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Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Titel: Ein Milliardär entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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floh. Er rannte zum Haus hinaus und auf die Straße … und wurde von einem Wagen angefahren. Er war sofort tot … Er war tot, und ich … ich war froh“, gestand sie schaudernd. „Den Rest meines Lebens hätte ich in Angst verbracht, wenn er überlebt hätte.“
    Cesario hielt sie fest, bis ihr Zittern sich gelegt hatte und sie wieder normal atmete. „Es tut mir leid, dass du eine so schreckliche Erfahrung hast durchmachen müssen. Doch jetzt verstehe ich zumindest, warum du dein Äußeres immer so heruntergespielt hast.“
    „Das war nicht immer so. Als Teenager habe ich mich geschminkt und Miniröcke getragen, aber nach dem Angriff hielt ich es für sicherer, keine männliche Aufmerksamkeit zu erregen. Nicht, weil ich denke, dass jeder Mann gewalttätig ist, aber das Äußere kann fehlleiten und die Frau auf ein Objekt reduzieren, ohne dass man die lebende, atmende, fühlende Person sieht.“
    „Diesen Irrtum habe ich auch oft begangen, bella mia “, gestand Cesario mit einer zerknirschten Miene.
    Sie hob den Kopf. „Das kann ich mir denken – bei deinem Ruf.“
    „Wenn du deine Meinung auf das stützt, was die Presse über mich verbreitet … wie schon gesagt, das darfst du lange nicht alles glauben.“
    „Nein, meine Informationen stammen nicht aus der Presse.“ Sie sandte ihm einen nicht zu entziffernden Blick, der die reine Provokation war. „Ehrlich gesagt, meine Quelle war sehr viel näher am Geschehen dran.“
    „Wer war es?“
    „Das sage ich nicht.“ Sie machte sich aus seiner Umarmung frei und warf das Laken zurück. „Ein einziges Mal werde ich als Erster unter der Dusche sein!“ Sie rappelte sich auf und tappte zum Bad.
    „Ich bin zu träge. Wir können heute hier übernachten, wenn du möchtest. Wir gehen irgendwo essen und fahren erst morgen zurück. Es ist unsere letzte Woche.“
    „Ja, das würde mir gefallen.“ So, wie es Jess auch gefiel, dass ihm das sich nähernde Ende ihrer Flitterwochen bewusst war. Es rührte sie an, dass er das meiste aus der verbleibenden Zeit herausholen wollte.
    Wüsste sie nicht, dass sie nur geheiratet hatten, um ein Kind zu zeugen, würde sie die gemeinsamen letzten sechs Wochen als pure Magie bezeichnen. Doch in Anbetracht der Umstände befahl Jess sich, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben, und verdrängte die schwärmerischen Luftschlösser. In wenigen Tagen würde sie nach England zurückkehren, zurück zu ihrem Job und der Alltagsroutine. Da sie den Verdacht hatte, dass sie bereits schwanger sein könnte, fragte sie sich auch, wie oft sie Cesario in Zukunft noch sehen würde.
    Ob er es bemerkt hatte, dass ihr Zyklus in der ganzen Zeit, in der sie jetzt zusammen waren, nicht eingesetzt hatte? Gesagt hatte er auf jeden Fall nichts. Vielleicht sollte sie einen Arzt aufsuchen, wenn sie wieder in Collina Verde waren. Konnte es denn wirklich so schnell passiert sein?
    Sie trocknete sich ab und machte Cesario den Weg frei, damit er unter die Dusche konnte. Sicher, sie hatten sehr oft miteinander geschlafen. An manchen Tagen waren sie kaum aus dem Bett gekommen. Und selbst jetzt konnte Jess nur schwer die Finger von ihm lassen. Dieses ständige brennende Verlangen nach ihm schockierte sie selbst.
    Es war also durchaus denkbar, dass sie bereits schwanger war. Sie war aufgeregt und bedrückt zugleich – aufgeregt über die Aussicht auf ein Baby, aber bedrückt, weil das bedeutete, dass ihr „Projekt“ schon bald abgeschlossen wäre. Denn sobald ein Baby unterwegs war, bestand kein Grund mehr, noch länger zusammen unter einem Dach zu leben.
    Vom Fenster des Hotelzimmers aus blickte Jess über die Dächer der Altstadt, die sich in die grünen Hügel schmiegte. Bilder der gemeinsamen Zeit mit Cesario zogen vor ihr auf, Erinnerungen an eine Zeit, die sie immer in ihrem Herzen tragen würde. Gleich am ersten Tag hatte er eine Heiligenstatuette auf dem Markt von Castelnuovo di Garfagnana gekauft und ihr geschenkt, weil ihr Gesicht seiner Meinung dem der Statue glich. Das hätte er besser nicht tun sollen, dachte sie unglücklich. Für solch romantische Gesten war kein Platz in einer Vernunftehe.
    Aber eigentlich gab es überhaupt nur wenig „Vernünftiges“ an ihrer Beziehung. Auf dieser wunderbaren Reise durch die Toskana, die Cesario mit ihr unternahm, waren sie Hand in Hand durch die engen Gassen der mittelalterlichen Städte geschlendert, hatten in kleinen traditionellen Handwerkgeschäften und Läden gestöbert und in romantischen

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