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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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zu umreißen, zur Seite.
    Der Mann öffnete die Tür, trat herein und kam auf ihren Schreibtisch zu.
    „Hallo, mein Name ist Nick Gellar – ich komme aus der Niederlassung in San Francisco und bin gerade nach Manhattan gezogen. In Frisco habe ich erst kurz vor meinem Weggang die dortigen Fälle der Kagan Group zur Bearbeitung bekommen. Dr. Stevens meinte, ich darf mich an sie wenden, wenn ich Fragen habe, da sie mit der Kagan-Group ziemlich vertraut sind, darum wollte ich mich zu Anfang gleich mal vorstellen!“
    Vicky stand auf, ging um ihren Schreibtisch herum und reichte Nick die Hand.
    „Aus San Francisco also, hm“, fragte sie. „Was treibt sie nach New York?“
    „ Die Liebe“, lächelte Nick. Dann verzog er gequält das Gesicht. „Wobei ich anmerken möchte, dass ich mir von der ganz schön verarscht vorkomme. Ich war vier Jahre mit meiner Freundin zusammen und als ich zwei Wochen hier bei ihr in New York lebte, hat sie mir den Laufpass gegeben, weil sie meinte, sie würde diese permanente Nähe nicht ertragen. Ich bin dann nicht mehr zurück nach Frisco, weil ich meine Wohnung dort schon aufgegeben hatte und ich immer schon zumindest für eine Weile in New York sein wollte!“
    „ Oh, das tut mir leid“, sagte Vicky, „möchten sie heute Nachmittag die Kagan-Fälle kurz durchgehen? Es gibt einige Querverweise und Dinge, die man wissen sollte, wenn man Kagan-Fälle bearbeitet!“
    „ Das wäre großartig!“ Nick strahlte sie aus leuchtend grünen Augen an.
    „ Dann schlage ich vor, sie kommen um drei noch einmal vorbei. Ich suche mir einstweilen meine Kagan-Akten heraus damit wir eine ordentliche Grundlage haben!“
    „ Ich danke ihnen“, sagte Nick und wirkte erleichtert. Er war ein attraktiver Mann. Zwar ganz anders als Mark es gewesen war, der Anziehung und Erotik förmlich ausstrahlte, doch Nick war zweifellos sehr attraktiv. Er war groß und sah unter seiner schwarzen Anzughose und dem weißen Hemd gut durchtrainiert aus. Er hatte dunkle Haare, gebräunte Haut und grüne Augen. Er ging aus der Tür, verschloss sie von außen und winkte ihr durch das Klarglas zu, während Vicky sich wieder dem Schriftsatz zuwandte, den sie gerade bearbeitet hatte.
     
    Zwei Stunden später klopfte er, pünktlich wie die Maurer, an Vickys Tür. Er wartete nicht ab, bis sie ihn herein bat sondern öffnete die Tür sofort, nachdem er geklopft hatte.
    „ Hier bin ich“, strahlte er. Nick wirkte unglaublich positiv, obwohl er gerade erst eine Trennung hinter sich hatte. Sie selbst hatte sich seit Marks Weggang wie eine Schnecke in ihrem Haus verkrochen, obwohl sie noch nicht einmal wirklich mit ihm zusammen gewesen war. Er hatte sieben rote, dicke Aktenhüllen in den Händen, die er auf dem kleinen runden Besprechungstisch in Vickys Büro ablegte.
    „ Und noch dazu pünktlich“, lobte sie, erhob sich von ihrem Stuhl und trug einen beachtlichen Stapel weiterer roter Akten an den Besprechungstisch.
    „ Nehmen sie doch Platz“, sagte sie, während sie sich selbst auf einen der vier Stühle setzte. Die Aktenstapel, die ihr die Sicht auf Nick verwehrten, teilte sie in auseinander, sodass aus zwei Stapeln vier wurden und sie ihren Gesprächspartner auch sehen konnte.
    „ Ich danke ihnen vielmals, dass sie sich die Zeit nehmen“, sagte Nick. Er hatte sich ihr gegenüber gesetzt und lächelte sie an. „Die Fälle der Kagan-Group sollen ja ziemlich heikel sein!“
    „ Ach, das ist doch selbstverständlich“, antwortete Vicky, „und sie haben recht, die Kagan-Fälle sind heikel. Allerdings hat sich die Zusammenarbeit mit der Kagan-Group um einiges einfacher gestaltet, seit wir den Facelift-Fall von Mrs. Kagan gewonnen haben. Ich schätze, sie haben davon gehört!“
    Nick starrte Vicky an.
    „Oh Mann, was bin ich doch für ein Idiot – natürlich – sie haben den Facelift-Fall doch ins Trockene gebracht, oder? Victoria Williams? Wie konnte ich diesen Namen nur vergessen. In Frisco sind sie so etwas wie eine kleine Berühmtheit. Sie haben alle Forderungen von Mr. Kagan für seine Frau damals durchgebracht, richtig? Beziehungsweise sogar noch sämtliche Reha- und Pflegekosten durchgesetzt!“
    „ Naja, so ein Ding der Unmöglichkeit war das nun auch wieder nicht“, sagte Vicky und fühlte sich geehrt.
    „ Sagen sie das nicht – immerhin hatte Mrs. Kagan doch die Patientenverfügung unterschrieben und wollte auf eigene Faust die Klinik verlassen. Sie müssen mir unbedingt einmal alles über den Fall

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