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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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geschlossen«, schimpfte Twiggy.
    Â»Oder es sind schon die Bullen, die uns mal wieder überraschen wollen«, sagte Matti und ging in den Flur.
    Anja stand verschwitzt vor der Tür. »Ich halt es nicht aus allein.«
    Matti verkniff sich die Frage, ob sie nicht Freunde und ihre Eltern hatte, und trat beiseite. Anja stürzte in die Küche, sagte »Tag!« zu Twiggy und setzte sich auf Mattis Stuhl.
    Matti stellte sich an den Tisch, dann nahm er Dornröschens Platz. Anja hatte den Schock offenbar verdaut, ihr Gesicht hatte wieder Farbe, und ihre Augen blickten lebhaft umher. Schnell orientierte sie sich in der Küche.
    Als Robbi hereinschlich, rief sie: »Wie süß, ihr habt eine Katze!«
    Robbi schüttelte sich, dann starrte er sie an, und sie starrte zurück.
    Â»Miez! Miez!«, gurrte sie. Matti fragte sich, wann Robbi ihr das Gesicht zerkratzen oder Twiggy sie erwürgen würde. Doch Twiggy saß erstarrt auf seinem Stuhl und glotzte. Robbi juckte sich mit der hinteren Tatze am Ohr, kniff die Augen zusammen, öffnete sie und fixierte Anja wie ein Beutetier, das er in der nächsten Sekunde zerreißen würde. Er wiegte seinen Körper hin und her. Endlich sprang er, erst auf den Tisch und dann auf Anjas Schoß. Er drehte sich auf den Rücken und streckte ihr den Bauch hin. Anja begann zu kraulen, und Robbi röchelte genüsslich.
    Twiggy erbleichte, klimperte mit den Augen und schnaufte. Matti fürchtete den Tobsuchtsanfall, aber nichts geschah.
    Nur Robbi gab Geräusche von sich.
    Â»War die Polizei schon bei euch?«, fragte Anja, ohne ihre Augen vom Kater abzuwenden.
    Â»Nein … nein«, stammelte Matti.
    Â»Wenn die glauben, dass wir lügen, was machen wir dann?«
    Â»Weiß nicht«, sagte Matti. »Warten wir ab, was den Bullen einfällt.«
    Â»Hm.«
    Twiggy hatte Flecken auf den Wangen, das hatte Matti noch nie gesehen. Und sie hatten genug Mist erlebt, der einem Flecken auf die Wangen treiben konnte. Matti öffnete den Kühlschrank und holte zwei Flaschen Bier heraus. Eine stellte er geöffnet vor Twiggy, aus der anderen nahm er einen kräftigen Schluck.
    Anja beschäftigte sich mit Robbi, Robbi beschäftigte sich mit Anja, und die beiden Jungs schauten zu. Endlich bemerkte Twiggy die Flasche und trank sie in einem Zug aus. Matti nahm die leere Flasche und stellte eine neue vor Twiggy. Er hoffte, dass nichts Schlimmes passieren würde, solange Twiggy beschäftigt war. Bier beruhigte. Matti bildete sich ein, dass Twiggy innerlich knurrte wie ein waidwunder Tiger. Die waren am gefährlichsten. Twiggy trank wieder einen Schluck, aber immerhin war die Flasche nicht leer, als er sie abstellte. Dann erhob er sich und verschwand in seinem Zimmer. Die Tür knallte.
    ***
    Es tröpfelt nur noch, und du musst dauernd pinkeln gehen. Du quälst dich hoch in der Nacht und stakst zum Klo. Fünfmal, zehnmal. Wenn du morgens aufwachst nach einer Scheißnacht, kriegst du die Gelenke kaum gebeugt. Wie eingerastet. Das Knie schmerzt höllisch. Du humpelst erst einmal und musst gegen den Schmerz anlaufen. Nach ein paar Minuten bewegt es sich wieder, ohne dass du bei jedem Beugen und Strecken stöhnen musst. Von der Anstrengung fängst du an zu keuchen. Die Lunge rasselt. Im Hals schmerzt es, weil das Zahnfleisch brennt. Die Entzündung ist fast chronisch. Die Zähne liegen auf dem Nachttisch. Wenn du sie in den Mund steckst, drückt es. Mindestens an drei Stellen. Die Hand zittert heute stark. Und den ganzen Vormittag noch plagen dich die Nachwehen der Träume. Die Schatten. Fetzen von dem, wie es früher war. Erst mittags, wenn dieses Mädchen mit dem Essen kommt, fliegt die Angst weg. Aber nicht ohne vorher zu sagen, dass sie wiederkommt. In der Nacht. In jeder Nacht.
    Das Mädchen ist klein, vielleicht fünfundzwanzig, sie hat einen großen Busen. Manchmal trägt sie keinen BH . Das erinnert dich daran, dass es mit den Frauen vorbei ist. Das zeigt schon der Blick, den dir die Kleine schenkt. Mitleid, nur noch Mitleid. Für sie bist du kein Mann, sondern ein Etwas. Eigentlich ist es mit allem vorbei. Wenn du lesen willst, setzt du diese Brille auf mit den schweren Gläsern und schläfst nach fünf Minuten ein. Die Musik klingt wie durch zwei Türen. Als hätten sie dir Ohrstöpsel eingenäht. Wenn du das Haus verlässt und gehst, brauchst du einen Stock. Du hast eine

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