Ein Millionär und Verführer
zu haben, wie reich er war und dass sie sich als seine Frau nie wieder Gedanken über Geld zu machen brauchte.
Mit gerunzelter Stirn sah sie ihre E-Mails auf ihrem Laptop durch. Leo konnte nicht widerstehen und strich ihr sanft über die Sorgenfalten. Calista schreckte auf. „Was …?“
„Entspann dich einfach. Der Flug dauert ewig. Ich bin hier derjenige, der arbeiten muss. Du sollst einfach nur charmant sein und die Herzen meiner zukünftigen Geschäftspartner gewinnen.“
„Leo, mein Boss erwartet, dass ich dieses Projekt in drei Tagen abschließe. Und da mich der Jetlag sicher schrecklich plagen wird, sollte ich auf dem Flug so viel Arbeit wie möglich erledigen.“
„Warum kündigst du nicht einfach?“, fragte Leo und kam wohl zum hundertsten Mal auf das Thema zurück.
„Weil ich nicht will. Ich mag meine Arbeit. Lass mir Zeit, um zu lernen, mit dieser neuen Situation umzugehen.“
„Mal sehen“, antwortete er kurz angebunden und warf ihr einen skeptischen Blick zu. „In ein paar Wochen müssen wir nach Indien.“
„Indien?“, wiederholte sie. „Wie in Gottes Namen soll ich in so kurzer Zeit zweimal freibekommen?“
„Das ist ja gerade das Problem. Kündige, und ich verdreifache dein altes Gehalt“, erklärte er und lächelte sie herausfordernd an.
Wenig amüsiert runzelte sie wieder die Stirn. „So leicht ist das nicht.“
„Warum nicht?“
Jetzt zögerte sie länger als sonst. „Ich trage eine Menge Verantwortung für meine Schwestern.“
„Ich dachte, dass sich deine Cousine um die beiden kümmert!“
„Sharon und Walter tun, was sie können, aber Tamis Asthmabehandlung hat uns ein kleines Vermögen gekostet, und dann kommt auch noch das College auf uns zu.“
„Sag meinem Buchhalter, wie viel zu brauchst, und er stellt dir einen Scheck aus. Wenn es wirklich nur ums Geld geht, sollte das das geringste Problem sein.“ Er zog eine Mappe aus seiner Aktentasche und reichte sie ihr. „Und jetzt bereite dich bitte auf das Treffen mit Mr. Kihoto und seiner Familie vor. Mein Assistent hat alles Wichtige für dich zusammengefasst.“
Calista zog eine Augenbraue hoch. „Danke, Leo, aber ich glaube, dass ich weiß, wie ich mich zu benehmen habe.“
„Und weißt du auch, dass du vermutlich nicht nur Mr. Kihoto und seiner Frau, sondern auch seiner Geliebten Shonana begegnen wirst?“
„Seiner Geliebten?“, fragte Calista überrascht nach. „Er stellt seinen Geschäftspartnern seine Geliebte vor?“
„Das hängt davon ab, ob wir abends mit ihm ausgehen oder nicht.“
Empört blätterte sie durch die Akte. „Und wie soll ich bitte so tun, als würde ich ihn mögen? Guck mal, er hat sogar mehrere Kinder mit seiner Frau“, sagte sie aufgebracht und wies auf den Bericht. „Sie muss schrecklich darunter leiden …“
Leo konnte sein Lächeln kaum unterdrücken. „Ich glaube, dass sie alles weiß und es akzeptiert. Für reiche Männer ist es nicht unüblich, eine Geliebte zu haben.“
Voller Missbilligung verzog sie das Gesicht. „Und wie stehst du zu dem Thema?“
„Kihotos Privatleben geht mich nichts an. Ich will einfach nur mit ihm zusammenarbeiten.“
Sie musterte ihn nachdenklich.
„Was ist?“, fragte er.
„Ich wollte wissen, wie du zu dem Thema Geliebte stehst.“
Leo lachte schallend auf. „Ich habe eine wunderschöne Ehefrau“, antwortete er schließlich. „Wozu brauche ich da eine Geliebte?“
Da sie ihn noch immer skeptisch musterte, fragte er: „Du machst dir doch nicht etwa Sorgen, oder?“
Sie hob das Kinn. „Natürlich nicht.“ Dann konzentrierte sie sich auf den Bericht.
5. KAPITEL
Als der Privatjet über Tokio hinwegflog, blickte Calista wie gebannt aus dem Fenster. All die gigantischen Gebäude auf so engem Raum! „Unfassbar“, murmelte sie beeindruckt.
„Was möchtest du alles sehen, während wir hier sind?“, fragte Leo. „Ich werde die meiste Zeit in Meetings sein, aber währenddessen kannst du gern die Stadt erkunden. Mein Assistent hat eine Fremdenführerin für dich engagiert.“
„Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht! Kennst du dich aus? Weißt du, was man gesehen haben sollte?“
„Hängt davon ab, wie abenteuerlustig du bist“, erwiderte er.
„Ein bisschen arbeiten muss ich hier auch, aber für ein paar Ausflüge sollte ich Zeit finden“, erklärte sie.
„Nimmst du dir eigentlich jemals frei?“
„Fass dir an die eigene Nase“, antwortete sie und lächelte ihn herausfordernd an.
„Der Punkt geht an
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