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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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den Applaus und den Jubel der anderen Gäste erinnern, während ich gefährlich nahe am Rand der Theke meine Beine in die Höhe schwang. Als Ethan mich aufforderte, in seine Arme zu springen, tat ich es, ohne groß darüber nachzudenken, und lachte hysterisch, als ich durch die Luft flog und ihn zu Boden riss.
    Objektiv betrachtet muss ich wohl fürchterlich betrunken gewesen sein und ziemlich billig ausgesehen haben, weit entfernt von einer damenhaften Erscheinung. Doch ich war unglaublich glücklich und aufgeregt. In meinem Kopf schwirrte es. Ich freute mich meines Lebens, und als wir in dieser Nacht miteinander schliefen, war ich überrascht, dass Sex so schön sein konnte. Es war, als tauchte ich in eine Schüssel geschmolzener Schokolade ein und stieße am Boden auf einen flüssigen Regenbogen. Wir konnten nicht genug voneinander bekommen. Nichts, außer ihm, war von Bedeutung.
    »Grrhh«, entfuhr es mir. Ich nahm einen Löffel aus der Küchenschublade und versuchte, meine Erinnerung auszulöschen. »Jetzt reiß dich endlich zusammen!«
    Ich richtete wütend die Baisers mit der Sahne, den Erdbeeren und den dunklen Schokoladenstückchen in Dessertschalen an und goss die Schokoladensoße darüber. Währenddessen hörte ich, wie Maggie und Ethan immer lauter lachten. Irgendwas war hier eindeutig komisch. Auch wenn ich mich dafür hasste, war ich trotzdem fürchterlich eifersüchtig. Ich wollte Ethan für mich, nur für ein paar Minuten. Und ich wollte, dass Maggie ging. Draußen im Garten hatte ich das Gefühl gehabt, er wollte mir etwas Wichtiges sagen, doch jetzt lenkte Maggie ihn ab.
    Ich wischte mir die Augen trocken, trug die Dessertschalen ins Esszimmer und knallte sie Maggie, Ethan und Andrew vor die Nase, der inzwischen zusammengesackt in seinem Stuhl saß, als hätte er jeglichen Lebenswillen verloren.
    »Das Finale«, verkündete ich, nachdem die Schalen auf dem Tisch standen. »Eves Nachtisch.«
    Ethan pfiff, und ich spürte, wie ich rot wurde.
    »Okay«, meinte Paul. »Eine gute Gelegenheit für ein Foto.«
    Ethan sprang von seinem Stuhl auf und stellte sich neben mich, während ich eine der Dessertschalen in die Kamera hielt. Er legte den Arm um mich, Maggie und Andrew lehnten sich von hinten ins Bild. Als Paul das erste Foto machte, küsste mich Ethan auf die Stirn, woraufhin ich puterrot wurde.
    »Perfekt«, erklärte Paul.
    Ich setzte mich hin und konzentrierte mich auf den Nachtisch und auf den Teppich. Ein paar Minuten lang war außer dem kratzenden Geräusch der Löffel und zufriedenem Gemurmel nichts zu hören.
    »Oh. Mein. Gott. Eine wahre Wonne«, sagte Maggie und legte den Löffel hin. »Das war fantastisch!«
    »Ja, Desserts machen kann ich«, meinte ich. »Darin bin ich am besten.«
    »Oh, da kann ich mich aber noch an mehr erinnern«, flüsterte mir Ethan leise ins Ohr, sodass nur ich es hören konnte, und grinste anzüglich.
    Ich starrte ihn erstaunt an. Flirtete er etwa gerade mit mir? Joe würde bald nach Hause kommen. Ich holte tief Luft und blickte mit einem erstarrten Lächeln in die Runde.
    »Irgendjemand Kaffee?«, fragte ich.
    »Ich kann in Kaffeetassen lesen«, verkündete Maggie. »Das ist eine türkische Tradition, so ähnlich wie im Kaffeesatz lesen. Lasst mich eure Kaffeetassen lesen, danach machen wir uns auf den Weg. Wir haben Eves Gastfreundschaft wahrscheinlich schon überstrapaziert.«
    Maggie schaute demonstrativ zu Ethan. Ich ging in die Küche und machte schnell Kaffee, nachdem ich einen weiteren Stapel Geschirr ins Spülbecken gelegt und verärgert eine halbe Flasche rosa Spülmittel darüber verteilt hatte. Als ich ins Wohnzimmer zurückging, unterhielten sich Ethan, Maggie und Andrew über Alicia. Mein Blick traf den von Ethan, und ein zaghaftes, verzweifeltes Lächeln erschien auf seinen Lippen. Die Musik hatte aufgehört, und die Stimmung war plötzlich ganz rührselig. Ich stellte den Kaffee auf den Tisch.
    »Mach dir um Alicia keine Sorgen!«, meinte Maggie. »Ich bin mir sicher, sie wird schon wieder zu sich kommen. Weißt du, du musst nur die kosmische Ordnung wiederherstellen.«
    »Das klingt in meinen Ohren ein bisschen durchgeknallt«, bemerkte Andrew, schaute hoch und lächelte mich dankbar an.
    »Das kannst du nicht wissen, solange du es nicht ausprobiert hast«, entgegnete Maggie und ordnete ihr Haar, sodass es ihr über die Schultern fiel. »Du musst sagen, was passieren soll, und es dir bildhaft vorstellen. Dann wirfst du dieses Bild in den Raum –

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