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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Fendt.«
    Â»Andere Theorie«, sagte Dornröschen. »Georg wollte nichts auspacken über Fendt, sondern über Genossen, die noch abgetaucht sind. Und die Genossen haben ihn umgebracht. Aber Fendt geht das Stasi-Ärschlein auf Grundeis. Er fürchtet, die Terris könnten ihn auch besuchen.« Sie wurde leiser, während sie sprach. »Nee, das ist Quatsch«, sagte sie.
    Â»Wir besuchen Wolfgang und fragen ihn«, sagte Matti.
    Â»Ich besuche Wolfgang und frage ihn«, sagte Dornröschen. »Ich bin nämlich die Presse.«
    Â»Ich bin die Bratwurst«, sagte Twiggy. »Und Robbi ist das Thunfischfutter.«
    Â»Wenn du zu Wolfgang gehst, gehe ich mit«, sagte Matti.
    Â»Ich auch«, sagte Twiggy.
    Â»Und ihr seid ganz sicher, dass der liebe Wolli nicht den lieben Leo anruft und erzählt, was für einen netten Besuch er gerade hatte? Und dass die beiden Jungs dann ein wenig plaudern, wie der nette Besuch ausgesehen hat …« Dornröschen winkte ab. »Das ist auch eine Quatschidee. Wir haben jetzt zwar was rausgefunden, aber was fangen wir damit an?«
    Â»Wir brechen bei Wolfgang ein und durchsuchen die Bude«, sagte Twiggy.
    Â»Noch ein Telefon anzapfen?«, fragte Dornröschen. »Ich weiß nicht.«
    Â»Was sonst?«, fragte Matti.
    Â»Der gute Wolfgang wird gar nichts zu Hause verstecken«, sagte Twiggy. »Leo hat ihm längst gesagt, dass da vielleicht was schiefläuft.«
    Â»Was machen wir jetzt?«, fragte Matti.
    Â»Wir erpressen sie«, sagte Dornröschen.
    Â»Wie bitte?«, fragte Matti.
    Â»Na, wir besuchen ganz offen den lieben Wolli und sagen ihm ins Gesicht: Pass auf, du und dein Freund Leo, ihr habt Georg umgebracht und seine Leiche beseitigt. Ihr habt Anja entführt oder auch schon ermordet. Wir wissen das.«
    Â»Und dann?«
    Â»Dann wird er fragen, was er tun kann, damit wir nicht zu den Bullen rennen. Und die Stasi-Jungs werden versuchen, uns auch zu beseitigen, weil sie sonst keine Nacht ruhig schlafen können.«
    Â»Toller Plan«, sagte Twiggy. »Ich wollte schon immer mal umgenietet werden. Ist bestimmt ein einzigartiges Gefühl. Einzigartig«, wiederholte er.
    Â»Wie können wir die erpressen, wo wir gar nichts wissen?«, fragte Matti. »Wir haben keinen einzigen Beweis. Null, zero, niente.«
    Â»Mir fällt nichts Besseres ein, als Zitkowski heimzusuchen und ihn mit ein paar unbewiesenen Vorwürfen zu konfrontieren. Dann wird er Fendt anrufen, und die beiden werden sich treffen.«
    Â»Und ich verpasse dem Zitkowski auch eine Wanze. Und wir rücken denen mit einem Richtmikrofon auf die Pelle.« Twiggy verknotete seine Finger.
    Â»Hat jemand eine bessere Idee?«, fragte Dornröschen.
    Â»Wer sind Sie? Was wollen Sie?« Zitkowski glotzte sie an, nachdem er die Wohnungstür geöffnet hatte.
    Twiggy schubste den Mann in den Flur. Das fiel ihm nicht schwer, Zitkowski war zwar dick, aber klein. Eine Kugel auf zwei Beinen. Glatze, Stahlrahmenbrille, nervöse Augen.
    Matti schloss die Tür. »So, jetzt setzen wir uns gemütlich ins Wohnzimmer und plauschen ein bisschen.«
    Zitkowski starrte sie erschreckt an. »Was wollen Sie?« Er blickte nach allen Seiten, aber seine Augen fanden nichts, das ihm helfen konnte.
    Twiggy schob ihn ins Wohnzimmer, dessen Mattglastür offen stand. Einen Augenblick fürchtete Matti, dass noch jemand auftauchte. Er warf einen Blick hinter die Türen. Sie hatten Glück, Zitkowski war allein. Twiggy schubste die zweibeinige Kugel aufs Sofa und setzte sich daneben. Matti blieb in der Tür stehen. Dornröschen versank fast im Sessel, der pflichtgemäß zur Garnitur zählte. Die Bezüge waren speckig. Auf dem Tisch stand ein halb voller Aschenbecher. Die Tischplatte aus Eichenfurnier war übersät von Ascheflöckchen. Der dunkelbraune Teppich auch. An der Wand gegenüber stand eine Röhrenglotze auf einer TV -Kommode, im Fach darunter blinkte ein Videorekorder aus der Antike.
    Â»Sie haben Georg Westreich ermordet«, sagte Dornröschen.
    Zitkowski glotzte sie an, als wäre sie ein Marsfräulein. »Ich … äh …«
    Â»Im Volkspark Friedrichshain«, sagte Matti. »Und dann haben Sie die Leiche weggeschafft. Zusammen mit Ihrem Freund, Leo Fendt.«
    Â»Leo …« Er glotzte immer noch. Erst zu Dornröschen, dann zu Matti und dann zur Seite, wo Twiggy ihm auf der Pelle

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