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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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Gestern Nacht kam er angetorkelt und ließ die Eingangstür der Wohnung so weit offen stehen, dass sie die ganze Nacht in den Angeln hin und her schwang. Als ich ihn heute Morgen weckte, bot sich mir auf der Couch der Anblick einer angebissenen Wurst und eines Glases Apfelsaft, in dem ungefähr dreißig Zigarettenkippen schwammen. Er ist furchtbar, aber ich kann ihn nicht rausschmeißen, er ist mein Vater. Oh Gott, ich bin heute echt schlimm. Tut mir leid, Eve. Dabei hast du mir mein Auto wiedergebracht. Ich komm schon darüber hinweg. Lass uns nachher noch etwas Schönes machen und das alles vergessen. Ich hasse es zu jammern, das ist so langweilig.«
    Joes Vater machte ihm ständig das Leben schwer und drückte seine Stimmung, wann immer sich die Gelegenheit dazu bot. Ich dachte an die Zeit zurück, als wir Teenager waren und Joe seinen dreizehnten Geburtstag feierte. Sein Vater hätte uns zusammen mit ein paar anderen an diesem Tag nach Alton Towers fahren sollen, doch er war den Abend zuvor wegen Trunkenheit am Steuer verhaftet worden. Mein Dad war für ihn eingesprungen und hatte uns stattdessen dorthin gebracht, aber Joe war am Boden zerstört gewesen.
    »Warum kommst du dann nicht zu mir zurück?«, fragte ich. »Jimmy kann sich doch mal ein paar Tage mit ihm allein herumschlagen, oder? Er ist ständig weg. Komm zurück in meine Wohnung!«
    Joe nickte und lächelte mich an.
    »Wir könnten uns auch nach etwas Neuem umschauen, oder?«, fragte er. »Ich dachte, vielleicht wäre Battersea eine gute Gegend für uns. Ich habe auf der Rightmove-Webseite sogar schon ein paar ganz gute Wohnungen gesehen.«
    »Ja«, erwiderte ich. »Das machen wir, aber lass mich erst die Eröffnung des Cafés hinter mich bringen. In der Zwischenzeit kommst du zu mir, ja?«
    Joe drückte mein Knie.
    »Ich weiß, zwischen uns hat es in letzter Zeit nicht gestimmt«, sagte er. »Und ich weiß auch, dass mich die größte Schuld trifft. Aber ich weiß, dass ich dich glücklich machen kann. Vergiss nicht, ich will nichts sehnlicher, als dir einen Ring an den Finger zu stecken.«
    Er versuchte sarkastisch zu klingen, doch der Witz kam bei mir nicht an. Ich schüttelte verzweifelt den Kopf. Joe wollte es einfach nicht begreifen.
    »Jetzt, komm schon!«, sagte er. »Das meine ich nicht ernst. Na ja, irgendwie schon, aber nicht wirklich. Oh Gott!«
    Er schlug mit der Hand auf das Lenkrad. Ich bemühte mich, meine Verärgerung zu unterdrücken, denn ich hatte eigentlich keinen Grund dafür.
    »Du bist besessen«, rutschte es mir heraus. »Warum bist du so vom Heiraten besessen? Was ändert sich dadurch schon?«
    »Die Frage könnte ich dir genauso gut stellen«, entgegnete er. »Was ändert sich dadurch schon?«
    »Für mich nichts«, erwiderte ich.
    »Warum willst du es dann nicht?«, fragte er. »Rein theoretisch? Wenn sich für dich nichts ändert, es für mich aber wichtig ist, warum heiraten wir dann nicht? Genau das ist mein Problem mit dir. Es geht ums Prinzip. Jedes Mal, wenn du Nein sagst, lehnst du eine Zukunft mit mir ab, und ich weiß nicht, warum. Ich dachte, es wäre wieder alles im Lot. Ich dachte, du würdest mich lieben.«
    »Es ist alles wieder im Lot, und ich liebe dich!«, rief ich entnervt und wünschte mir, irgendjemand würde Joe sagen, er sollte aufhören, mich zu fragen, denn dann würde ich es wahrscheinlich irgendwann mal wollen. »Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Können wir uns nicht miteinander amüsieren, einfach den Moment genießen und ein bisschen Spaß haben? Wir sind doch noch jung.«
    Ich holte tief Luft. Ich sah die Enttäuschung über Joes Gesicht huschen und fühlte mich völlig erschöpft.
    »Ich liebe dich, wirklich, Joe«, sagte ich sanft und legte meine Hand auf seinen Arm. »Bitte, bitte, bitte hör auf, dir Gedanken zu machen!«
    »Okay«, antwortete er achselzuckend. »Ich verlasse mich auf dein Wort. Denn das ist alles, was ich habe.«
    »Das ist alles, was du brauchst«, entgegnete ich leise. »Mein Wort sollte dir genügen. Lass uns das Thema wechseln!«
    »Ja«, meinte Joe. »Gute Idee.«

29. Kapitel
    E ine halbe Stunde später fuhr Joe vorm Café vor, dessen Eingangstür ein wenig offen stand. Maggie hatte sich angeboten zu helfen, und so hatte ich ausgemacht, dass sie und Isabel sich an diesem Morgen hier trafen. Ich sah die Umrisse der beiden durch das Fenster.
    »Sieh mal«, sagte ich zu Joe, »Maggie und Isabel sind schon da, und Dad und Elaine kommen auch noch, um sich um den

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