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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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wurde. Vicky, die die beiden gemeinsam mit Dr. Kleinman gecastet und gebucht hatte, hatte schon zu Anfang bemerkt, dass beide ziemliche Star-Allüren hatten. Der Elvis-Imitator wollte in seiner Garderobe Elvis-Poster und Erdnussbuttersandwiches mit Bananen haben, so wie der King persönlich sie einst aß, und an seiner Tür einen rot-glänzenden Stern mit der goldenen Aufschrift „Mr. Presley“. Der Magier konnte sich nur in einer Garderobe vorbereiten, die nach Süden ausgerichtet war und wollte einen Schokoladenbrunnen mit frischen Früchten und weißer Schokolade einer bestimmten Marke auf seiner Garderobe.
     
    Vicky stand auf.
    „ Ich kümmere mich gleich darum“, sagte sie und Brenda fiel dabei fast ein Stein vom Herzen. Vicky wusste zwar nicht, warum Brenda sich in diese Angelegenheit so hineinsteigerte, aber sie war grundsätzlich ziemlich ängstliche Person die Dinge oftmals zu persönlich nahm und aus einer Kleinigkeit ein Drama machte. Die Vorstellung, dass die Mitternachtseinlage ins Wasser fallen konnte, musste ihr ziemliche Magenschmerzen bereiten. Vermutlich hatte die nette Dame, die sonst am Empfang der Kanzlei saß, ihren Job mit der Mitternachtseinlage stehen und fallen gesehen.
     
    Die Garderoben lagen – südlich ausgerichtet, genauso, wie der Magier es sich gewünscht hatte – im Staff-Bereich des Hotels. Auf einer der beiden Türen prangte ein großer, rot glitzernder Stern mit der goldenen Aufschrift „Mr. Presley“. Vicky klopfte kurz an und öffnete dann die Tür. Der Elvis-Imitator, im wahren Leben hieß er Ben Wendell, saß in weißen Schlaghosen, die mit goldenen Flammen verziert waren, und einem schwarzen Hemd gelangweilt in einem der beiden Loungesessel und hielt ein Glas Orangensaft in der Hand. An dem Kleiderhaken hinter der Eingangstür hing eine Jacke, die passend zu seiner Hose zu sein schien, ebenfalls weiß war und dieselben Flammenverzierungen aufwies.
     
    „Hallo Mr. Wendell“, sagte Vicky, als sie eintrat.
    „ Es tut mir leid, mein Name ist nicht Wendell. Mein Name ist Presley, wissen sie das nicht?“
    Vicky atmete tief ein. Schon beim Casting hatte der Elvis-Imitator anmerken lassen, dass er nicht alle Tassen im Schrank hatte, aber da Mr. Kleinman, seines Zeichens bekennender Elvis-Fan, ziemlich angetan von ihm gewesen war, wurde er gebucht. Vicky beschloss, sich nicht auf eine Diskussion mit Mr. Wendell – Mr. Presley – einzulassen und ihm so womöglich noch die Gelegenheit zu geben, den Auftritt gleich abzublasen.
    „Verzeihen sie, Mr. Presley, mein Fehler“, sagte sie, als würde tatsächlich Elvis Presley vor ihr sitzen und ließ sich in dem anderen Loungesessel nieder. Wendells Aufzug machte die Sache einfacher.
    „ Ich habe gehört, es gibt Unstimmigkeiten mit dem Magier“, fuhr sie dann fort.
    „ Es gibt keine Unstimmigkeiten“, sagte Wendell. „Es gibt Tatsachen. Und Tatsache ist, dass, wenn dieser Kasper vor mir auftritt, können sie meinen Auftritt gleich ganz vergessen!“
    Vicky erinnerte sich dumpf an die Vereinbarung, den Magier zuerst auftreten zu lassen und dann den Elvis-Imitator, weil der Magier eine Interaktive Vorstellung zu bieten hatte und die Gäste am Anfang der Mitternachtseinlage wohl noch aufmerksamer waren, als am Ende.
     
    Hinter ihr wurde die Tür aufgerissen und ein kleiner Mann in schwarzem Frack mit Schnurrbart und lockigem Haar kam herein.
    „Ich werde meinen Auftritt nicht an diesen Möchtegern-Elvis abgeben“, schnatterte der Mann. Es war der Magier, Jack Dervine.
    Ben Wendell sprang aus seinem Stuhl auf und ging zwei Schritte auf den Magier zu.
    „Wen nennen sie hier Möchtegern-Elvis?“ er wirkte in seiner Ehre gekränkt.
    Der Magier holte einen schwarzen Zauberstab, dessen letzte fünf Zentimeter weiß lackiert waren hervor, und tat so, als würde er damit einen Zauber gegen Wendell ausführen. Dieser wurde nur noch wütender und wollte sich auf Dervine stürzen.
     
    „ Meine Herren“, rief Vicky so laut sie konnte. Die beiden Männer hielten inne und starrten sie an.
    „ Was soll dieses Theater“, fragte sie, als sie ihre Stimme wieder etwas gesenkt hatte.
    „ Ich will als Erster auftreten“, rief Dervine.
    „ Schlagen sie sich das aus dem Kopf – denken sie wirklich, die Gäste wollen ihre Zeit mit einem Hampelmann wie ihnen vergeuden“, giftete Wendell. Seine mit Gel perfekt gestylte Elvis-Frisur war etwas in Mitleidenschaft gezogen worden.
    „ Wenn das so ist, sehe ich mich gezwungen, den

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