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Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Menü zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Bratley
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Eiscreme. »Ihr gebt mir doch bestimmt ganz viele Punkte für die ganze Arbeit, oder? Wie findest du es, Andrew? Probier das mal.«
    Maggie, immer noch in ihrem Kostüm, dessen Oberteil zu platzen drohte, gab Andrew einen Löffel von dem Nachtisch. Dieser, leicht überfordert mit so viel Aufmerksamkeit, schaute mich flehentlich an.
    »Wo hast du Bauchtanz gelernt?«, fragte ich Maggie und versuchte, das Thema zu wechseln und ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, um mich auf diese Weise wieder irgendwie zu beruhigen.
    »Ich nehme schon seit Jahren Unterricht«, sagte sie. »Ist sehr gut für die Figur. Lasst uns doch alle tanzen!«
    Maggie stand auf und drehte sämtliche Lichter aus, sodass wir im Dunkeln saßen. Ich erstarrte. Sie legte die Musik auf, zu der sie vorhin getanzt hatte, und klatschte in die Hände.
    »Los, kommt schon!«, forderte sie uns auf. »Ihr könnt ganz entspannt sein – keiner sieht euch.«
    »Nein, nicht!«, wehrte sich Andrew. »Ich werde mir die Beine brechen.«
    Es war nicht völlig dunkel, sodass wir uns immer noch sehen konnten. Ethan stand auf und kam zu mir herüber. Er streckte die Hand aus, und nach einem langen Moment des Zögerns, nahm ich sie. Er legte seine Hand auf meine Taille. Wir tanzten miteinander, er drehte mich zu sich und wieder weg, so wie wir es früher Hunderte Male getan hatten. Dann knipste Maggie das Licht wieder an, und ich sank auf die Kissen. Ethan ließ sich keuchend und schnaufend auf das Kissen neben mir fallen, legte dabei die Hand auf meinen Nacken und strich einmal sanft darüber. Ich erstarrte. Ich musste hier weg.
    »Okay, genug. Ich geh jetzt besser«, erklärte ich und sprang hoch, sodass ich aus seiner Reichweite war. »Ganz schön spät! Ich muss nur noch mal kurz ins Bad und mache mich dann auf den Weg. Zu viel getrunken hab ich auch«, sagte ich nach einem Blick auf meine Uhr.
    »Geh nicht!«, sagte Ethan und sah mich eindringlich an. »Die Party beginnt doch erst gerade.«
    »Nein«, erwiderte ich entschlossen. »Ich muss los.«
    Ich ging leicht schwankend zum Bad und schloss von innen die Tür, sodass die Musik und das Gelächter nur noch gedämpft zu hören waren. Ich betrachtete mich im Spiegel – meine Augen strahlten, und ich hatte rosige Wangen. Trotz meines schlechten Gewissens sah ich die Freude in meinem Gesicht. Ich stöhnte, lehnte mich über das Waschbecken und drehte den Wasserhahn auf. Während ich mein Gesicht mit Wasser bespritzte, fiel mir ein silbernes Medaillon auf, das an der Innenseite des Badezimmerschränkchens an einem Haken hing. Es war offen, und so trocknete ich mir die Hände ab, um das Bild darin anzuschauen. Maggie war darauf mit einem dunkelhaarigen Mann mit feurigen Augen zu sehen. Sie saßen auf einem Moped, irgendwo im Ausland, und Maggie hatte ihre Arme um den Bauch des Mannes geschlungen, beide strahlten. Es klopfte an der Tür, und ich hängte das Medaillon schnell an seinen Platz zurück.
    »Ich muss aufs Klo«, rief Maggie durch die Tür. »Bist du fertig?«
    »Ja«, antwortete ich, öffnete die Tür und sah, dass die Kette immer noch leicht baumelte, woraus zu schließen war, dass ich sie mir angeschaut hatte.
    »Mein Medaillon«, sagte Maggie, sah von mir zur Kette und griff nach ihrem Hals, als ob sie sich vergewissern wollte, dass sie es nicht trug. »Ich dachte, ich hätte es umhängen.«
    »Es ist vom Haken heruntergefallen«, stotterte ich. »Tut mir leid, dass ich so neugierig bin, aber es sprang auf. Wer ist das auf dem Bild?«
    Maggies Wangen, vom Alkohol gerötet, wurden leicht blass, und in ihren Augen schimmerten Tränen.
    »Ich hätte nicht fragen sollen«, sagte ich schnell, als sie sich mit dem Handrücken über die Augen fuhr. Sie setzte sich auf den Rand der Badewanne.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich habe wohl zu viel Alkohol getrunken. Das ist Sal, meine Sandkastenliebe. Wir waren zehn Jahre zusammen, dann verließ er mich wegen einer anderen Frau. Ich habe sie zusammen im Bett erwischt, als ich eines Tages früher von der Arbeit nach Hause kam. Sie sind inzwischen verheiratet und haben Kinder. Ich liebe ihn noch immer und habe noch Kontakt zu ihm. Wir lieben uns noch immer.«
    »Oh Gott«, stieß ich hervor. »Wie furchtbar. Das tut mir leid.«
    Maggie erschien im Neonlicht des Badezimmers plötzlich zerbrechlich und verloren. Ihre Lippen zitterten.
    »Wir waren verlobt«, fuhr sie fort, zuckte mit den Achseln und schaute zu mir hoch, als wollte sie alles, was wir vorher über die Ehe

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