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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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nicht mehr. Du lebst dein Leben und ich meins. Um dir das zu sagen, bin ich gekommen, und jetzt ist es heraus.«
    Ich war im Begriff aufzustehen, doch Ethan griff mach meiner Hand und zog mich zurück auf die Bank.
    »Ich weiß, wie schwer das für dich alles sein muss«, sagte er und drückte meine Hand fest. »Das weiß ich wirklich. Wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich es tun, sofort, aber Benji existiert nun mal, das ist eine Tatsache, und ich muss mich darum bemühen, eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Ich muss mich um ihn kümmern.«
    »Das weiß ich. Und was du da sagst, ist alles richtig«, antwortete ich achselzuckend und scharrte mit dem Fuß über den Boden. »Es ist alles nur ein ziemliches Durcheinander, findest du nicht auch?«
    »Es ist ein heilloses Durcheinander«, meinte er und fuhr sich mit der Hand über das Kinn. »Ein Teil von mir würde am liebsten weglaufen, zurück nach Italien, und dort unbekümmert weiterleben. Aber ich kann nicht weiterhin Menschen im Stich lassen. Das habe ich mit dir gemacht, und es tut mir so leid. Der einzige Trost ist, dass du sagst, du bist jetzt glücklich mit Joe, und na ja …«
    Ich saß still da und beobachtete die Leute auf dem Rasen, während Ethan weitersprach. Er legte seine Hand auf mein Knie.
    »Wenn du wirklich glücklich mit ihm bist und mit ihm zusammen sein möchtest, dann denke ich, werde ich dich gehen lassen müssen. Aber niemand wird dich so lieben wie ich, niemand …«
    Er verstummte und räusperte sich. Ich sah ihn lange an, nahm sein dunkles Haar, die blauen Augen, die rosa Lippen und seinen perfekt geformten Kiefer still in mir auf. Er lächelte mich zaghaft an.
    »Wenn es nach mir ginge«, fuhr er fort, »lägst du jetzt nackt auf meinem Bett und würdest eine meiner besten Pizzen essen.«
    Ich hob meine Augenbrauen. Ethan grinste mich von der Seite an.
    »Nette Vorstellung«, sagte ich.
    »Eine perfekte Vorstellung«, meinte er.
    Ich schüttelte den Kopf und schaute hoch in die Bäume.
    »Das mit uns wird nie funktionieren«, sagte ich fast zu mir selbst. »Es ist viel zu schwierig und kompliziert. Du hast mich zu häufig verletzt. Und jetzt ist da Benji. Die Situation ist wegen ihm ganz anders. Abgesehen davon liebe ich Joe sehr. Ich will einfach nur, dass wir vergessen …«
    Ich sah auf den Boden und versuchte die richtigen Worte zu finden. Ich fragte mich, ob ich Ethan je vergessen könnte, denn ab jetzt würde er ja der »gute Freund« meiner Schwester und Vater meines Neffen sein. Doch das musste ich. Ich hatte eine Entscheidung getroffen, beziehungsweise sie war für mich getroffen worden, und dazu musste ich stehen.
    »Ich will nur, dass wir uns richtig verabschieden«, sagte ich bestimmt. »Damit jeder von uns sein Leben weiterleben kann und glücklich wird. So wie wir es schon beim ersten Mal hätten tun sollen, als du dich einfach sang- und klanglos aus dem Staub gemacht hast. Denn was macht das Leben schon für einen Sinn, wenn man nicht versucht, sein Glück zu finden?«
    Ich stand auf und klopfte mir den Staub vom Rock. Ethans Blick wanderte anerkennend über mich, und ich merkte, wie ich rot wurde.
    »Ich muss los«, sagte ich und zeigte in Richtung Ausgang und der dahinterliegenden U-Bahn-Station. »Auf Wiedersehen, Ethan. Viel Glück mit Benji. Ich vermute, wir werden uns irgendwann wiedersehen, aber du weißt, was ich damit meine, wenn ich auf Wiedersehen sage, oder?«
    Er stand auf und schaute mich an. Er hob eine Hand, legte sie kurz auf meine Schulter und drückte sie leicht.
    »Lass uns fortlaufen!«, sagte er, lächelte und ließ die Hand wieder fallen. »Wir könnten in die Staaten fliegen, unsere Namen ändern, uns Bärte wachsen lassen, das Haar färben … Nun ja, ich könnte mir einen Bart wachsen lassen.«
    Ich grinste, dankbar dass Ethans Stimmung sich gebessert hatte. Er versuchte, es für uns beide einfacher zu machen.
    »Das mit dem Färben habe ich schon hinter mir. Schau dir nur das Ergebnis an!«, antwortete ich, verzog das Gesicht und zeigte auf meinen Kopf. »Ich nehme an, ich könnte die Farbe meines Bartes auf meine Haare abstimmen. Wie dem auch sei, ich gehe jetzt besser. Auf Wiedersehen, Ethan.«
    Ich ging los. Nach ein paar Metern warf ich die leere Eisteeflasche in den Mülleimer und drehte mich um, um zu winken, und blieb einen Moment stehen.
    »Auf Wiedersehen«, sagte er, und seine Stimme klang plötzlich fürchterlich ernst und verzweifelt. »Ich werde dich vermissen. Das tue ich

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