Ein Mann zum Heiraten
wurde.
“Nein, natürlich nicht”, widersprach sie. “Ich kann unmöglich schwanger sein, James. Es kann nicht sein.”
“Du meinst, du
willst
es nicht”, korrigierte er sie scharf.
Schwanger von ihm … Poppy schwankte ein wenig. Es war unmöglich, oder? Nachdem sie im Geiste die Wochen seit ihrer Rückkehr aus Italien gezählt hatte, und zwar sicherheitshalber zweimal, wurde ihr klar, was sie in letzter Zeit geflissentlich ignoriert hatte – nämlich dass sie längst überfällig war. Es war ein entsetzlicher Schock für sie. “Und?”, hakte James nach.
“Ich … ich weiß es nicht”, brachte sie hervor und fuhr schließlich verzweifelt fort: “James, ich kann nicht schwanger sein. Es ist völlig unmöglich.”
“Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass alle glauben, wir würden bald heiraten”, erklärte er kurz angebunden, ohne auf ihre letzten Worte einzugehen.
“Wir können nicht heiraten”, protestierte sie, die Augen angstvoll aufgerissen.
“Wir müssen sogar”, verbesserte er sie.
“Aber vielleicht bin ich gar nicht schwanger. Und selbst wenn …”
“Was dann? Würdest du lieber mein Kind töten, als …”
“Nein!”, entgegnete sie heftig. “Das würde ich niemals fertigbringen. Niemals!”
“In dem Fall haben wir wohl keine Wahl, oder? Wenn du ein Kind von mir erwartest, müssen wir heiraten.”
“Ja”, flüsterte sie, da ihr klar war, dass er recht hatte. Wenn sie nicht mit James verwandt gewesen wäre, hätte sie die Möglichkeit gehabt, ihr Kind allein großzuziehen. Unter den gegebenen Umständen allerdings …
“Vielleicht bin ich nicht schwanger”, wiederholte sie, doch vermutlich klang es in seinen Ohren genauso wenig überzeugend wie in ihren.
Als sie die Augen schloss, erinnerte sie sich daran, wie es gewesen war, James in sich zu spüren. In dem Moment hatte sie so etwas wie Genugtuung empfunden, ohne sich klarzumachen, was dieses Gefühl bedeutete. Nun aber glaubte sie es zu wissen. Ich muss mir einen Schwangerschaftstest in der Apotheke kaufen, entschied sie. Entweder das, oder ich muss zu meinem Hausarzt.
“Ich wollte nicht, dass es passiert”, sagte sie niedergeschlagen. “Ich wollte nicht …”
“Wolltest du mich nicht, oder wolltest du kein Kind von mir?”, fragte James. “Nein, ich weiß, dass … Sicher würdest du dir gern einreden, dass du ein Kind von Chris erwartest – genauso wie du dir eingeredet hast, er würde mit dir schlafen. Aber bedauerlicherweise – für uns beide – war er es nicht, sondern ich!”
7. KAPITEL
“Poppy, ich muss mit dir reden.” Poppy erschauerte, als sie James’ schroff klingende Stimme auf dem Anrufbeantworter hörte.
Zum Glück war er während der letzten drei Tage geschäftlich unterwegs gewesen, und nun hatte sie drei Tage Urlaub. Später würde sie zusammen mit Sallys Stiefmutter und Star zu Mittag essen. Vor drei Monaten, auf Chris’ und Sallys Hochzeit, hatte Star den Vorschlag gemacht, sich an diesem Tag zu treffen.
Als Poppy sich daran erinnerte, wie sie steif und fest behauptet hatte, niemals heiraten zu wollen, krampfte sich ihr Magen vor Angst und Nervosität zusammen.
Wenn sie stärker gewesen wäre, hätte sie sich vermutlich geweigert, James zu heiraten, und ihr Kind – ihr gemeinsames Kind – allein großgezogen. Seit der Arzt ihr bestätigt hatte, was sie im Grunde ihres Herzens bereits gewusst hatte – nämlich dass sie ein Kind von James erwartete –, hatte sie einige Male mit dem Gedanken gespielt, einfach wegzulaufen und so den ganzen Schwierigkeiten zu entfliehen, die sie erwarteten.
Doch wie hätte sie so etwas fertigbringen können? Wie hätte sie ihre Eltern so verletzen können? Außerdem würde sie niemals vor sich selbst oder vor ihrem Gewissen fliehen können, egal wohin sie ging.
Dennoch konnte sie James noch nicht gegenübertreten. Allerdings war ihr nicht entgangen, dass ihre Mutter sie in letzter Zeit häufig nachdenklich betrachtete, wenn ihr übel war. Es würde sicher nicht lange dauern, bis sie die richtigen Schlüsse daraus zog.
Es gibt natürlich noch andere Möglichkeiten, überlegte Poppy resigniert, als sie sich für die Verabredung zurechtmachte, aber die kommen für mich nicht infrage. Sie hatte sich nie ein Kind gewünscht – und schon gar nicht von James –, doch nun, da sie schwanger war … Schützend legte sie die Hand auf den Bauch. Nein, das würde sie niemals fertigbringen.
Selbstverständlich wusste sie, warum James die Nachricht
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