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Ein Millionär, der an die Liebe glaubt

Ein Millionär, der an die Liebe glaubt

Titel: Ein Millionär, der an die Liebe glaubt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DAY LECLAIRE
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Nicht, wenn eure Familienbande so eng sind, wie du immer sagst.“
    „Ach, die Zukunftspläne für uns drei sind doch schnell geschmiedet.“
    „Du meinst unsere Heirat.“
    Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. „Was soll ich dazu sagen? Es müssen geordnete Verhältnisse herrschen. Mit diesen Wertvorstellungen bin ich aufgewachsen.“
    Ratlos blickte sie aus dem Wagenfenster. Wie konnte sie widersprechen? Sie war mit denselben Wertvorstellungen groß geworden. „Da gibt es nur ein Problem.“
    „Welches? Ich werde es schon lösen.“
    „Ganz so einfach ist das nicht. Denn es gibt nur einen Grund, aus dem ich dich heiraten würde: wenn wir uns lieben.“
    Erschrocken sah er sie an. Er sagte nichts, sondern ergriff ihre Hand, um das Inferno für sich sprechen zu lassen. Und das tat es. Laut und deutlich.
    Heißes Begehren durchpulste sie, obwohl sie hochschwanger war. Ja, ich sehne mich unendlich nach ihm, dachte sie, aber das kann doch keine Liebe sein. Nicht nach so kurzer Zeit.
    „Das ist lediglich körperliche Anziehung“, bemerkte sie leise. „Keine wahren Gefühle.“
    „Auf jeden Fall ist es ein guter Anfang“, beharrte Draco. „Wir bauen darauf auf. Schon um des Kindes willen.“
    „Nein, du verstehst nicht.“
    „Dann erklär’s mir.“
    Ihr war es unangenehm, über ihr Leben, über ihre innersten Gefühle zu sprechen. Aber sie war es Draco schuldig.
    „Du hast meine Großmutter ja kennengelernt. Also kannst du dir vorstellen, wie sehr ich kämpfen musste, um eine eigene Identität zu entwickeln. Um nicht die Shayla Charleston zu werden, die sie aus mir formen wollte.“
    „Das muss hart für dich gewesen sein.“
    „Mehr als hart.“ Nervös spielte sie mit ihren Fingern. „Während ich aufs College ging, habe ich immer noch bei ihr gewohnt. Sie kannte meinen gesamten Stundenplan, wann ich welche Kurse hatte und so weiter. Und sie hat natürlich auf strikte Einhaltung gepocht. Ich stand unter ständiger Bewachung.“
    Zu ihrer Erleichterung begriff er, was sie ihm damit sagen wollte. Vielleicht war es auch nicht allzu schwer zu erraten, wenn man bedachte, dass sie bei ihrem ersten Zusammentreffen noch Jungfrau gewesen war. „Das hat es dir bestimmt schwer gemacht, Freundschaften und Kontakte zu anderen zu pflegen.“
    „Nicht nur schwer – unmöglich“, gab sie zu. „Weil ich zu Hause – also bei meiner Großmutter – wohnte, habe ich das College-Leben nicht wie die anderen genießen können.“
    „Und warum bist du nicht ausgezogen?“
    „Ganz einfach, weil es billiger war, bei ihr zu wohnen. Es war also keine schöne Zeit, aber zum Ausgleich habe ich Pläne für die Zukunft geschmiedet. Sie waren für mich wie Weihnachtsgeschenke, die ich irgendwann auspacken würde, wenn die Zeit gekommen war.“
    „Warum konntest du sie nicht gleich auspacken?“
    Shayla seufzte. „Großmutter hat für meine Ausbildung ihre letzten Ersparnisse geopfert. Dabei hatte sie selbst Träume. Ihr Herzenswunsch war es, die Firma Charleston mit der Kette von Schmuckgeschäften wiederaufzubauen. Keine Ahnung, wie sie das finanzieren wollte – zu der Zeit hatten wir die Feuerdiamanten ja noch nicht entdeckt. Aber auf jeden Fall sollte ich das Unternehmen führen.“
    „Und das gefiel dir nicht?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, aber das war kein Thema. Nach allem, was sie für mich getan hatte, wäre ich dazu verpflichtet gewesen. Ich habe alle Kurse belegt, die sie von mir verlangte. Mineralienkunde und natürlich jede Menge Wirtschaftsseminare. Aber ich musste schnell erkennen, dass mir das alles nicht lag, dass mir der Sinn für Schmuck und die Geschäftswelt einfach fehlte. Ich hätte Charleston garantiert wieder in den Ruin getrieben. Daran hatte Großmutter lange zu kauen. Ich glaube, sie hat es immer noch nicht akzeptiert.“
    „Was wolltest du denn stattdessen machen?“
    „Sprachen liegen mir. Ich lerne sie leicht. Außerdem wollte ich immer fremde Länder sehen und mich mit ihrer Kultur beschäftigen. Deshalb hatte ich mit meiner Großmutter eine Abmachung getroffen: Für jeden Kurs, den ich zwangsweise belegte, konnte ich mir einen anderen aussuchen, der mir wirklich Spaß machte. Mein Wunschtraum war es immer, in Europa als Dolmetscherin und Übersetzerin zu arbeiten.“
    „Damit hättest du dich ihrem Einflussbereich entzogen“, folgerte Draco. „Das hat ihr wahrscheinlich nicht gefallen?“
    „Sie ist regelrecht ausgerastet“, antwortete Shayla und zuckte mit den

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