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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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an.
    „Ich denke, es wäre besser, wenn du aufhörst, diese Schnulzenromane zu lesen, die du zu Hauf in deiner Schreibtischschublade hast“, sagte Vicky, doch insgeheim hatte sie das von Gloria erwähnte Szenario schon oft durchgespielt. Nur war Mark in ihren Gedanken nicht im Büro aufgetaucht sondern hatte auf der Terrasse gesessen. Hatte an ihr Appartement angeklopft und sie um Entschuldigung gebeten. Hatte in ihrem Wohnzimmer gesessen, die Katzen bei sich auf der Couch und gesagt, wie leid ihm alles tat. In ihren Gedanken war immer alles ganz einfach gewesen. Doch in Wirklichkeit war er nicht gekommen.
     
     
     
    „Na, wie wars gestern mit James“, fragte Gloria, während sie sich eine Tasse Kaffee aus der Kaffeemaschine drückte und sich damit Vicky gegenüber an den Tisch in der Küche der Kanzlei setzte.
    „ Ganz okay“, antwortete Vicky und biss ein Stück ihres mit Schokoglasur überzogenen Donuts ab, den sie am Morgen in der Bäckerei neben der Kanzlei gekauft hatte.
    „ Ganz okay? Ich habe ihn einmal gesehen, als ich Eric abgeholt habe, und ich meine…ich würde ihn nicht von der Bettkante stoßen!“
     
    Nach langem Hin und Her hatte Vicky sich von Gloria zu einem Blind Date mit einem von Erics Kollegen überreden lassen. James Ford, ein Detective vom CSU war attraktiv, intelligent, charmant und strahlte ohne Zweifel eine Anziehung aus, die Frauen magisch anzog. Vermutlich wäre Vicky hin und weg von ihm gewesen, hätte sie Mark nicht kennen gelernt.
     
    „Es war nett“, sagte Vicky und schob das letzte Stück Donut in ihren Mund.
    „ Also war es nichts“, stellte Gloria fest.
    „ Nein, es war nicht nichts. Es ist nur…er ist nicht…er ist eben einfach nicht Mark!“ Jetzt war es raus.
    „ Eric hat mir vorhin am Telefon erzählt, dass James ganz begeistert von dir ist. Du wirst ihm das Herz brechen!“
    „ Wir haben uns einmal getroffen, ich denke nicht, dass er sich meinetwegen von der Brooklyn Bridge stürzen wird!“
    Vicky blätterte in der New York Times, die auf dem Tisch neben ihrem Donut-Teller lag.
    „Das heißt, aus dem Date zu viert, das Eric und ich im Hinterkopf hatten, wird nichts“, meinte Gloria und klang etwas geknickt. Als sie und Vicky beide noch Singles waren, hatten sie oft darüber geredet, wie toll es wäre, mit Männern zusammen zu sein, die selber auch befreundet waren.
    „ James ist ein Volltreffer“, antwortete Vicky und schob die Times beiseite. „Und gerade aus diesem Grund hat er es nicht verdient, von mir mental ausgenutzt zu werden. Ich würde ihn ja doch nur bei jeder Gelegenheit mit Mark vergleichen und ihm früher oder später das Herz brechen.“
    Mit diesen Worten war Vicky aus der Küche den Gang entlang zu ihrem Büro gegangen. Sie hatte tatsächlich über ein weiteres Date mit James nachgedacht, doch war letztlich zu dem Entschluss gekommen, dass er wohl nur ein Pausenfüller für Mark sein würde. Hätte sie James einige Monate zuvor kennen gelernt, wäre er genau der Typ Mann gewesen, der sie interessiert hätte. Doch dann war Mark in ihr Leben getreten und hatte es obendrein noch völlig auf den Kopf gestellt.
     
    Sie schloss ihre Bürotür hinter sich und versuchte, die Gedanken an Mark, die sich durch das Gespräch mit Gloria in ihren Kopf zurück geschlichen hatten, zu verdrängen. Eigentlich war das alles ja gar nicht so schlecht. Langsam aber sicher fand sie wieder zurück ins Leben, auch, wenn sie im Moment von einem normalen gesellschaftlichen Status meilenweit entfernt war. Immerhin hatte sie schon ein Date mit einem Typen gehabt. Sie hatte zwar festgestellt, dass die Zeit noch lange nicht reif für jemand anderes war, aber sie hatte ein Date gehabt. Sie war bestimmt auf dem richtigen Weg.

32
     
     
    Während sie in der Küche gewesen war, hatte der Student, der in der Kanzlei jobbte und die Post verteilte, sowie kleinere Botengänge erledigte, einen Stapel Schriftstücke, allesamt versehen mit dem Eingangstempel der Kanzlei, auf ihren Tisch gelegt. Die Tagespost. Sie ließ sich in ihren Sessel fallen, blickte kurz gedankenverloren zu der Glasfront zu ihrer linken hinaus und begann dann, sich durch den Poststapel zu arbeiten.
     
     
    „ Vicky Williams?“
    Vicky blickte hoch und sah zu ihrer Bürotür. Ein gut aussehender dunkelhaariger Mann in ihrem Alter steckte den Kopf herein und sah sie fragend an.
    „Ja?“  Sie legte ihren Stift, mit dem sie gerade dabei war, eine Ablaufplanung für die Weihnachtsparty der Kanzlei

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