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Ein Millionaer zum Heiraten?

Ein Millionaer zum Heiraten?

Titel: Ein Millionaer zum Heiraten? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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allzu gut und schwor sich zu verhindern, dass irgendjemand ihr oder Nina jemals auch nur ein Haar krümmen würde. Phoebe zitterte, und es ging ihm nah mitzuerleben, wie seine sonst so coole Frau die Nerven verlor.
    Mit einem tiefen Seufzer richtete sie sich schließlich wieder auf. Kurz schaute sie ihn aus feuchten Augen an, ehe sie aus dem Zimmer eilte und den Korridor entlang, ihre hohen Absätze klapperten auf den Holzdielen. Kyle folgte ihr in das grüne Kinderzimmer, das seine Mutter für alle ihre Enkelkinder bereithielt.
    Behutsam öffnete Phoebe die Tür einen Spalt und spähte hinein. Dann ließ sie sich gegen den Türrahmen fallen, schloss die Augen, und zwei dicke Tränen rannen ihr über die Wangen. „Dem Himmel sei Dank.“
    Auch Kyle spähte durch den Türspalt Richtung Gitterbettchen, in dem das Baby tief und fest schlief.
    Seine Tochter.
    Einen Moment lang schaute er Nina wie gebannt an, um sich zu überzeugen, dass alles in Ordnung mit ihr war. Eingehend betrachtete er ihr Gesichtchen, wie er es längst hätte tun sollen.
    Sie hatte das Kinn und die Haare der Landis. Wäre sie wach, würde er seine eigenen Augen bei ihr wiedererkennen. Außerdem wusste er, dass sie nicht gern ihre Füßchen zugedeckt hatte und dass sie kicherte, wenn er ihren Lieblingspandabären vor ihrem Gesichtchen hin und her tanzen ließ.
    Das war so verdammt wenig. Er sollte mehr über sie wissen. Und er würde bald mehr wissen. Er würde kein Teilzeitvater sein, der für Monate weg war und dann feststellte, dass sein Kind einen Riesenschritt in seiner Entwicklung gemacht hatte, während er unterwegs war. Er hatte Wahlmöglichkeiten, verdammt.
    Sie war seine Tochter.
    Er liebte sie. Und morgen früh würde er sie an eine Frau verlieren, die sich nichts dabei dachte, für fast drei Monate von der Bildfläche zu verschwinden.
    Noch nie hatte er solche Angst gehabt, nicht einmal, als er in Afghanistan abgeschossen worden war. Das volle Ausmaß dieser Erkenntnis nahm ihm fast den Atem. Welche Hölle Phoebe durchmachen musste, konnte er sich gar nicht vorstellen. Schließlich hatte seine Frau dieses kleine Mädchen schon seit Monaten ins Herz geschlossen.
    Er wollte Phoebe in die Arme ziehen, doch die betrat gerade das Kinderzimmer. Leise weckte sie den Babysitter, bedankte sich lächelnd bei der jungen Frau und sagte ihr, sie könne gern ins Gästezimmer gegenüber gehen.
    Sobald sie weg war, drückte sich Phoebe in eine Ecke des Gästebetts, wie sie es an ihrem ersten Abend in der Villa getan hatte.
    Sie geht auf Distanz, dachte Kyle, und mit einem Schlag erkannte er, dass er möglicherweise nicht nur seine Tochter, sondern auch seine Frau verlieren würde.
    „Ich bin hier, um meine Tochter abzuholen.“
    Bianca betrat das Foyer der Landis-Villa und warf dabei ihr gewelltes rotes Haar über die Schulter zurück. Phoebe wusste, es war eine wohlkalkulierte Geste, um die Blicke der Männer auf sich zu lenken. Normalerweise funktionierte es auch.
    Zumindest heute schien Kyle aber gegen Biancas zweifelhaften Charme immun zu sein, trotz ihrer knallengen Jeans und des knappen zitronengelben Tops. In seinen Augen blitzte kaum gezügelte Wut auf.
    Nina jedoch merkte nichts von der Anspannung, als sie ihm das Gesicht tätschelte. Ihren kleinen Pandabären hielt sie in der anderen Hand umklammert.
    So angespannt das Verhältnis zwischen ihr und Kyle auch sein mochte, Phoebe war froh, dass er ihr bei dieser Konfrontation mit Bianca beistand. Er hatte am Morgen den Rest der Familie verständigt, und sie alle würden in den nächsten Stunden hier eintreffen.
    Kyle legte Phoebe eine Hand auf den Rücken. „Gehen wir doch alle ins Wohnzimmer, um uns zu unterhalten. In den letzten Monaten hat sich so viel ereignet, was besprochen werden muss.“
    Bianca sah sich im offenen Eingangsbereich um, strich mit ihren tiefgebräunten Fingern über ein weiß-blaues Fabergé-Ei, das neben einer Kristallvase mit Flieder stand. Dann ging sie ins Wohnzimmer.
    Durch die Fenster, die eine ganze Wand einnahmen, schien die Sonne herein und tauchte das Zimmer bis hinauf in die kuppelartig gewölbte Decke in strahlendes Licht. Vor einer Sitzgruppe aus zwei Queen-Anne-Sofas, die mit einem hellblauen Stoff bezogen und weißen Kordeln verziert waren, lagen mehrere helle Perserteppiche auf den Holzdielen. An der Seite standen Ohrensessel in einem cremigen Gelb. Die ganze Einrichtung hatte ohne Zweifel einen formellen Charakter, wirkte aber trotzdem leicht und

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