Ein Millionär und Verführer
nach hinten losgegangen, und nun musste Calista überlegen, wie es weitergehen sollte. Ob Leo die Ehe wohl annullieren lassen würde? Bestimmt würde er sie ohne einen Cent dastehen lassen. Im nächsten Moment schämte Calista sich dafür, dass sie überhaupt an das Geld dachte.
Andererseits wollte sie über alles, was wichtiger war als Geld, auch gar nicht nachdenken. Weder darüber, wie sehr sie Leo enttäuscht, noch darüber, dass sie ihn vermutlich sogar tief verletzt hatte. Sie spürte, dass ihn ihr Verhalten getroffen hatte. Was für ein Heuchler! Wenn Leo sich mit irgendetwas auskannte, dann doch mit Betrug!
Calista schloss die Augen und versuchte, endlich einzuschlafen. Es dauerte jedoch noch lang, bis sie in einen unruhigen Schlaf fiel. Und es schien wenig Zeit verstrichen zu sein, als sie aufwachte, weil sich ein starker Arm um ihre Taille schlang und sie gegen einen festen, warmen Körper zog.
Ihr Herz begann laut in ihrer Brust zu pochen. Calista spürte, dass er eine Hand auf ihren Kopf legte und sanft ihr Haar streichelte. Die Berührung beruhigte sie und ließ sie wieder wegdämmern. Wie lange war es her, dass jemand ihr Haar gestreichelt hatte? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern. Im Halbschlaf kuschelte sie sich an Leos warme Brust und seufzte.
Etwas später drehte sie sich um und schmiegte ihre Wange gegen seinen warmen Hals.
„Calista“, flüsterte Leo.
„Ja?“, fragte sie leise und sog seinen Duft ein. Zärtlich strich sie mit den Lippen über seine Haut, dann fuhr sie mit der Zunge über seine Kehle.
Leo keuchte auf und fluchte leise. „Was zur Hölle machst du nur mit mir?“
„Soll ich aufhören?“, erwiderte sie mit klopfendem Herzen.
„Unsinn, nein!“, erwiderte er und suchte ihre Lippen.
Er küsste sie wild und leidenschaftlich, während er mit beiden Händen über ihre Seiten glitt. Calista wollte ihn in sich spüren, ihr ganzer Körper schien nach ihm zu verlangen, doch Leo hielt sich zurück, quälte sie mit seinen Berührungen immer weiter, bis sie glaubte, die Anspannung keine Sekunde länger ertragen zu können.
„Du gehörst mir“, raunte er, während er sie immer weiter, an immer verborgeneren Stellen liebkoste.
„Leo“, brachte sie stöhnend hervor, dann versagte ihr die Stimme, während ihr Körper zu beben begann. Sie drängte sich an ihn, und noch während sie kam, drang er in sie ein.
Sie schlang ihre Beine um ihn und zog ihn tiefer in sich. Und als Leo wenig später stöhnend über ihr zusammensank, erreichte auch sie den Höhepunkt.
In der Dämmerung erwachte Leo mit seiner Braut im Arm. Er empfand eine seltsame Mischung aus Zynismus und Stolz. Calista hatte ihn hereingelegt, doch gleichzeitig war ihm, als hätte er das große Los gezogen. So unschuldig sie auch wirken mochte: Gestern Nacht hatte er eine andere Seite von ihr kennengelernt. Sie hatte sich ihm geöffnet, und die Leidenschaft, die sie empfunden hatte, schien sie selbst überrascht zu haben. Und er war der Mann, der ihr diese Lust geschenkt hatte. Zufriedenheit hüllte ihn ein wie eine warme Decke.
Blonde Locken lagen wirr über Calistas Stirn, und ihre dunklen Wimpern ruhten auf den geröteten Wangen. Leo spürte, dass es ihr schwerfiel, anderen zu vertrauen. Und dennoch hatte sie ihn geheiratet!
Plötzlich schlug sie ihre grünen Augen auf und suchte seinen Blick. Dann seufzte sie zufrieden auf und schmiegte ihre Wange an seine Brust. „Gute Morgen“, murmelte sie.
Als sich ihr sinnlicher Körper an seinen drängte, war seine Erregung mit einem Schlag wieder so stark wie in der vergangenen Nacht. „Guten Morgen“, erwiderte er mit rauer Stimme.
Sie schob ein Bein zwischen seine, und ihre Brüste streiften seinen Bauch, während sie ihr Ohr an seine Brust drückte. „Ich kann dein Herz hören“, flüsterte sie.
Er drehte ihren Kopf zu sich und sah ihr tief und ernst in die Augen. „Lüg mich nie wieder an. Und verheimliche mir nie wieder etwas. Wenn du mich betrügst, ist es vorbei. Hast du das verstanden?“
Ihr Blick wirkte aufrichtig. „Ja.“
„Gut“, erwiderte er schlicht und zog sie mit einer besitzergreifenden Geste an sich, um sie erneut zu lieben.
Nach einer langen Nacht mit Leo erwachte Calista allein in seinem großen Bett. Trotz ihrer Enttäuschung fühlte sie sich seltsam glücklich. Mit seiner Leidenschaft hatte sie gerechnet, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Doch was sie wirklich erstaunte, war ihre eigene Lust. Immer wieder hatte sie ihn in sich
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