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Ein Mann zum Abheben

Ein Mann zum Abheben

Titel: Ein Mann zum Abheben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wright
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über die Arbeitsplatten verteilt, Tory wippte am Boden, und ich war vor Erschöpfung den Tränen nahe. Irgendwo zwischen Ladung Nummer drei und Ladung Nummer vier (warum hatte ich bloß nicht daran gedacht, zusätzliche Backbleche mitzunehmen, als ich bei Target die Lichter und Kugeln gekauft hatte?) hatte ich eine ganze Packung Zucker fallen lassen, und die Hitze im Raum fühlte sich an, als würde sie den Höchstwert von zweiunddreißig Grad Celsius überschreiten. Der verstreute Zucker war geschmolzen und verwandelte meinen gesamten Küchenfußboden in ein klebriges Chaos. Die Spüle lag voller Plätzchen, die unten verbrannt waren, sie waren das Ergebnis jenes Zeitraums zwischen Ladung Nummer sieben und Nummer acht, in dem Torys Windel einen derart heftigen Gestank verbreitet hatte, dass ich sie baden musste, worauf bei meiner Rückkehr in die Küche blauer Rauch aus dem Backofen quoll. Meine schwungvollen grünen Schleifen waren nicht schwungvoll - ich hatte kein Talent fürs Schleifenbinden -, und zwei der vermeintlich fertigen Tüten waren wahrscheinlich unbrauchbar. Die Ladungen Nummer eins und zwei hatte ich zu früh verpackt, sie waren noch nicht ganz ausgekühlt und klebten zu einem klumpigen Ball zusammen, wobei die Tüten von
einem schlaffen kleinen Knoten zusammengehalten wurden. Ich wusste, dass ich sie nochmals machen sollte, aber mir gingen die Walnüsse aus, und ich sah nicht ein, dass ich Tory und mich anziehen und im strömenden Regen zum Lebensmittelmarkt fahren sollte.
    Ich kämpfte mit mir, ob es besser wäre, (a) mit zwölf Tüten schöner Plätzchen, von denen zwei keine Walnüsse beinhalteten, aufzutauchen, oder (b) mit zwölf Tüten voller Walnussplätzchen, von denen zwei wie Kacke aussahen, oder (c) mit zehn Tüten schöner Walnussplätzchen, obwohl ich ihnen zwölf versprochen hatte. Gerade als ich mich entschloss, dass es das Klügste wäre, (d) die Tüten zu öffnen und aus jeder zwei Plätzchen herauszunehmen, tapste Tory stolz in die Küche, ihre Hände voller Namensschildchen, die sie von den Geschenken unter dem Weihnachtsbaum abgerissen hatte, und Kelly kam in ihrem Missoni-Kostüm durch die Tür.
    »Herrje«, sagte sie, »das war ein Tag.« Kelly traf sich damals mit einem jüdischen Typen und gab ständig eine schlechte Imitation von Barbara Streisand.
    »Ich kann nicht lang bleiben«, fügte sie hinzu, zauste Tory durch die Haare und stakste über den klebrigen Boden, um in meinem Schubkasten nach einem Korkenzieher zu wühlen. »Du kannst dir nicht vorstellen, was ich für einen Jetlag habe. Todd und ich sind gestern Abend erst um elf aus Maui zurückgekommen, aber ich bin trotzdem zur Arbeit gegangen, und heute Abend haben wir diese Party. Ich glaube, sie findet im Duke-Anwesen statt, aber er erzählt mir ja nie etwas. Vielleicht ist es ganz oben am See. Nicht dass ich wüsste, wohin wir die Hälfte der Zeit fahren, er schickt mir einfach den Wagen, und ich steige ein. Mein Gott, schau dich an. Was machst du denn?«
    »Ich backe Plätzchen.«

    »Für was? Das hier sieht nach hundert Plätzchen aus.«
    »Genau genommen sind es etwa 144 Plätzchen, und sie sind für eine Plätzchentauschparty.« Kelly zog ihre Jacke aus und warf sie über die Lehne einer meiner Küchenstühle. Sie hob fragend die Augenbrauen und rieb sich den Nacken. »Eine Plätzchentauschparty«, erklärte ich, »ist eine Weihnachtstradition. Ich mache zwölf Dutzend Plätzchen von einer Sorte, und alle anderen machen es genauso, dann kommen wir zusammen und …«
    »Ihr tauscht sie?«
    »Richtig.«
    »Du backst also 144 Plätzchen, und am Ende hast du 144 Plätzchen.«
    »Richtig. Nur dass du 144 von derselben Sorte Plätzchen machst und am Ende je zwölf von zwölf verschiedenen Sorten Plätzchen hast.« Ich schaute mich in der Küche um, in meiner Kehle stieg Hysterie auf. »Es soll dir helfen, Zeit zu sparen.«
    Kelly sah noch immer fragend aus und rieb sich noch immer den Nacken. »Ihr lebt hier nur zu dritt. Ich verstehe nicht, warum du 144 Plätzchen brauchst, egal von welcher Sorte sie sind.«
    Ich lehnte mich an die Theke. Mir war irgendwie schlecht. »Der Punkt geht mit Auszeichnung an dich. Was ist mit deinem Nacken?«
    »Ich habe mir in Maui einen Sonnenbrand geholt. Du glaubst nicht, was ich für einen schrecklichen Tag hatte. Ich trage dieses Kostüm, weil es aus einem Strickstoff ist, es ist das Weichste, was bei diesem entsetzlichen Wetter möglich ist, trotzdem hat es den ganzen Tag lang an

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