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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Mark. Ein kleiner Stein fiel ihm vom Herzen. Verkaufen wollte er das Appartement in keinem Fall. Wenn er es vermietete, konnte er es wenigstens als Eigentümer behalten  und hatte so theoretisch die Möglichkeit, (zu Vicky) zurück zu kehren.
    „ Darf ich ihnen in der nächsten Woche einen Termin in meinem Büro anbieten, um den Vermittlungsvertrag zu unterzeichnen und die Formalitäten zu klären“, fragte Mrs. Tornson. Mark hörte, wie sie etwas in einen Computer zu tippen begann.
    „ Unglücklicherweise reise ich heute schon ab“, antwortete er. „Ich wäre ihnen dankbar, wenn wir die ganze Sache online abwickeln können. Den Vertrag können sie mir an die Adresse des Jackson Memorial in Miami schicken für das ich unter anderem arbeiten werde, die Adresse steht auf der Visitenkarte, die ich Ihnen bei meinem Einzug hier gegeben habe!“
    „ Wie sie wünschen“, sagte Mrs. Tornson. Das Getippe in den Computer hatte aufgehört. „Ich werde die Unterlagen umgehend vorbereiten und sie ihnen nächste Woche zusenden. Sobald ich den unterschriebenen Vertrag von ihnen zurück erhalten habe, werde ich ihr Appartement zur Vermietung frei geben!“
     
    Nach dem Telefonat hatte Mark seine Kleidung in seine Koffer gepackt und den Makler, der ihm sein letztes Appartement in Miami verkauft hatte, angerufen und sich nach verfügbaren Mietobjekten erkundigt. Er wollte nichts kaufen, da er nicht wusste, wie lang er in Miami bleiben würde. Fest stand für ihn nur, dass er weg aus Manhattan und vor allem Weg aus Vickys Nähe musste. Der letzte Anruf, den er von seinem Appartement aus tätigte, war bei der Caliente Cab Company, wo er sich ein Taxi bestellte. Dann machte er noch einen Rundgang durch alle Räume, drehte die Wasserhähne fest zu, schloss die Fenster und steckte die Mappe mit seinen persönlichen Unterlagen in seinen Koffer. Er seufzte. Das Appartement war wunderschön. Es zu verlassen kam Irrsinn gleich. Doch er konnte nicht hier bleiben. Es wäre schier ein Ding der Unmöglichkeit, nach allem, was passiert war, hier zu bleiben. Womöglich noch für die Kanzlei zu arbeiten und Vicky noch öfters über den Weg zu laufen.

42
     
     
    Vicky konnte sich nicht mehr konzentrieren und ihr war heiß geworden, seit sie erfahren hatte, dass Mark hier war. Ihre Gedanken überschlugen sich. Warum war er hier? Bestimmt hatte Don Stevens ihm eine Einladung zukommen lassen, soviel war klar. Nach Marks Weggang hatte er keine Möglichkeit ausgelassen, ihn in den höchsten Tönen zu loben und zu bedauern, dass er die Kanzlei verlassen hatte. Immerhin hatte er in Bezug auf das Gutachten im Kagan-Fall ganze Arbeit geleistet und mit Sicherheit einen großen Teil dazu beigetragen, dass der Fall gewonnen worden war. Höchstwahrscheinlich hatte Dr. Stevens gedacht, wenn er Mark zum Bankett einlud und ihm ein großzügiges Angebot machte, ihn wieder zurück an Bord holen zu können. War Mark deswegen hier? Weil er in Florida (sollte er immer noch dort leben) nicht glücklich war und wieder zurück nach Manhattan, zurück zu Kleinman & Stevens wollte. Nein, das konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen. Mark war Arzt und nicht Anwalt, er war für die Kanzlei nur als Berater tätig und hätte so eine Stellung in jeder anderen, x-beliebigen Kanzlei auf der ganzen Welt annehmen können. Aber warum war er dann hier? Ihretwegen? Nein. Oder doch? Ein kribbeliges Gefühl stieg in ihr auf, als sie sich vorstellte, dass Mark extra ihretwegen nach New York gekommen war. Dass sie ihm genauso gefehlt hatte, wie er ihr und dass er sich eine zweite Chance wünschte.
     
    „Miss Williams?“ Brenda, die Empfangsdame der Kanzlei stand in einem braunen, mit kleinen goldenen Pailletten bestickten Kleid und einer goldenen Netz-Stola, die aussah wie ein blinkendes Fischernetz um die Schultern neben ihr. Sie wirkte aufgeregt.
    „ Brenda! Kann ich ihnen helfen?“ Vicky musste die Gedanken an Mark beiseite schieben obwohl sie gar nicht wollte.
    „ Miss Williams, die beiden Herrschaften, die für die Mitternachtseinlage gebucht sind, streiten sich. Sie wollen beide als Erster an die Reihe kommen und jeder der beiden meint, er tritt nicht auf, wenn er nicht der Erste sein kann!“ Brenda setzte ein mitgenommenes Gesicht auf.
     
    Das hatte gerade noch gefehlt. Die letzten paar Wochen hatte die Kanzlei damit zugebracht, die passenden Acts für die Mitternachtseinlage zu finden, bis sich auf einen Elvis-Imitator und einen Show-Magier geeinigt

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