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Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Titel: Ein Meer von Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wenigstens ein bisschen auf dich Acht geben können.“
    „Ärzte übertreiben gern.“
    „Bailey nicht“, erklärte Dominic ihr mit fester Stimme. „Er mag ein bärbeißiger Mensch sein, doch er versteht etwas von seinem Beruf. Er sagte mir, dass du dich selbst bis an den Rand der Erschöpfung getrieben, keinerlei Widerstandskräfte und gute zehn Pfund Untergewicht hättest.“ Dominic nahm die Gabel vom Tablett. „Dagegen werden wir etwas unternehmen, Frau Lehrerin, und zwar sofort.“
    Kate begutachtete das Essen vor sich. Für diese Portion musste Dominic vier große Eier in die Pfanne geschlagen haben. Außerdem zählte sie sechs Scheiben Schinken und vier Scheiben Toast. „Du meine Güte!“ entfuhr es ihr.
    „Du musst zu Kräften kommen.“ Dominic nahm ihre Hand in die seine und drückte sie. „Und ich werde dafür sorgen, Kate, ob es dir gefällt oder nicht.“
    Sie sah ihn ernst an. „Ich weiß noch nicht, ob es mir gefällt. Aber das werden wir schon herausfinden.“
    Dominic spießte den ersten Bissen auf die Gabel. „Iss“, befahl er.
    Kate musste lächeln. Sie war noch nie in ihrem Leben so umsorgt worden. Ihr schien, dass sie sich allzu leicht an diese Fürsorge würde gewöhnen können. „In Ordnung, aber dieses Mal esse ich allein.“
    Insgeheim beschloss Kate um des lieben Friedens willen, die Hälfte der Riesenportion zu verzehren. Womit sie, ohne es zu wissen, genauso handelte, wie Dominic es vorausgesehen hatte. Wenn er eine kleinere Portion zubereitet hätte, hätte Kate auch von ihr nur die Hälfte und somit viel weniger gegessen. Er kannte Kate besser, als sie ahnte.
    „Du warst schon immer ein hervorragender Koch“, lobte Kate, während sie ein Stück Schinken zerteilte. „Du kochst viel besser als ich.“
    „Wenn du ein braves Mädchen bist, werde ich heute Abend eine Scholle braten.“
    „Wie brav muss ich sein?“ fragte Kate. Sie erinnerte sich an die vielen köstlichen Fischgerichte, die Dominic früher für sie zubereitet hatte.
    Dominic schmunzelte nur. Er nahm eine Scheibe Toast entgegen, die Kate ihm reichte, und beschmierte sie mit Butter und Marmelade. „Vielleicht werde ich warmen Apfelstrudel aus dem ‚Roost‘ zum Nachtisch kommen lassen“, meinte er dann.
    „Hm. Sieht so aus, als müsste ich ganz brav sein, um all die Köstlichkeiten zu bekommen.“
    „Richtig, richtig.“
    „Dominic …“ Kate begann in ihrem Rührei herumzustochern. „Gestern Nacht, was passierte …“
    „… hätte niemals zu Ende gehen dürfen“, vollendete Dominic ihren Satz.
    Kate blickte zu ihm auf. „Ich bin mir nicht so sicher.“
    „Aber ich“, sagte er, beugte sich vor und küsste zärtlich ihre Nasenspitze. „Sprich jetzt nicht darüber, Kate. Wenn es schon kompliziert werden muss, lass uns warten, bis sich andere Dinge geklärt haben.“
    Kompliziert. Hielt er es für eine Komplikation, was zwischen ihnen geschehen war? Betroffen schaute Kate auf ihren Teller, dachte eine Weile nach. Nein, sicherlich meinte er es nicht so.
    „Einerseits habe ich das Gefühl, zurückzukehren zu jenem Sommer vor vier Jahren“, sagte sie schließlich. „Andererseits ist es aber …“
    „… wie ein Schritt nach vorn“, führte Dominic ihren Gedanken zu Ende.
    „Ja“, stimmte Kate impulsiv zu und ergriff seine Hand. Obwohl Dominic so wenig über ihre Beziehung sprach, schien er sie zu verstehen. Mochte er auch manchmal etwas rau sein, er empfand im Grunde wie sie. „Ich finde es allerdings ein bisschen beunruhigend.“
    „Ich habe es eigentlich nicht gern, wenn es im Leben wie bei ruhiger See zugeht. Ein paar Wellen machen die Fahrt interessanter.“
    „Mag sein.“
    Ob Kate in die Vergangenheit zurückkehrte oder in die Zukunft schritt, war Dominic im Grunde gleichgültig. Wichtig schien ihm nur, dass sie sich auf ihn zubewegte, ihm näher kam.
    „Ich kann nichts mehr essen.“
    „Das habe ich mir gedacht.“ Dominic nahm eine zweite Gabel vom Tablett und begann die Überbleibsel ihres Frühstückes zu verzehren. „Du hast wahrscheinlich schon mehr gegessen, als du sonst in einer ganzen Woche frühstückst.“
    „Allerdings.“ Kate lehnte sich gegen die in ihrem Rücken gestapelten Kissen. Wie gut Dominic es verstanden hatte, sie zu überlisten! Zu ihrer Verärgerung stellte sie fest, dass sie wieder müde wurde. Sie durfte einfach keine Medikamente mehr nehmen.
    Ohne diese Mittel und stattdessen mit kurzen Spaziergängen an der frischen Luft würde sie schneller

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