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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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ließ die Gardine fallen und ging zur Kaffemaschine. Dann goss sie zwei Tassen Kaffee ein und wartete, dass Ralf von der Toilette kam.
    „Schönes Haus hast du“, sagte er, als er die Küche betrat.
    „Danke.“ Toni hielt ihm die Tasse hin.
    Er trat auf sie zu und sie wich zurück, bis sie mit dem Rücken an ihre Arbeitsplatte stieß. „Mir hat der Abend gut gefallen“, murmelte er, für ihren Geschmack etwas zu nah an ihrem Ohr.
    „Mir auch“, krächzte sie und trank schnell einen Schluck Kaffee.
    Er sah sie eine Weile an und als sie seinem Blick auswich und wieder die Tasse an die Lippe hob, seufzte er und trat einen Schritt zurück. Er ging zum Fenster und sah hinaus. „Nochmal Probleme gehabt?“
    „Mhh?“
    „Mit dem Rosenmann?“
    „Oh, das. Nein, Gott sei Dank nicht mehr.“
    „Ich könnte hierbleiben, weißt du? Zur Sicherheit.“
    Das brachte Toni zum Lachen. „Nein, danke.“
    „Tja“, Ralf stellte seine Tasse ab und trat auf sie zu. „Bekomm ich dann wenigstens einen Gute -Nacht-Kuss?“
    Toni sah ihn einen Moment an. „Ich glaube nicht“, sagte sie dann leise.
    Für einen Moment aus dem Konzept gebracht, sah Ralf sie ungläubig an, ehe er lächelte. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. So leicht kommst du mir nicht davon.“ Er ging zum Küchenstuhl und griff nach seiner Jacke.
    „Ich bring dich noch raus.“ Toni stellte die Tasse ab und brachte Ralf zur Tür. Er trat hinaus und drehte sich noch einmal zu ihr um. „Es war ein schöner Abend.“
    „Ja, das war es“, antwortete Toni ehrlich.
    Ralf beugte sich hinunter und drückte ihr doch einen Kuss auf die Lippen. Es blieb ein keuscher Gute-Nacht-Kuss, denn Toni ließ sich nicht beirren, aber er hatte seinen Willen bekommen.
    Toni stand in der Tür, noch lange, nachdem Ralf verschwunden war und starrte nachdenklich in die Nacht hinaus. Schließlich gähnte sie und machte sich daran, ihre Kontrollrunde durchs Haus zu machen. Als sie sich später in ihr Bett kuschelte, seufzte sie zufrieden und schloss die Augen. Sie ließ gerade den schönen Abend noch einmal vor ihrem geistigen Auge ablaufen, als ihr Telefon klingelte. Toni schlug die Augen wieder auf und runzelte die Stirn. Sie warf einen Blick auf ihren Radiowecker. Zwölf Uhr. Wer rief mitten in der Nacht an? Nicht, dass etwas mit ihren Eltern war? Anrufe mitten in der Nacht verhießen nie etwas Gutes. Besorgt kletterte Toni aus dem Bett und eilte runter ans Telefon. „Ja?“, rief sie besorgt ins Telefon. „Hallo?“, rief sie erneut, als niemand antwortete.
    Sie wollte schon auflegen, als sie das Atmen am anderen Ende der Leitung vernahm. „Hallo?“, rief sie noch einmal, diesmal etwas ungehalten.
    „Was du heute gemacht hast, war nicht nett“, hauchte schließlich ein e Stimme leise und kaum verständlich an ihrem Ohr.
    Toni schluckte. „Was?“, fragte sie schwach. Doch außer ein paar Atemzügen hörte sie nichts mehr am anderen Ende der Leitung, ehe schließlich nur noch Stille herrschte. Langsam nahm Toni das Telefon von ihrem Ohr und stellte es mit zitternden Fingern auf die Station.
     
    Toni warf einen Blick auf Simon, der das Klettergerüst hochkletterte, ehe sie sich wieder ihrer Freundin zuwandte. „Du glaubst gar nicht, wie unheimlich das ist. Erst die Pralinen, dann die Rose in meinem Schlafzimmer und jetzt dieser Anruf.“
    S abine setzte sich auf der Holzbank auf dem Spielplatz zurecht. „Und die Polizei?“
    „Die Polizei! Als ob ich denen was erzählt hätte. Ich kann mir schon die Reaktionen vorstellen, wenn ich die wegen eines Telefonstreichs belästige. Die halten mich jetzt schon für psychisch labil.“
    „Und deine Eltern?“
    Toni atmete seufzend aus. „Denen hab ich nichts erzählt. Was soll es auch bringen? Entweder sie halten mich auch für übergeschnappt oder sie glauben mir und machen sich Sorgen. Aber ändern können sie ja auch nichts daran.“
    „Tja, hättest du doch mal den Ralf dagelassen, was?“ Sabine zwinkerte ihr zu. „Der hätte dich beschützen können.“
    Toni winkte ab. „Ach, der Ralf. Mir graut schon vor Montag. Ich weiß gar nicht, wie ich mich dem gegenüber jetzt verhalten soll. Jetzt denkt er bestimmt, das mit uns würd was geben.“
    „Ist doch toll.“
    „Nein, ist es nicht. Ich will einfach nicht. Mir reicht die Erfahrung mit Jens. Nochmal so ein Gefühlschaos, da graut es mir vor. Abgesehen davon, dass Ralf wirklich nicht mein Fall ist.“
    „Du spinnst ja. Anstatt dass du dir eine schöne Zeit machst.

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