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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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Jimmys Schlafzimmertür und schrie, er solle aufstehen. In Joes Gesicht flammte Wut auf.
    »Oh, Joe«, sagte ich und zuckte zusammen. »Ich war dumm, wirklich dumm, und es tut mir leid, welchen Eindruck das hier erwecken muss, aber so war es nicht. Ganz und gar nicht! Ich habe einfach nicht gewusst, wie ich es dir sagen sollte.«
    Joes Blick wurde steinern, als er den Artikel las und gebannt auf das Foto von Ethan und mir starrte. Ich hatte Angst, gleich geköpft zu werden.
    »Er ist aus heiterem Himmel erschienen«, stammelte ich. »Ich war völlig durcheinander, doch das Bild und die Überschrift vermitteln den Eindruck, als wäre etwas zwischen uns vonstatten gegangen, was überhaupt nicht stimmt. Du kennst doch Ethan. So ist er nun mal, er schmeißt sich an jede heran. Auch wenn ich zugeben muss, dass unser Wiedersehen mich ein bisschen aus der Bahn geworfen hat.«
    Während ich sprach, flammte immer wieder Wut in seinem Gesicht auf, doch er sagte nichts. Sein Blick lag wie gebannt auf den Seiten. Als ich fertig war, setzte ich mich an den Tisch, hielt die Luft an, wartete, rang mit die Hände und versuchte an seinem Gesichtsausdruck abzulesen, was er empfand. Ich nahm mir einen Apfel aus der Obstschale und spielte nervös damit herum.
    »Ist das der Grund, warum du gesagt hast, du willst mich nicht heiraten?«, fragte Joe und drehte den Kopf leicht zu mir hin.
    »Ethan meinte, er würde mich immer noch lieben«, erklärte ich leise und legte den Apfel zurück. »Und das brachte mich völlig durcheinander. Du weißt ja, ich wusste nie wirklich, warum er mit mir Schluss gemacht hat. Als er dann auftauchte und mir sagte, er hätte nie aufgehört, mich zu lieben, setzte in mir dieses Kopfkino ein, obwohl ich natürlich dich liebe. Ich habe ja schließlich ein Leben geführt, nachdem er verschwunden war. Dennoch, es war ein Schock für mich, und deshalb habe ich all diese Sachen über das Heiraten zu dir gesagt. Ich brauchte Zeit zum Nachdenken.«
    Ich stand langsam auf, ging hinüber zum Spülbecken, drehte das kalte Wasser auf und goss mir ein Glas Wasser ein. Ich drehte mich nicht um, um Joe nicht anzusehen.
    »Ich weiß, das Ganze ist ziemlich heftig«, sagte ich und trank einen Schluck. »Aber ich will die Vergangenheit hinter mir lassen und zu uns zurückfinden. Glaubst du, das geht? Es hat sich doch nichts verändert, oder?«
    »Was ist ziemlich heftig?«, hakte er nach und blickte finster drein. »Warum hat er dich verlassen?«
    Ich seufzte und stellte das Glas auf das Abtropfbrett, auf dem ein Berg von Tassen, Tellern und Schüsseln stand. Ich drehte mich herum und lehnte mich gegen die Arbeitsplatte. Auf Joes Gesicht lag ein gequälter Ausdruck.
    »Er hat mit Daisy geschlafen«, sagte ich mit brüchiger Stimme. »Aber was noch viel schlimmer ist … er ist … er ist Benjis Vater. Kannst du das glauben? Oh, Joe, obwohl Ethan Geschichte ist, das ist einfach furchtbar. Er ist Benjis Vater! Und du musst zugeben, das ist eine Nachricht, mit der man erst mal fertigwerden muss. Doch daran möchte ich nicht mehr denken. Ich möchte einfach nur, dass es zwischen uns beiden wieder so ist, wie es einmal war, ohne dieses ganze Chaos, das alles nur zehnmal komplizierter macht.«
    Joe wurde still und klopfte sich mit einem Fingernagel gegen die Vorderzähne, dann schaute er mich mit einem kalten Gesichtsausdruck an.
    »So«, sagte er. »Als du herausgefunden hast, dass Ethan mit deiner Schwester Daisy geschlafen hat und der Vater von Benji ist, fiel dir ein, zu mir zurückzukommen? Und was, wenn du es nicht herausgefunden hättest? Wärst du dann auch hier? Oder in seinen Armen?«
    Ich war bestürzt über Joes eiskalte Antwort; ich hatte gehofft, diese Neuigkeiten würden irgendeine Art von Mitgefühl in ihm auslösen. Er schlug die Zeitung zu und begann wie ein Tiger im Käfig hin und her zu gehen.
    »Wärst du dann jetzt hier?«, hakte er noch einmal nach. »Oder bei Ethan?«
    »Ich wäre nicht bei Ethan!«, rief ich verzweifelt. »Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er ist ein Albtraum. Das alles beweist doch nur, was ich bereits wusste, oder? Bitte, Joe, können wir nicht einfach vergessen, dass er je zurückgekommen ist? Ich will es auf jeden Fall. Wirklich! Ich bekomme von der ganzen Sache nur Kopfschmerzen. Ich will, dass es nur uns beide gibt. Dich und mich. Ich will, dass es mit uns weitergeht.«
    Die Worte sprudelten aus meinem Mund heraus, während ich mich bemühte, Joe davon zu überzeugen, dass ich

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