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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Brot für sie mitgebracht hatte.
    „ Naja, ich hab schon als Kind gerne mit Malbüchern gespielt“, versuchte Nick die Situation zu entschärfen.
    Vicky war begeistert. Das nächste Bild zeigte das Empire State Building, das sich in der Mitte des Blattes empor erhob und zu dessen Seiten links und rechts Autos fuhren. Die Szene zeigte einen ganz normalen Tag in Manhattan. Sogar die Aufschrift am Würstchenwagen eines Hotdogverkäufers hatte Nick originalgetreu nachempfunden.
    „ Haben sie schon einmal darüber nachgedacht, die Bilder auszustellen? Der Bruder meines Stiefvaters hat eine Galerie in New Jersey, ich bin mir sicher, dass er sich für ihre Arbeiten sehr interessieren würde!“
    „ Ach nein, wer will denn mein Gekritzel schon sehen“, lenkte Nick ein und sah verschämt zu Boden.
    „ Ich würde nicht soweit gehen, und diese Bilder Gekritzel nennen“, blieb Vicky hart und blätterte den Block weiter durch. Sie klappte die Blätter wieder nach vorne und gab ihm den Block zurück.
    „ Wie gesagt, einfach großartig!“
    „ Naja, die Stadt liefert einem schon eine Menge guter Motive“, versuchte Nick weiter, seine Arbeiten hinunter zu spielen. „Vor allem Bilder aus der Vogelperspektive haben es mir angetan. Ich habe vor einigen Jahren in einer Galerie ein Bild gesehen, dass den Central Park von oben zeigte – jemand muss auf einem der Dächer hier in der Umgebung gesessen und ihn gemalt haben. Ich war ganz hin und weg und kann mich noch heute an jeden einzelnen Strich der Zeichnung erinnern. Dumm nur, dass ich niemanden kenne, der mich hier in der Umgebung auch sein Dach lässt. Ich würde den Park auch sehr gerne mal aus der Vogelperspektive verewigen!“
    „ Aber…sie kennen doch jemanden“, grinste Vicky.
    „ Wie bitte?“
    „ Na…mir gehört das Penthouse in dem neuen Komplex in der Zweiundsiebzigsten. Wenn sie Lust haben, können Sie gern mal vorbeikommen. Von meiner Terrasse aus hat man einen wahnsinnigen Blick auf den Park!“
“Wow, sie wohnen in einem Penthouse?“
    Nick wirkte überrascht und in seinen Gedanken huschte seine kleine Zweizimmerwohnung vorbei.
    „Naja…man gönnt sich ja sonst nichts“, antwortete Vicky und fühlte sich in dem Moment etwas unbehaglich. Das Penthouse war ziemlich nobel und mit der Zeit hatte sie völlig vergessen, dass es wohl nicht selbstverständlich war, dort zu leben. Schon gar nicht, wenn man erst dreiunddreißig war und sich das Appartement selbst erarbeitet hatte.
    „ Und sie meinen wirklich, ich dürfte auf ihrer Terrasse malen“, hakte Nick noch einmal nach.
    „ Aber klar doch, kommen sie vorbei, wann immer sie wollen!“
    „ Also…ich hätte jetzt gerade Zeit!“
    Er sah sie hoffnungsvoll an.
    Vicky war überrascht. Sie hatte nicht erwartet, dass Nick sofort mit zu ihr kommen wollte, noch dazu, wo sie für den Abend mit Kelly, ihrem Mann Ray, Gloria und Eric zum DVD-Abend verabredet war. Absagen konnte sie jetzt weder ihren Freunden noch Nick. Er würde sich bestimmt veralbert vorkommen, wenn sie ihm erst anbot, er könnte zum malen kommen, wann immer er wollte, und ihm dann gleich wieder absagte, wenn er ihr Angebot annehmen wollte.
     
    „Wow, das ist ja unglaublich“, schwärmte Nick, als er durch Vickys Wohnzimmer hinaus auf die Terrasse trat. „Ich meine, die ganze Wohnung ist der absolute Wahnsinn. Ich wohne auf vierzig Quadratmetern und ohne Lift.“
    Er ging auf das Geländer zu und blickte hinunter auf die Straße. „Höhenangst sollte man hier aber auch nicht haben, oder“, scherzte er.
    „Höhenangst wäre bestimmt nicht sehr vorteilhaft“, bestätigte Vicky und blickte auf den Central Park, der wie ein grüner Klecks inmitten der Stadt prangte.
    „ Ich springe kurz unter die Dusche“, sagte sie dann, „fühlen Sie sich wie zuhause. Der Kühlschrank ist ja nicht zu übersehen und ich bin mir sicher, dass sie wissen, wie man mit einer Fernbedienung umgeht!“ Sie lächelte.
    „ Danke. Aber ich denke, ich mache mich gleich ans malen. Die Sonne setzt ja schon zum untergehen an!“ Er stellte sich ans Geländer, klappte auf seinem Block eine leere Seite auf und begann, in zarten Strichen die Umrisse des Parks und der Stadt zu zeichnen.

35
     
     
    „Vorsicht, heiß und fettig“, grinste Eric und schob sich an Vicky vorbei in ihr Appartement. Er balancierte sechs große Schachteln Pizza von Hells Kitchen auf seiner rechten Hand. Gloria kam hinter ihm her, in jeder Hand ein Sixpack. Eines mit Coke Light und eines

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