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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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schlecht fühlen, wenn du der Bank das Geld schulden würdest. Bei einem Bekannten kann das Ganze unangenehm werden.«
    »Ich denke, das Café ist für Andrew eine sichere Investition«, antwortete ich. »Ich kann es zu einem Erfolg machen. Was hast du gegen meine Idee? Und es ist keine wirklich große Summe für ihn.«
    Joe hob kurz seine Hände vom Lenkrad, als ob er um Gnade bitten würde.
    »Darum geht es nicht«, sagte er. »Ich habe überhaupt nichts gegen deine Idee, und ich zweifele auch nicht eine Minute an dir. Es ist nur so, dass die Rezession die kleinen Läden besonders hart trifft. Die Leute geben nicht mehr so gerne Geld aus, nur um einen Kaffee zu trinken. Sieh dir Starbucks an! Die haben im letzten Jahr Millionenverluste gemacht.«
    »Aber Starbucks ist eine Riesenkette ohne persönliche Note«, wandte ich ein. »Und die Leute wollen keine Ketten mehr. Sie wollen individuelle Cafés mit einzigartigem, persönlichem Charme, der sie anspricht. Sie wollen etwas in ihrer Nähe, wo sie sich in dieser großen Stadt zu Hause fühlen, und etwas, das irgendwie ihnen gehört. Abgesehen davon leben in East Dulwich viele junge Mütter, die sich nach Kaffee und Kuchen sehnen. Wie du weißt, habe ich das vorher alles gut recherchiert, ich bin ja kein völliger Hohlkopf. Wir haben schon vor Monaten über all das gesprochen. Wieso bist du jetzt, kurz vor der Eröffnung, so nervös?«
    »Bin ich gar nicht«, entgegnete er und sah mich an. »Ich versuche nur, uns jetzt mehr als Einheit zu sehen, weshalb mich das, was du machst, auch etwas angeht. Aber egal, sollte es nicht klappen – wovon ich nicht ausgehe –, sollte es aber dennoch so sein, können wir einfach etwas früher mit der Familiengründung beginnen. Sobald ich einen besseren Job habe – und den werde ich bekommen –, haben wir finanziell ausgesorgt, was auch immer mit dem Café sein wird. Ich will hier keinen Druck ausüben, ich sage es nur, okay?«
    Ich seufzte schwer und kurbelte das Fenster, so weit wie es ging, herunter. Der Geruch beißender Abgase stieg mir in die Nase.
    »Bitte, Joe«, sagte, während er in den Kreisel am unteren Ende der Holland Park Road einbog. »Hör auf, über das Café zu sprechen, als würde es nicht klappen. Ich habe es noch nicht einmal eröffnet. Abgesehen davon will ich noch keine Kinder. Eines Tages, ja, aber jetzt steht das Café an erster Stelle. Das weißt du.«
    »Okay!«, rief Joe und scherte plötzlich nach links aus. »Mist, jetzt bin ich falsch gefahren.«
    »Dann dreh doch einfach um!«, antwortete ich eingeschnappt und starrte mit verschränkten Armen aus dem Fenster hinaus. »Fahr einfach zurück!«
    »Das ist einfacher gesagt als getan«, erwiderte er und schaute nach links und rechts, um zu sehen, wie er am besten fahren sollte. Dann setzte er den Blinker rechts und fädelte sich in den dichten Verkehr ein.
    »Vielleicht solltest du dir ein Navi besorgen«, sagte ich.
    »Ich habe ein Hirn, und es gibt Straßenkarten und Schilder«, meinte er verächtlich. »Ich brauche keinen Computer, der mir sagt, wie ich fahren soll.«
    »Wie du meinst«, entgegnete ich und legte die Hände in den Schoß. »Tut mir leid, dass ich was gesagt habe.«
    Den Rest der Fahrt verbrachten wir schweigend.
    Ich war eine halbe Stunde bei Andrew und zeigte ihm bei einer Tasse Kaffee meine Businesspläne, doch er konnte sich nicht darauf konzentrieren, da Ruby und Bella abwechselnd schrien. Dennoch schien er vom ersten Moment an Feuer und Flamme für meine Idee zu sein.
    »Das hört sich wahrscheinlich unbescheiden an«, sagte er. »Aber fünfzehntausend sind echt nicht viel für mich. Sie werden mir nicht fehlen. Ich werde in dein Geschäft investieren. Du scheinst zu wissen, was du tust, und eröffnest schon bald. Ich werde mich hüten, Nein zu sagen. Solange ich gelegentlich für eine moralische Unterstützung mit den beiden vorbeikommen kann. Die sind ganz schön anstrengend! So wie ihre Mutter, die heute einen Wellnesstag eingelegt hat. Oh Gott, Ruby braucht eine frische Windel, dabei ist Bellas Flasche noch halb voll. Könntest du sie mal für mich füttern? Wenn sie sie nicht austrinkt, wird sie nicht einschlafen. Genauso geht’s mir auch, allerdings mit Champagner!«
    Andrew, dessen Haar in allen Richtungen abstand und der eine Trainingsjacke trug, auf der oben auf der Schulter ein Fleck mit Erbrochenem der Babys prangte, drückte Joe zuerst Bella und anschließend ihre Flasche in die Hand. Das Wohnzimmer, in dem Andrew

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