Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)
friedlicher Gesichtsausdruck spiegelte seine eigenen Gefühle wider. Sie befanden sich in völliger Eintracht und Harmonie.
Die vier Jahre der Trennung zerrannen zu nichts. Sie hätten vierzig Jahre voneinander getrennt leben können, es hätte nichts daran geändert, dass sie einander begehrten. Dominics Streicheln genügte, um Kates Verlangen neu zu erwecken.
Beim Liebesspiel mit Dominic fühlte Kate sich frei und ungezwungen. Dieses Gefühl, dass Erotik richtig und natürlich ist, stellte sich nur beim Zusammensein mit Dominic ein. Nach jenem Sommer war es für Kate nie mehr selbstverständlich gewesen, sich einem Mann bedingungslos zu schenken, und so hatte sie sich in sich verschlossen.
Während Dominic jeden Zentimeter ihres Körpers liebkoste, dachte Kate daran, wie feurig und leidenschaftlich sie sich früher geliebt hatten. Sie hatte die Ekstase in seinen Armen gesucht, und es hatte sie jedes Mal von neuem überrascht, dass sie einen derartigen Rausch erleben konnte, ohne den Verstand zu verlieren.
Nun spürte sie sein geduldiges, fürsorgliches Streicheln. Kate hatte bisher nicht gewusst, dass Dominic ein solches Einfühlungsvermögen besaß. Die Erkenntnis trug dazu bei, ihre Liebe zu ihm zu vertiefen. Sie wollte das Feuer der Lust in ihm schüren, doch er ließ es nicht zu. Sie wollte ihm seine Wünsche erfüllen, doch er äußerte keine. Stattdessen schien er nur darauf bedacht zu sein, sie glücklich zu machen.
Er stellte keine Forderungen an Kate. Obwohl die Berührung mit ihrer weichen Haut ihn über alle Maßen erregte, hielt er sich zurück. Nur bei Kate hatte er das Bedürfnis, zärtlich zu sein. Nur bei ihr hatte er erfahren, dass wahre Liebe Geben und Nehmen bedeutete. Und sie gab ihm viel, stillte nicht nur sein körperliches Verlangen, sondern brachte ihm auch seelische Harmonie.
Schließlich drang er in sie ein, leicht und ohne Hast. Allmählich steigerte er seinen Rhythmus, beschleunigte seine Bewegungen und führte Kate auf den Gipfel der Erfüllung.
Dann schlief sie ein, und Dominic überließ sie ihren Träumen.
10. KAPITEL
A ls Kate erwachte, fühlte sie sich nicht benommen, aber schwach. Ihre Hilflosigkeit ärgerte sie. Es war bereits Nachmittag. Sie benötigte keine Uhr. Ihr genügte ein Blick zum Fenster, um am Einfall der Sonnenstrahlen die Zeit bestimmen zu können. Schon wieder waren mehrere Stunden verstrichen, die sie einfach verschlafen hatte.
Kate tastete nach ihrem Nachthemd und streifte es über. Vermutlich würde Dominic bald erscheinen und verlangen, dass sie wieder eine Tablette einnahm. Aber sie wollte keine Arzneimittel mehr schlucken, wollte nichts mehr an sich heranlassen, was ihr die kostbare Zeit stahl.
Vorsichtig rutschte Kate an den Rand des Bettes und stand auf. Ein Schwächeanfall zwang sie dazu, nach dem Bettpfosten zu greifen, sonst wäre sie rücklings aufs Bett zurückgefallen. Sie führte den Schwächeanfall auf die Medikamente zurück, die ihr Körper hatte aufnehmen müssen. Trotzig presste sie die Lippen zusammen und belastete den verletzten Fuß. Wie ein Blitz schoss der Schmerz ihr durch alle Glieder und vertrieb den letzten Rest Müdigkeit.
Kate wartete ab, bis der Schmerz nachließ und zu einem dumpfen Pochen wurde. Dies würde sie ertragen können. Langsam ging sie zu dem Spiegel, der über Dominics Kommode hing.
Ihr Anblick missfiel ihr sehr. Ihr Haar war stumpf, ihr Gesicht blass, und ihren Augen fehlte jeglicher Glanz. Vergeblich versuchte sie, durch kräftiges Reiben Farbe auf ihre Wangen zu bringen. Ihrem jetzigen erbarmungswürdigen Zustand würde eine warme Dusche, der Duft eines milden Shampoos und frische Luft abhelfen. Und sie würde das durchsetzen – auch gegen Dominics stärksten Widerstand.
Kate straffte die Schultern und machte den ersten Schritt in Richtung Zimmertür. Als sie schließlich die Hand nach der Klinke ausstreckte, wurde die Tür von der anderen Seite geöffnet.
„Warum bist du nicht im Bett?“
Genau diese Frage hatte Kate erwartet, aber von Dominic, nicht von Linda.
„Ich wollte bloß …“
„Willst du, dass Dominic mich bei lebendigem Leibe röstet?“ fragte Linda und scheuchte Kate zurück. In den Händen trug Linda ein Tablett, auf dem eine Tasse köstlich duftender Suppe stand. „Also, du sollst dich ausruhen und essen, anschließend essen und dich ausruhen. Das ist ein Befehl.“
Kate hielt in ihrem Rückzug inne. „Wessen Befehl?“
„Dominics. Und“, fügte Linda hinzu, bevor Kate
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