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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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erzählen, der wäre jedenfalls eine Herausforderung für jeden Anwalt.“
    „ Wissen Sie, Nick, wenn man den Fall wirklich einmal durchleuchtet, dann war er gar nicht so spektakulär, wie die Leute meinen. Ich bin mir sicher, dass es tagtäglich eine Million Kagan-Facelift-Fälle auf der Welt gibt. Nur haben die meisten Leute nicht soviel Geld, wie die Kagan-Group, um den Fall wirklich von Anfang bis Ende durchzuspielen! Im Endeffekt ging es Mr. Kagan auch darum, der Klinik finanziell zu schaden, was vermutlich auch nachvollziehbar ist. Sie haben ihm seine Frau – mehr oder weniger – genommen, also wollte er ihnen die Existenz nehmen.“
    „ Ich will alles darüber hören“, lächelte Nick. „Ich habe seinerzeit jeden noch so kleinen Zeitungsartikel darüber verschlungen. In San Francisco haben sich ja alle darüber ausgeschwiegen!“
    „ Das nennt man Schweigepflicht – die besteht auch innerhalb der Kanzlei“, sagte Vicky.
    „ Na sie nehmens ja ganz genau!“
    „ Man kommt in diesem Job nicht sehr weit, wenn man es nicht genau nimmt!“
    „ Das weiß ich doch. Der Fall interessiert mich nur wirklich sehr, weil auch meine Mutter ein Opfer einer verpfuschten Schönheits-OP war. Leider hatte sie damals nicht das Geld zu klagen. Sie hat eine kleine Abfindung bekommen und musste sich eben daran gewöhnen, dass das Ergebnis nicht ganz so ausgefallen ist, wie sie sich das vorgestellt hatte!“
    „ Das tut mir leid!“
    „ Kein Ding – ist ja nicht ihre Schuld. Würden sie mir trotzdem mal etwas über den Fall erzählen?“
    „ Warum sind sie so scharf auf diesen Facelift-Fall?“
    „ Ich weiß auch nicht – vermutlich wegen meiner Mutter. Sie war nie mehr dieselbe, nach der OP! Also wie sieht’s aus, können sie mir was darüber erzählen?“
    „ Ich könnte schon…“, begann Vicky.
    „ Aber“, fragte Nick.
    „ Aber dann müsste ich sie töten“, lächelte sie ihn an und strahlte zum ersten Mal seit Wochen fast genauso, wie sie Mark oft angestrahlt hatte.
    „ Ich wette, sie sehen süß aus als Sensenmann – ähm….Sensenfrau!“
    „ Wollen wir uns jetzt den Fällen widmen?“
    Vicky war es unangenehm, dass Nick mit ihr flirtete. Sie hatte, seit Marks Weggang an niemandem mehr Interesse gezeigt und selbst der Kinoabend mit Erics Kollegen war weder ungezwungen noch spontan gewesen. Obwohl James sich Mühe gegeben hatte, das Gespräch am Laufen zu halten, waren oftmals peinliche Pausen entstanden. Und so richtig interessiert war Vicky auch nicht. Sie vermutete, dass sie ohnehin kein begehrtes Flirtopfer war, mit der tristen Mine, die sie ständig aufgesetzt hatte. Mit ihren Haaren, die sie zu einem lieblosen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte und den unförmigen Klamotten, die sie fast immer trug.
    „Oh, klar“, sagte Nick und blickte Vicky kurz an.
    „ Ist ja gar nicht mal so übel hier im Big Apple“, dachte er bei sich.

33
     
     
    Mark betrat den Bungalow, den er im Stadtteil Biscayne Bay gemietet hatte und warf sein Jackett an die Garderobe neben der Tür. Es war ein wunderschöner, im toskanischen Stil eingerichteter, großer Bungalow in einer der besseren Gegenden von Biscayne. Er setzte sich aufs Sofa, das in der Mitte des geräumigen Wohnzimmers vor einem viereckigen Tisch aus Mahagoniholz stand und sah die Post durch, die er vom Briefkasten mit herein genommen hatte. In der Küche konnte er Mandy mit Geschirr hantieren hören. Er legte die Briefe auf den Couchtisch vor sich und rechnete nach. Vier Wochen waren sie nun schon ein Paar. Und vier Wochen lebten sie nun schon gemeinsam in seinem Haus. Eigentlich hatte er vorgehabt, nach der Angelegenheit mit Vicky erst einmal Abstand von Frauengeschichten zu nehmen. Die Zeit mit ihr war etwas Besonderes gewesen, und auch wenn Mandy perfekt aussah und ihm genau das gab, was er haben wollte, war es nicht dasselbe wie mit Vicky. Als er an seinem ersten Tag in Miami, nachdem er den Bungalow bezogen hatte, in die Stadt gefahren und seinen Dienstvertrag unterzeichnet hatte, hatte er Mandy am Strand kennen gelernt. Eigentlich wollte er nur etwas am Wasser entlang spazieren und sich darüber klar werden, was in den letzten paar Tagen geschehen war, als die junge Blondine in ihrem knappen, blitzblauen Bikini seine Blicke auf sich zog. Er hatte sie angesprochen, sie zum Essen eingeladen und am nächsten Tag war sie bei ihm eingezogen. Es war immer dasselbe, wie man diese Frauen für sich gewann - „The same procedure als everytime“. Mit

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