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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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habe ihn wirklich geliebt. Was immer er auch getan hat, ich liebe Ethan im Grunde genommen immer noch. Manchmal machen wir verrückte Dinge, oder? Sagen Dinge, die wir nicht meinen. Erwecken einen falschen Eindruck. Abgesehen davon habe ich nie aufgehört, an ihn zu denken. Nachts, wenn ich mit Joe im Bett lag und mich langsam der Schlaf übermannte, besuchte ich ihn in meiner Fantasie. Er geistert mir immer noch im Kopf und im Herzen herum. Das ist nicht normal, oder?«
    »Wovon sprichst du da?«, fragte Isabel und sprang mit versteinertem Gesicht vom Bett auf. »Du bist eine sentimentale Irre. Du musst den Tatsachen ins Auge blicken. Ethan hat mit deiner Schwester geschlafen und ein Kind mit ihr. Tut mir leid, dass ich so brutal bin, aber nach einem One-Night-Stand mit der Schwester der Freundin ein Kind zu haben, da hört der Spaß auf. Auch wenn er behauptet, dich immer noch zu lieben, ist er dennoch ein Albtraum auf zwei Beinen. Du solltest die Beine in die Hand nehmen und dich auf und davon machen.
    Joe hingegen war stets eine Konstante in deinem Leben. Er sieht toll aus, ist interessant, nett und liebenswert. Ihr beide habt euch schon immer nahegestanden. Na gut, euer Sex mag vielleicht nicht die Welt zum Einstürzen bringen, aber das ist ja wohl nicht das Einzige, was in einer Beziehung zählt, oder? Er wird dich in allem, was du tun wirst, unterstützen, anstatt wie Ethan deine Aufmerksamkeit abzulenken, weil er so dominant ist. Mit einem Mann wie Joe kannst du dich viel freier fühlen, da er dir Stabilität bietet. Du kannst dich weiter um dein Café kümmern, Freunde haben und wirst dazu noch geliebt, ohne dir Gedanken machen zu müssen.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, wandte ich ein. »Ethan jetzt mal außen vor gelassen, mache ich mir sehr wohl Gedanken über Joe, weil er so viel mehr will, als ich ihm geben kann. Manchmal habe ich das Gefühl, dass unsere Beziehung überhaupt nicht ausgeglichen ist. Er ist derjenige, den alle toll finden. Ich bin diejenige, die die Kraft hat, die ich aber gar nicht haben will. Ich möchte, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen. Mit Ethan war das anders.«
    »Vielleicht solltest du aufhören, die beiden miteinander zu vergleichen«, sagte Isabel. »Sei vernünftig! Ich denke, du läufst mit Ethan einem Traum hinterher. Du stellst deine erste große Liebe auf einen Sockel, wie jeder von uns. Oh Gott, wenn ich an Aidan Jones denke, meine erste große Liebe, kann ich mich heute noch gut daran erinnern, wie mir immer schwindelig wurde, wenn er mich in dem alten Jaguar seines Vaters zu Hause von meinen Eltern abholte. Er roch nach Eau Sauvage, hatte den Arm voller Rosen, und seine Hände – er war damals achtzehn – glitten ständig über meinen Körper. Wunderbar! Wenn ich das mit den endlosen Abenden vergleiche, an denen ich mir mit Robert Take-away-Currys teile, er zwischen jedem Gang furzt und rülpst und jedes noch so kleine Stückchen Fleisch von den Hühnerbeinen ablutscht wie Henry VIII., sind die beiden außer Konkurrenz.«
    »Und Robert gewinnt jedes Mal?«, fragte ich und hob die Augenbrauen.
    »Ja, so ist es«, erklärte sie. »Aber ernsthaft, was ich dir sagen möchte, vielleicht etwas umständlich, ist, dass die Liebe nicht immer aufregend ist und einem das Herz dabei stehen bleibt. In der wahren Liebe geht es nicht nur um Lust. Aber das weißt du ja bestimmt, oder?«
    »Natürlich weiß ich das«, antwortete ich. »Und ich spreche hier nicht nur von Sex, sondern von einer Verbindung. Ich will mit ihm reden und ihm alles erzählen können. Ich will wissen, was er denkt, und ich will mit ihm über alles diskutieren. Oh Mann, ich weiß, dass meine Beziehung zu Ethan eine Katastrophe war, aber ich glaube, dass die Art von Liebe, die ich für ihn empfand, nur einmal im Leben vorkommt. Ich denke, ich bin einfach nur traurig, das Kapitel hinter mir lassen zu müssen.«
    »Der Tod kommt auch nur einmal im Leben«, witzelte sie. »Und insgesamt betrachtet, lockt man damit keinen Hund hinterm Ofen hervor.«
    In dieser Nacht schlief ich in Isabels Gästezimmer und schaute hinaus aus dem Fenster, wo das Licht einer kaputten Straßenlampe immer wieder an- und ausging und Schatten auf die Wände warf. Zusammengerollt wartete ich unter der Bettdecke darauf, dass ich einschlief, doch ich konnte nicht einschlafen. Ich warf mich hin und her und dachte über den Tag nach, als wäre er ein Film, der an mir vorbeizieht. Ich stellte mir die beteiligten Personen vor, während

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