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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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jeder Mensch zweifellos an sich hatte, in den Schatten gestellt. Doch die Zeit, die sie mit ihm verbracht hatte, zählte mit zu der schönsten ihres Lebens. Bei Mark hatte sie sich geborgen und zuhause gefühlt. Sie hatte sich so viel mit ihm vorstellen können und all diese schönen Erlebnisse mit ihm hatten die negativen Seiten noch viel mehr von ihr abdriften lassen. Und dann war doch alles an diesem einen Abend zerstört worden. Nächtelang war sie wach gelegen und hatte darüber nachgedacht, wie sie besser hätte reagieren können. Hatte sich die Augen aus dem Kopf geweint, bis irgendwann keine Tränen mehr kamen und sie nur noch unendlich traurig war. Hatte mit sich gehadert, war zu dem Schluss gekommen, dass sie ihm diesen  einen Fehltritt hätte verzeihen sollen, der doch eigentlich gar kein Fehltritt war. Er hatte sich bei ihr entschuldigt. Und sie hatte ihm nicht verzeihen können.

41
     
     
    An jenem Morgen nach dem Streit mit Mark war Vicky nach einer Weile schwerfällig aus ihrem Bett gekrochen, nachdem Kelly und Gloria sie aus dem Schlaf geläutet hatten. Sie hatte eine Dose Red Bull aus dem Kühlschrank geholt und sie in fast einem Zug ausgetrunken, doch an diesem Morgen versagte das Koffein. Draußen hatte leichter Sommerregen eingesetzt, der Manhattan in einen grauen Schleier tauchte. Der perfekte Tag, um ihn gemeinsam im Bett oder vor dem Fernseher zu verbringen, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hatte eine Jogginghose angezogen und dazu ein kuscheliges Jogging-Oberteil. Dann hatte sie sich eine zweite Dose Red Bull geholt und war damit langsam auf die Terrasse hinaus gegangen. Sie hoffte, Mark noch einmal zu sehen und die Sache mit ihm besprechen zu können. Am liebsten hätte sie ihn aus seinem Appartement geklopft, ihn umarmt und geküsst und ihm gesagt, dass sie diese Sache bestimmt hinbekommen würden, wenn auch er sie hinbekommen wollte. Oder, dass es eigentlich gar nichts gab, was sie hinbekommen mussten, weil Mark ja immer noch ein freier Mann war. Sie schlurfte durch die kühle Vormittagsluft die Terrasse entlang und setzte sich auf einen der Rattanstühle, die unter dem großen Sonnenschirm standen. Langsam trank sie das Red Bull und blickte alle paar Sekunden über ihre rechte Schulter hin zu Marks Terrassentür, die sich nicht öffnete. Mehrere Male erhob sie sich ein klein wenig aus dem Stuhl, fest dazu entschlossen, sich mit Mark auszusprechen. Sie hatten eine so wunderschöne Zeit in L.A. verbracht, die sie einfach nicht auf diese Art und Weise enden lassen durften. Doch jedes Mal, wenn sie sich erhoben hatte, verließ sie der Mut und sie setzte sich wieder. Vielleicht würde Mark gar nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen. Er war kein normaler Typ von der Straße. Er war in einem völlig anderen Umfeld zuhause, als sie und die Männer, mit denen sie normalerweise unterwegs war. Jemand wie Mark Turner würde einem nicht so leicht eine zweite Chance geben. Sie brachte es einfach nicht fertig, aufzustehen und mit ihm zu reden, sodass sie still in der kühlen Morgenluft saß und auf Manhattan hinunterblickte, dass einen ganz normalen Tag beging, ohne zu ahnen, dass die Welt von Vicky Williams zusammengebrochen war.
     
    Mark hatte alle Möglichkeiten, die ihm offen standen, durchgespielt. Er hatte insgesamt vier Tassen starken, schwarzen Kaffe getrunken und überlegt, wie es weitergehen sollte. Dann hatte er die Visitenkarte von Valetta Tornson, der Maklerin, aus seinen Unterlagen herausgekramt und ihre Nummer gewählt.
    „ Hallo Mrs. Tornson, hier ist Mark Turner“, sagte er, als das Telefon abgenommen wurde.
    „ Oh, Mr. Turner, wie geht es Ihnen?“ Valetta Tornson setzte ihre freundliche Maklerstimme auf. Der Verkauf des Appartements an Mark hatte ihr ein nettes Sümmchen eingebracht. „Sind sie denn zufrieden mit ihrem Appartement?“
    „ Oh ja, es ist großartig. Aber unglücklicherweise kann ich nicht hier bleiben. Ich muss beruflich zurück nach Florida und würde es gerne vermieten!“
    „ Oh Dr. Turner, das tut mir aber leid. Sie waren doch so angetan von dem Appartement!“
    „ Das bin ich noch, aber leider…Denken sie, sie können einen Mieter dafür auftreiben? Es eilt selbstverständlich nicht!“
    „ Ich bin mir sicher, einen geeigneten Mieter für ihr Objekt zu finden“, versicherte Mrs. Tornson. „Es gab jede Menge Interessenten, die sich auch nach der Möglichkeit der Vermietung erkundigt hatten!“
    „ Das ist gut, das ist wirklich sehr gut“, erwiderte

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