Ein Millionaer zum Heiraten?
sie für Zwillinge hätte halten können. Allerdings hatte Sebastian keine Lachfältchen um die Augen wie Kyle. „Endlich.“
Kyle stellte ihr Gepäck auf den gebohnerten Dielenboden. „Ich bin wegen der Kleinen langsamer gefahren. Wo ist Mom?“
„Noch im Club. Sie kümmert sich mit dem General um die letzten Gäste, damit es nicht so auffällt, dass wir schon weg sind.“ Sebastian warf Phoebe und Nina einen kurzen Blick zu, dann wandte er sich wieder an seinen Bruder. „Wir müssen uns unterhalten.“
Kyle geleitete Phoebe in das großzügige Foyer. „Sobald ich die beiden hier untergebracht habe.“
Eine Frau, die Ehefrau des Anwalts, stand am Durchgang zu einem riesigen Wohnzimmer, dessen eine Fensterfront aufs Meer hinausging. „Ich kann sie herumführen.“
Die Frau – Marianna, wie die anderen sie im Country Club genannt hatten – strich sich eine dunkle Locke aus dem Gesicht. „Sicher werden Sie das Baby erst zu Bett bringen wollen. Ich zeige Ihnen Ihre Zimmer.“
Phoebe sah zu ihrem Gepäck hinüber, das Kyle neben der Eingangstür abgestellt hatte. „Ist auch das Reisebettchen mit hereingekommen?“
„Keine Bange“, versicherte ihr Marianna. „Es ist an alles gedacht worden.“
Dennoch zögerte Phoebe. Was hatten die Brüder zu besprechen, was sie nicht hören sollte? Ihr Argwohn wuchs, aber erschöpft wie sie war, konnte sie nichts daran ändern. Vielleicht gelang es ihr ja, Marianna einige Informationen zu entlocken, während Kyle nicht anwesend war.
Freundlich erwiderte sie Mariannas Lächeln. „Danke, ich nehme Ihre Hilfe gerne an.“
Marianna griff nach der Tasche mit den Windeln. „Lassen Sie mich die tragen. Babyutensilien sind unglaublich schwer. Kommen Sie, ich zeige Ihnen das Kinderzimmer.“
„Es gibt hier ein Kinderzimmer?“
„Mein Mann und ich wohnen zwar nur ein paar Meilen entfernt, aber Grandma Ginger hält alles Nötige hier bereit, falls unser kleiner Sohn einmal ein Schläfchen machen muss. Gingers zweiter Ehemann, Hank Renshaw, hat auch Enkelkinder von seinen Töchtern. Wir alle nutzen das Kinderzimmer regelmäßig. Sie werden dort alles vorfinden, was Sie brauchen.“
Wieder zögerte Phoebe. Nina in diesem Haus ein eigenes Zimmer zu geben, selbst nur vorübergehend, erschien ihr ein Riesenschritt zu sein. Einer, über den sie eigentlich glücklich hätte sein sollen.
Marianna warf sich die Windeltasche über die Schulter. „Im Kinderzimmer gibt es ein Babyfon. Sie können also das kleinste Piepsen hören, falls die Kleine Sie braucht.“
Trotz ihrer Übermüdung hatte Phoebe Bedenken. „Ich glaube nicht, dass ich sie in einer fremden Umgebung allein aufwachen lassen will.“
Mariannas Miene spiegelte tiefes Verständnis wider. „Im Kinderzimmer gibt es auch ein Gästebett, falls Sie lieber bei ihr schlafen möchten.“
Marianna führte sie durch immer neue zartgelb gestrichene Korridore, bis Phoebe sich fragte, ob sie je wieder aus der Welt der Familie Landis hinausfinden würde. An den Wänden hingen Bilder von Strandlandschaften neben gerahmten Familienfotos, die der durchgestylten Atmosphäre einen überraschenden Touch von Behaglichkeit gaben. In einer Ecke tickte eine alte Standuhr, Orientteppiche in hellen Farben dämpften ihre Schritte.
Phoebe ertrug das Schweigen nicht länger. Außerdem würde sie, wenn sie beide schwiegen, nie etwas von Marianna erfahren. „Wollen Sie mich gar nicht fragen, ob ich die ganze Geschichte erfunden habe? Alle anderen zweifeln daran.“
Marianna lächelte sie über die Schulter hinweg beruhigend an. „Ich glaube, dass Sie die Wahrheit sagen, wenn Sie behaupten, Nina sei Kyles Tochter.“
„Wie können Sie da so sicher sein?“
Marianna zeigte auf ein Gemälde an der Korridorwand, das Porträt eines kleinen Jungen. Aus ihrem Blick sprach grenzenlose Liebe. „Das ist mein Sohn, Sebastian Edward Landis Junior. Und ganz unverkennbar Ninas Cousin.“ Sie tippte auf vier weitere gerahmte Babybilder an der Wand. Alle Babys hatten auffallend blaue Augen. „Das sind Matthew, Kyle, Sebastian und Jonah, als sie klein waren. Der besondere Landis-Blick ist nicht zu übersehen.“
Phoebe konnte nur zustimmen. Die tiefblauen Augen, das bemerkenswerte einseitige Lächeln … alle vier Jungen hatten diese Merkmale, und Nina hatte sie auch. „Wenn Sie diese Ähnlichkeit erkennen, warum die anderen nicht?“
„Weil ich Nina mit den Augen einer Mutter beurteile, genau wie Sie.“ Marianna blieb vor einer geschlossenen
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