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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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gesagt, was sie von der Sache hielt, was sie an seiner Stelle tun würde. Und sie hätte ihm bestimmt auch geraten, weiter am Jackson zu arbeiten. Es war der richtige Weg, den er ging. Zwar war all der Glitzer und Glamour, den die Prominenten, die Stars und die Sternchen, die er früher behandelt hatte, verschwunden, doch seit seinem Weggang aus New York wollte er mit dieser High Society, in deren Kreisen er sich sonst immer bewegt hatte, nichts mehr zu tun haben. Er wollte für Menschen, die seine Hilfe wirklich benötigten, da sein, und nicht überreichen Schickimicki-Ehefrauen die Nase korrigieren.
    Mandy hielt inne. Sie war gerade dabei gewesen, den Reißverschluss seiner Hose zu öffnen, während sie seine Brust küsste.
    „ Pfui Teufel“, rief sie.
    „ Was ist denn jetzt los?“ Mark richtete sich auf.
    „ Du hast diesen ekligen Typen doch nicht etwa angefasst?“
    „ Welche ekligen Typen“, fragte er müde und abgeschlagen.
    „ Den verbrannten Mann? Mir wird übel wenn ich mir vorstelle, dass du den anfassen musstest!“
    „ Aber natürlich musste ich ihn anfassen. Wie meinst du denn, dass wir ihm sonst hätten helfen können?“
    „ Warum habt ihr ihn nicht einfach eingeschläfert. Ist ja abartig! Siebzig ist doch ohnehin schon furchtbar alt.“
    Mark starrte sie fassungslos an.
    „Ich nehme jetzt eine Dusche. Wenn du willst, dass heute noch was läuft, rate ich dir, mit zu kommen, ich will dich erst wieder anfassen, wenn du frisch geduscht bist!“
    „ Mandy, dir ist doch hoffentlich klar, dass ein Mensch mit Verbrennungen nichts Ansteckendes hat und dass ich mich als Arzt nach jeder Behandlung desinfiziere?“
    „ Mir egal, was du tust. Hättest du diesen halbtoten Verbrannten nicht angefasst, hätten wir dieses Problem jetzt nicht!“ Mit diesen Worten stand sie von der Couch auf und lief ins Badezimmer.

34
     
     
    Ihre Ohren mit den Kopfhörern zugestöpselt, joggte Vicky an jenem Samstagnachmittag durch den Central Park. Es war Mitte September und der Sommer zeigte sich noch einmal von seiner besten Seite, bevor er dem Herbst den Einzug ins Land gewährte. Es waren jede Menge anderer Läufer auf dem etwa einen Meter breiten Weg, der den Reservoir umrundete. Auf den Liegewiesen, die sich an den Weg anknüpften, hatten einige Besucher Decken ausgebreitet, genossen die letzten Sonnenstrahlen des Jahres oder picknickten.
     
    Aus den Augenwinkeln zu ihrer linken Seite nahm Vicky eine Bewegung wahr, stoppte und sah nach links. Ein Mann saß unter einer mächtigen Eiche und winkte ihr zu. Er stand auf, legte einen Block und einen Stift zur Seite und kam einige Schritte auf sie zu. Erst jetzt erkannte sie, dass es sich um Nick Gellar handelte. Bislang hatte sie ihn nur im Businessoutfit erlebt. Jetzt, in Jeans, einem T-Shirt der Knicks und Sportschuhen hätte sie ihn auf den ersten Blick gar nicht erkannt. Sie zog ihre Kopfhörer aus den Ohren und ließ sie über ihr Top in Richtung Bauch hinunter baumeln.
     
    "Nick", rief sie und ging ebenfalls einige Schritte auf ihn zu.
    "Hallo", sagte Nick als sie zueinander aufgeschlossen hatten. "Sie sind ja ganz schön sportlich!" Er lächelte sie an.
    "Naja, in meinem Alter wird es langsam Zeit, etwas für die Fitness zu tun", scherzte sie und machte ihren iPod aus. "Und was machen sie hier?"
    "Ich male", antwortete Nick und deutete auf den Block und den Kohlestift, die immer noch unter der Eiche lagen.
    "Sie malen?"
    "Ja, ich hab schon als Kind gerne gezeichnet und hier im Central Park gibt es unglaublich viele Motive, die ich zu Papier bringen möchte!"
    "Darf ich ihre Arbeiten mal sehen", fragte Vicky und war überrascht, dass Nick wirklich malte. Er wirkte eher wie ein Sportler, ein Basketballer, ein Footballer oder ein Rugbyspieler.
    "Klar doch, kommen sie", sanft schob er sie in Richtung Eiche.
     
    "Wow, Nick, diese Bilder sind Wahnsinn", sagte Vicky, während sie seinen Block durchblätterte und seine Werke bewunderte.
    Eines der Bilder zeigte den Reservoir, wie er sanft und ruhig inmitten der Hektik des Tages dalag. Die Leute, die um ihn herum joggten, Eltern, die ihre Kinder an der Hand hielten und die Enten, die auf ihm schwammen. Das Bild wirkte unglaublich real und zog Vickys Blick förmlich auf sich. Es wirkte so, als würden sich die darauf festgehaltenen Personen jeden Moment weiter bewegen, um den See laufen, mit ihren Kindern an der Hand nach Hause gehen, ja, als würden die Enten ans Ufer schwimmen und nach jemandem Ausschau halten, der

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