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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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lebt. Wir wissen nur nicht, warum die blöde Kuh abgetaucht ist. Warum sie eine falsche Adresse angegeben hat. Aber wir haben sie vorhin gesehen. Sie war im Cassiopeia . Schicken Sie Ihre Beamten dorthin. Nehmen Sie die Bilder, und Sie werden dort jemanden finden, der sie gesehen hat.«
    Schmelzer winkte ab. »Natürlich werden wir dort nach ihr suchen. Die Bilder!« Er winkte mit dem Zeigefinger. Dornröschen gab sie ihm.
    Sie wandte sich an Matti: »Ein paar Tage U-Haft steckst du locker weg. Da bleibst du im Training. Selbst die Bullen werden im Cassiopeia jemanden auftun, der Anja gesehen hat. Und dann ist Schluss mit dem Quatsch!«
    Â»Warten Sie’s ab«, sagte Schmelzer.
    Robbi marschierte aus Twiggys Zimmer und fauchte. Twiggy nahm ihn auf den Arm. »Lass die Bullen am Leben«, sagte er. »Es lohnt sich nicht, wegen so einem Pack im Tierknast zu enden.«
    Robbi fauchte wieder.
    Die Bullen nahmen aus Mattis Zimmer alles mit, was sie tragen konnten. Dann führten sie ihn ab. Dornröschen und Twiggy gingen mit nach unten. Bevor er in den Bullenwagen geschoben wurde, umarmten sie ihn. »Du sitzt nicht lang, versprochen«, sagte Dornröschen. »Wir suchen weiter. Und wir sagen Gerd Bescheid.«
    Neben der Tür das Klo, Tisch, Stuhl, Waschbecken, Metallbett. Das Fenster doppelt vergittert. Durchs schmutzige Glas fiel trübes Licht in die Zelle. Draußen schepperte es. Matti fühlte sich hilflos, allein. Er saß nicht das erste Mal. Aber dafür gab es keine Routine, keine Gewöhnung. Er kämpfte gegen die Verzweiflung an. Es war ein Elend. Er legte sich auf die blau-weiß karierte Bettwäsche und schloss die Augen. Ich muss hier raus, so schnell wie möglich. In seinem Hirn ratterten die Fragen. War es doch nicht Anja, die sie im Cassiopeia gesehen hatten? Vielleicht war eine Frau vor den Bullen geflohen. Gründe dafür gibt’s genug. Aber er hatte Anja nicht ermordet, gewiss lebte sie noch und würde sich melden, sobald sie erfuhr, was ihm geschehen war. Oder wollte sie ihn in den Knast bringen? Aber warum? Er hatte nichts getan, das sie nicht wollte. Er hatte ihr geholfen. Sie hatten ihr eine Unterkunft gegeben. Die Blutspuren in seinem Zimmer konnte er erklären. Aber wenn sie im Bulli auch was fanden? Schmelzer hatte so zufrieden ausgesehen. Blutspuren mochte es in der Karre geben. Sie hatten einiges erlebt und den VW -Bus seit hundert Jahren nicht gesäubert. Twiggy hatte bei einer Demo einen Polizeiknüppel auf den Kopf gekriegt, und die Platzwunde hatte heftig geblutet. Matti hatte sich an einem Schraubendreher die Hand aufgerissen, als die Rückbank gewackelt hatte. Bestimmt hatte er andere blutige Vorfälle vergessen. Nein, für das Blut im Bulli gab es eine ganz einfache Erklärung. Und in seinem Zimmer konnten sie nichts finden, was ihn belastete. Dass Anja bei ihm gewesen war, erklärte die Spuren von ihr in der Wohnung. Alles war einfach und eindeutig. Es beruhigte ihn ein wenig.
    Wie kamen die auf Mord? Hatten sie Anjas Leiche gefunden? Davon hatte keiner was gesagt. Ohne Leiche kein Mord.
    Er war schon ruhiger, als er endlich einschlief. Doch in der Nacht plagten ihn Albträume mit Verfolgungsjagden und Wasserleichen.
    Sie holten ihn gleich nach dem erbärmlichen Frühstück aus der Zelle im Zentralen Polizeigewahrsam am Tempelhofer Damm. Matti spürte eine enorme Erleichterung, als er Gerd sah. Der saß mit Schmelzer und dem Jungbullen im Anwaltszimmer. Es roch nach Kaffee. Gerd hatte schon einen Becher für Matti aus dem Automaten geholt. Der Polizist nahm Matti die Handschellen ab und setzte sich auf einen Stuhl neben der Tür. Gerd nahm Matti kurz in den Arm. »Bangemachen gilt nicht«, flüsterte er.
    Â»Sie kennen die Beschuldigung«, sagte Schmelzer. »Wir bringen Sie jetzt zum Haftrichter. Möchten Sie vorher noch etwas sagen?«
    Â»Ja, Sie haben einen an der Waffel«, sagte Matti.
    Gerd räusperte sich und guckte ernst.
    Â»Je mehr Sie uns bei den Ermittlungen helfen, desto schneller klärt sich der Fall«, sagte Schmelzer trocken. »Dann wollen wir mal.«
    Matti bekam wieder die Handschellen verpasst, dann führten ihn zwei Bullen durch Gänge und einen Aufzug zu einer Tür. Schmelzer klopfte und öffnete die Tür. Drinnen saßen ein Wicht hinter einem riesigen Schreibtisch und eine blonde Vertrocknete an einem Nebentisch. Vor ihr lagen Block und

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