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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Matti: »Wäre alles verjährt. Alles außer Mord.«
    Â»Oder du warst IM , das verjährt auch nicht«, sagte Twiggy.
    Â»Dann gibt es Mails mit lieben Genossen der GBM und der GRH «, sagte Twiggy.
    Â»Hä?«
    Twiggy lud die Wikipedia-Seite. »Also, GRH heißt Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung.« Er las kurz. »Die wurden gegründet, nachdem Politbürokraten und Stasis Anfang der Neunzigerjahre angeklagt wurden. GBM ist auch ganz hübsch: Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde. Da tummeln sich alte SED -Kader, Stasis, abgewickelte Wissenschaftler und kämpfen unermüdlich für ihre Menschenrechte.«
    Â»Amnesty in der Stasi-Version«, sagte Matti. »Lustig.«
    Â»Vielleicht geht es um eine alte Spionagegeschichte«, sagte Twiggy.
    Â»Nicht schon wieder«, stöhnte Matti. »Ich glaub’s auch nicht. Georg war bestimmt IM , aber der hatte mit den Bürokraten in Wahrheit nichts am Hut. Klar, wenn sie ihn unterstützten … In seiner Lage nimmt man jede Hilfe an. Bevor einen die Bullen greifen.«
    Â»Spionage kann ich mir auch nicht vorstellen«, sagte Twiggy. »Mit den Revis hatte von uns doch niemand was am Hut.«
    Sie kramten weiter in Fendts Ordner.
    Â»Der hat ja richtige Briefe geschrieben«, sagte Twiggy.
    Der Ordner Briefe enthielt 273 Dateien. »Scheiße«, sagte Matti.
    Â»Ich druck’s aus, und jeder kriegt einen Packen.« Twiggy kopierte den Ordner auf seinen PC , warf den Turbo-Laserdrucker an, und los ging’s. Das Teil brauchte knappe zwanzig Minuten. Twiggy reichte Matti einen Teil vom Stapel, den anderen griff er sich. Sie gingen in die Küche, Twiggy fand den Flaschenöffner nicht und hebelte zwei Halbliterpullen Astra Pils mit den Zähnen auf.
    Robbi zog mit um und quengelte, bis Twiggy ihn auf seinen Schoß hievte. Der Kater überflog schnell die Seite, die oben lag auf dem Stapel und schlief gelangweilt ein.
    Â»Jammer, jammer, jammer«, stöhnte Matti. »Der suhlt sich in seinem Leid. Die arme Verwandtschaft. Dabei hätten sie uns serienweise eingelocht, wenn’s andersherum gekommen wäre.«
    Â»Hier auch«, sagte Twiggy. »Der eigentliche Unrechtsstaat ist die BRD .«
    Sie lasen und stöhnten. Dann knallte die Wohnungstür auf, und Gaby betrat den Flur. Im Schlepptau Dornröschen. Die war blass und genervt.
    Â»Na, Jungs, amüsiert ihr euch schön?«, maulte Gaby.
    Â»Erzähl! Was ist passiert?« Twiggy deutete auf einen Stuhl.
    Matti öffnete den Kühlschrank. »Wodka?«
    Gaby winkte das Gesöff herbei und setzte sich.
    Matti reichte ihr ein Wasserglas, zur Hälfte gefüllt mit Wodka.
    Gaby nahm das Glas und trank es aus. Sie schüttelte sich, wischte sich mit dem Handrücken die Lippen ab und befahl: »Jetzt ein Bier!«
    Matti stellte eine Flasche vor sie.
    Gaby nahm einen kräftigen Schluck und starrte Matti an. »War das deine Schwachsinnsidee?«
    Â»Was?«
    Â»Na, mich diesen … Monstern auszuliefern!«
    Â»Das wussten wir nicht. Jetzt sag, was passiert ist.«
    Â»Du willst wissen, was passiert ist? Bitteschön. Drei Scheißkerle haben mich geschnappt, mich betäubt und verschleppt. Aufgewacht bin ich in einem Keller. Kein Licht, gar nichts. Und dann haben diese Drecksäcke, ihre Eier mögen verfaulen, mir eine Augenbinde verpasst und mich in eine Karre geschleppt. Und mit der haben sie mich an den Arsch der Welt gefahren und aus dem Auto gekippt. Freundlicherweise hatten sie vorher die Fesseln gelockert, sodass ich mich befreien konnte.« Um Himmels willen, was war Gaby sauer!
    Â»Hast du einen von den Typen gesehen?«, fragte Matti.
    Dornröschen lehnte am Türrahmen.
    Â»Nein, aber gerochen. Das reicht!«
    Â»Die haben dich …«
    Gaby schlug mit der Faust auf den Tisch. Robbi sprang auf und flitzte in Twiggys Zimmer. Der guckte äußert empört.
    Â»Kurz vor diesem Scheißhotel hat mich einer von hinten gegriffen und in einen Scheißlieferwagen gezerrt. Dabei hat er mir eine Scheißmullbinde auf die Nase gedrückt mit einem Scheißzeug, das tierisch scharf roch. Ich hab den Scheißgeschmack immer noch im Mund.« Sie trank einen Schluck. »Und dann bin ich in einem Scheißkeller aufgewacht.«
    Â»Du hast niemanden gesehen?«
    Â»Neihein, sag ich doch!«
    Â»Haben Sie dir was

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