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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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gesagt hatten, bestätigen. »Aber weißt du, es hat nicht funktioniert …«
    Sie sprach leise, mit zärtlichen Augen. Für eine Sekunde sah ich ihre andere Seite, doch sie hatte sich schnell wieder im Griff und sah mich grinsend an.
    »Also, was läuft da zwischen dir und Ethan?«, fragte sie. »Du hättest mir sagen sollen, wenn ich dir ins Gehege komme. Lief da mal was zwischen euch?«
    Ich stöhnte und lehnte meinen Kopf gegen die Badezimmertür.
    »Wir waren einmal ein Paar«, erklärte ich leise. »Wir waren zwei Jahre zusammen. Dann ließ er mich sitzen, vor drei Jahren. Seitdem hatte ich ihn nicht mehr gesehen, bis er letzten Samstag plötzlich bei mir vor der Tür stand.«
    »Neeiinn!«, rief Maggie. »Was für ein Zufall!«
    »Ich weiß«, sagte ich und nickte. »Ethan meint, es wäre Schicksal.«
    »Warum hat er dich verlassen? Was ist passiert?«
    »Ich weiß es nicht wirklich. Ich bin mir nicht sicher, ob es tatsächlich einen Grund dafür gab.«
    »Vielleicht bekam er es mit der Angst zu tun«, sagte Maggie. »Das habe ich schon häufig gehört. Dem Mann wird es zu eng in der Beziehung, und er beschließt abzuhauen, ohne zu erklären, warum. Männer können sich einfach nicht so leicht binden wie Frauen. Und wenn ich hier von Frauen rede, meine ich nicht mich.«
    Ich nickte und beobachtete sie, wie sie sich zum Spiegel umdrehte und ihren Lippenstift nachzog.
    »Ich weiß nicht«, antwortete ich. »Ist auch egal. Ihn hier zu sehen, ist einfach zu viel für mich. Ich muss los. Joe wird sich schon wundern, wo ich bleibe. Er tut mir so leid. Wenn er wüsste, was passiert …«
    Maggie schüttelte den Kopf.
    »Nein«, unterbrach sie mich. »Hör auf, ein schlechtes Gewissen zu haben! Das bringt gar nichts. Du versuchst gerade herauszufinden, was du fühlst. Das ist bewundernswert und mutig.«
    Ich sah sie fragend an, sie gab mir ein Taschentuch, damit ich mir die Augen trocknen konnte.
    »Findest du?«, fragte ich.
    »Ja«, bestätigte sie mir. »Wenn Sal mutiger gewesen wäre und genau das ein bisschen früher in unserer Beziehung getan hätte, hätte ich ihn nicht mit dieser Frau in meinem Bett erwischt, und alles wäre um einiges anständiger abgelaufen.«
    »Hast du deshalb was gegen Beziehungen? Wegen Sal?«
    Maggie zuckte mit den Achseln und zog eine lose Paillette von ihrem Oberteil.
    »Ich denke, ja«, erwiderte sie. »Ich weiß nur, dass ich nicht noch einmal in so einer Situation sein möchte, in der mein Leben auf einen einzigen Menschen ausgerichtet ist. Es ist einfacher, wenn man derjenige ist, der alles unter Kontrolle hat, weshalb sich Affären mit Männern, die bereits gebunden sind, anbieten. Insgesamt betrachtet wollen sie nicht viel von mir. Ich bin nicht bereit, meine emotionale Freiheit aufzugeben. Verstehst du mich wenigstens ein bisschen?«
    Maggies Stimme wurde beim Sprechen wieder fester. Ich hatte das Gefühl, als hätte sie sich diese Worte immer und immer wieder aufgesagt und verinnerlicht.
    »Ja, tue ich«, antwortete ich. »Ich vermute, wir alle haben unsere Gründe, warum wir so sind, wie wir sind.«
    »Ja, sieh dir nur Andrew an!«, sagte Maggie. »Er und Alicia haben Probleme, und jetzt bekommen sie auch noch Zwillinge.«
    »Ich weiß«, pflichtete ich ihr bei. »Der arme Kerl. Vielleicht kriegen die beiden es irgendwie wieder hin.«
    »Obwohl die Situation schon ein bisschen vertrackt ist, oder?«, sagte Maggie. »Aber so sind nun mal Beziehungen – stets vertrackt. Deshalb bleibe ich lieber auf Distanz. Sag mal, wie wär’s, wenn wir noch einen Tequila trinken, bevor du gehst? Es ist schön, mit dir zu reden.«
    Ich schaute auf meine Uhr. Es war fast ein Uhr morgens. »Ich weiß nicht«, antwortete ich. »Joe wird sich fragen …«
    »Da seid ihr ja endlich«, rief Andrew, als wir wieder ins Wohnzimmer kamen, und erhob sich leicht wankend. »Ist alles in Ordnung? Ethan musste gehen. Er hat sich gerade verabschiedet und bedankt.«
    Ich merkte, wie ich mich innerlich anspannte. »Musste gehen?«, fragte ich und dachte, er würde vielleicht gleich hinter einem Stuhl hervorspringen. »Wohin musste er denn um ein Uhr morgens gehen?«
    Eine Freundin, die in seiner Wohnung auf ihn wartet, schoss es mir durch den Kopf. Vielleicht war er aber auch geflüchtet, um einem weiteren Gespräch mit mir aus dem Weg zu gehen. Andrew streckte sich und zog sein Jackett an.
    »Nach Hause«, antwortete er. »Er sprach von Rom und wollte sich gerade den Tequila schmecken lassen, da wurde er

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