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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Auftritt abzusagen. Ich habe das nicht nötig“, meinte Dervine und wollte kehrt machen.
    „ Mr. Dervine, Mr….Presley”, begann Vicky. “Wir haben sie beide gebucht, weil wir der Ansicht waren, dass sie beide einzigartige Künstler sind. Wenn ich mir ihr Verhalten jetzt allerdings so betrachte, dürften wir uns getäuscht haben!“
    Die Männer senkten den Blick und sagten beide keinen Ton.
    „Ich denke, sie beiden legen Wert auf den Ruf, den sie sich durch Ihre Arbeit erworben haben“, fuhr Vicky fort. „Nämlich den Ruf von Männern, die ihr Fach verstehen, professionell und kundenorientiert sind. Oder habe ich mich da getäuscht?
     
    Wendell und Dervine fixierten immer noch den Fußboden.
    „ Der zweite Auftritt ist ohnehin der bessere“, gestand Wendell kleinlaut und leise ein. „Man bleibt den Leuten viel eher in Erinnerung, wenn man am Schluss auftritt, als am Anfang! Überdies…ein guter Künstler kann auch gerne einmal den zweiten Auftritt nehmen.“
    „ Ich gehe dann wieder in meine Garderobe und bereite mich vor“, meinte Dervine in fast flüsterndem Ton. Dann drehte er sich langsam um und verschwand aus der Garderobe.
    „ Vielen Dank dass sie eingelenkt haben, Mr. Presley“, lächelte Vicky den Imitator an, der irgendwie geknickt wirkte. Er sah sie kurz an.
    „ Übrigens haben sie recht, der zweite Auftritt ist der bessere“, fügte sie noch lächelnd an, als sie die Garderobe verließ.
     
    Erleichtert schloss Vicky die Tür hinter sich. Was für ein Affentheater.  Sie lehnte sich kurz an die geschlossene Garderobentüre, schloss die Augen und atmete tief durch.
     
    Die Tür der Herrentoilette, die sich zwei Zimmer neben den von der Kanzlei angemieteten Garderoben befand, öffnete sich und jemand trat heraus. Vicky hob den Blick um den Gast zu begrüßen und erstarrte.

43
     
     
    „Vicky“, entfuhr es Mark, als er ihr so unerwartet gegenüberstand.
    „ Hy“, sagte Vicky schüchtern. Über die Aufregung mit den beiden Künstlern hatte sie vollkommen vergessen, dass Mark sich auch auf dem Bankett befand.
     
    Sie sahen sich an und keiner sagte ein Wort. Ein wohliges Gefühl hatte sich in Vicky ausgebreitet, als sie Mark sah. Sie hätte nicht gedacht, dass ein Wiedersehen mit ihm so einen Effekt haben würde. Er trat einen Schritt heran.
    „ Du siehst gut aus“, sagte er nach einer Weile und log sich selber an. Sie sah nicht gut aus, sie sah atemberaubend aus. Er erinnerte sich an das hellgrüne Kleid, dass sie bei der Hochzeit ihrer Mutter getragen hatte, in welchem sie wunderschön ausgesehen hatte. Doch in dieser roten Robe sah sie aus wie eine Göttin. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Am lautesten schrie jener, dass man ein völliger Idiot sein musste, so eine Frau gehen zu lassen.
    „ Danke!“
    „ Das Bankett ist gelungen!“
    „ Freut mich, dass es dir gefällt!“
    „ Was machst du hier draußen?“
    „ Ich habe gerade einen Super-Gau verhindert und Elvis dazu überredet, nach dem Zauberer aufzutreten“, lächelte Vicky dieses Lächeln, für das Mark gestorben wäre. Dieser für ihn völlig sinnlose Satz aus ihrem Mund verzauberte ihn.
    Das Gefühl, das er gehabt hatte, als er die Zeit mit ihr in L.A. verbracht hatte, war zu einhundert Prozent zurückgekehrt. Die witzige Art und Weise, mit der sie sich ab und zu auszudrücken pflegte, ihr offenes Wesen, die blauen Augen, die vor Leben und Kraft strahlten. Er erkannte, dass es ein Fehler gewesen war, damals aus New York zu verschwinden.
     
    Beide waren für eine Weile still. Niemand wollte etwas sagen, doch dem anderen noch einen schönen Abend wünschen und zurück an seinen Tisch zu gehen, wollte auch niemand.
    „ Bist du wieder…lebst du wieder hier in…“, begann Vicky und brach mitten im Satz ab.
    „ Nein. Nein, Ich bin nur zu Besuch. Ich habe eine Einladung zum Bankett erhalten!“
    „ Oh“, sagte Vicky und versuchte zu lächeln. Für einen kurzen Augenblick hatte sie gehofft, zu hören, dass er wieder ihr gegenüber eingezogen war. Dann standen die beiden sich gegenüber und sagten nichts.
     
    Vicky kam sich dämlich vor, hier zu stehen und keinen Ton zu sagen. Sie hatte so oft überlegt, was sie tun würde, wenn sie Mark wieder sehen würde, und hatte eigentlich immer gedacht, sie würde sich bei ihm für ihr Verhalten entschuldigen. Würde ihm sagen, wie sehr sie ihn liebte, dass sie sich wünschte, dort weitermachen zu können, wo sie im Sommer aufgehört hatten. Doch jetzt, wo er vor

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