Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)
gezeigt“, warf sie Dominic unvermittelt vor, um die romantische Atmosphäre, die die Zeilen hervorgerufen hatten, zu zerstören.
„Obwohl du dir alle erdenkliche Mühe gegeben hast, sie mir nahe zu bringen.“
„Er war einer der bedeutendsten Dichter seiner Zeit.“
„Hm.“ Dominic knabberte spielerisch mit den Zähnen an Kates Ohrläppchen.
Seine Liebkosungen lenkten Kate ab. Dennoch fuhr sie hartnäckig fort: „Er war fasziniert von Themen wie Krieg und Konfliktsituationen, trotzdem enthalten seine Gedichte mehr Liebesgeschichten als die von Shelley oder Keats.“
„Und wie war er als Mensch?“
Kate schloss die Augen und genoss die Berührungen von Dominics Zunge. „Er … er zeigte beißenden Zynismus und konnte andererseits die schönste Lyrik schreiben. Wenn man seinen ‚Don Juan‘ liest …“ Ihre Worte verloren sich in einem Seufzer.
„Ich höre dir sehr gern zu, wenn du Vorträge hältst.“ Dominic schlug die Bettdecke zurück und fuhr mit den Fingerspitzen äußerst zärtlich über Kates Oberschenkel. „Habe ich dich etwa unterbrochen?“
„Ja.“
„Schön.“ Behutsam zeichnete er die Konturen ihrer Lippen nach. „Ich dachte, ich könnte dich auf diese Weise beschäftigen.“ Er strich über ihre Hüften und ihren Busen. „Nur, um der Langeweile vorzubeugen. Möchtest du mir nicht mehr von Byron erzählen?“
Kate holte tief Luft und schlang die Arme um Dominics Nacken. Das Thema Byron war inzwischen bedeutungslos geworden. „Nein, aber ich werde mich auch ohne Vorträge oder Kreuzworträtsel nicht langweilen.“
„Nein? Vorhin sagtest du …“
„Dominic“, fiel sie ihm ins Wort. „Vorhin …“
„Entspann dich.“ Dominic sagte es leise, doch bestimmt. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, küsste er Kate lange und intensiv.
„Mir bleibt gar keine andere Wahl“, flüsterte sie danach. „Entweder machen mich die Tabletten benommen oder du.“
„So ist es.“
Dominic schwieg einen Augenblick, bevor er fortfuhr: „Es gibt so vieles, was ich von dir möchte.“ Er hob den Kopf und blickte Kate in die Augen. „So vieles, was ich von dir brauche.“
„Du sagst mir nie genau, was, Dominic.“
Er legte seine Stirn an ihre. „Jetzt jedenfalls möchte ich, dass es dir gut geht.“ Er schaute sie wieder an. „Ich bin kein selbstloser Mensch, Kate. Ich möchte dich lieben. Es war meine volle Absicht, dich wieder in mein Bett zu bekommen. Allerdings gehörte es nicht zu meinem Plan, dass du vorher das Bewusstsein verlieren solltest.“
„Es spielt keine Rolle, was du beabsichtigtest. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen.“ Kate strich mit den Fingerspitzen über sein Gesicht. „Es war meine Entscheidung, dich gestern Abend zu lieben. Und es ist heute wieder mein Wille.“
Dominic lachte. „Frau Lehrerin, glaubst du im Ernst, dass ich dir die Wahl ließe? Wir mögen uns zwar nicht so gut kennen, wie wir eigentlich zu diesem Zeitpunkt sollten, aber das müsstest du wissen.“
Nachdenklich fuhr Kate mit dem Daumen über seinen Wangenknochen. Die hohen Wangenknochen passten zu Dominic, genau wie das unrasierte Gesicht. Aber passte sie selbst auch zu ihm? Gehörten sie und Dominic trotz aller Gegensätze zueinander?
Körperlich ergänzten sie einander perfekt. Doch das reichte für eine dauerhafte Beziehung nicht aus. So sehr sie es auch abstreiten mochten, es genügte nicht. Irgendwann würde die sexuelle Anziehungskraft nachlassen, und dann … ach, sie wollte jetzt nicht weiter darüber nachdenken.
„Wenn du dir etwas nimmst, das dir nicht aus freien Stücken gegeben wird, hast du nichts davon.“ Kate berührte die rauen Bartstoppeln an seinem Kinn. „Wenn ich aber freiwillig gebe, bekommst du alles, was du brauchst.“
„Wirklich?“ flüsterte Dominic an ihrem Mund. „Und du? Wie ist es mit dir?“
Kate schloss die Augen. „Ich bin zufrieden …“
Wie lange? ging es Dominic durch den Sinn. Erstellte diese Frage nicht laut. Irgendwann würden sie ausführlich über alles miteinander reden, nach einer Lösung all ihrer Probleme suchen müssen. Doch nicht jetzt. Jetzt war Kate so entspannt, wie er es beabsichtigt hatte.
Dominic begann Kates Leib sanft und zärtlich zu streicheln und ihr die Wonnen zu bereiten, die nur er ihr zu schenken vermochte. Nie hatte er so wenig für sich selbst verlangt und doch eine so vollkommene Befriedigung seiner Sehnsucht erfahren.
Er lauschte ihren leisen Atemzügen und betrachtete sie liebevoll. Ihr
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