Ein mörderischer Schatten (German Edition)
zu aufgebracht sind, um sich zu beherrschen. Und Sie können sich Glücklich schätzen, dass ich gut mit Ihrem Vater bekannt bin, sonst hätten sie jetzt eine Anzeige wegen Beamtenbeleidigung am Hals, haben Sie mich verstanden?“
Toni biss sich auf die Zunge.
„Außerdem sind wir hier nicht bei CSI Miami oder was weiß ich, was Sie sich immer für einen Schund ansehen. Wir wissen schon, was wir tun.“
„Fragen Sie morgen ihre Tochter, Frau Hauser“, sagte nun die Polizistin. „Wir sehen uns jetzt noch einmal draußen um und sollte Ihnen wider Erwarten noch etwas Ungewöhnliches auffallen, rufen Sie an und wir sind wieder hier. In Ordnung?“
Antonia verschränkte die Arme vor der Brust. „Sicher“, würgte sie raus und beobachtete, wie die dämlichen Bullen wieder verschwanden. „Die Polizei, dein Freund und Helfer“, stieß sie wütend aus, als die beiden das Haus verlassen hatten.
„Guten Morgen, Herr Fracht.“
„Morgen.“ Mark beobachtete, wie seine Nachbarin die Kinder im Auto verstaute und dann zögernd auf ihn zu trat.
„ Ähm, Ihnen ist nicht zufällig gestern Abend etwas Ungewöhnliches aufgefallen?“
Mark betrachtete sie neugierig. „Doch. Mitten in der Nacht ist hier ein Streifenwagen mit Blaulicht aufgekreuzt. Ich hoffe, es ist alle s in Ordnung?“
„Ich meine vorher. Vor dem Streifenwagen.“
„Nee. Ich hab ferngesehen. Wieso? Was ist passiert?“
Frustriert seufzte Toni. „Nichts. Vergessen Sie es. Schönen Tag noch.“
Mark beobachtete, wie sie in ihren Ford kletterte und das Auto vor sich hin röchelte. „Sie sollten sich eine neue Batterie anschaffen“, rief er zu ihr hinüber.
„Das weiß ich selbst“, schrie sie durch das offene Fenster zurück.
Er sah sich noch einen Moment an, wie sie sich abmühte, eh e er zu ihr hinüber trat. Er beugte sich zu ihr hinunter. „Soll ich -.“
„Ha“, rief sie, als das Auto endlich ansprang. „Danke, aber wie Sie sehen, ist es angesprungen.“ Er trat zur Seite, als sie losfuhr.
„Mama, ihr müsst mir Geld leihen.“
Ihre Mutter zog die Brauen hoch. „Tag Antonia.“
„Ach so. Tag, Mama.“ Toni ließ sich auf einen Stuhl fallen.
„Wofür brauchst du denn Geld?“
Ich will Rollladen vor den Fenstern haben.“
„Was? Weißt du, was das kostet?“
„Nein, aber ich weiß, dass es nicht billig ist. Darum sollt ihr mir ja Geld leihen.“
Irmgard sah ihre Tochter an. „Wozu willst du jetzt auf einmal Rollladen? Du wohnst jetzt schon drei Jahre in dem Haus.“
Toni rang nervös die Hände. „Gestern ist jemand bei mi r eingebrochen.“
„Was? “, stieß ihre Mutter erschrocken aus.
Toni nickte.
„Haben sie viel gestohlen? Doch nicht den guten Fernseher, den du noch am abbezahlen bist?“
„Nein, nein, es wurde nichts gestohlen. Vielmehr hat der Einbrecher etwas dagelassen.“ Als ihre Mutter sie nur verdutzt ansah, erzählte Toni ihr die ganze Geschichte. Als sie geendet hatte, sah sie nicht die erwartete Besorgnis einer liebenden Mutter. Und auch keine Empörung über das unverschämte Betragen der Polizei. „Was?“
„Hast du denn mal die Thea gefragt, ob sie dir die Blume gepflückt hat?“
„Hä? Was redest du denn da? H ast du mir nicht zugehört?“
„Ich mein ja nur. Erinnerst du dich, als Papa die Halogenstrahler mit Bewegungsmelder im Garten installieren musste, weil du darauf beharrt hattest, nachts in unserem Garten zwielichtige Gestalten gesehen zu haben? Die Papas Gemüse aus den Beeten klauten?“
„Damals war ich zehn!“
„Und als du dich geweigert hast, morgens ins Auto zu steigen, ehe dein Vater nicht unter die Motorhaube gesehen hatte, um sicherzustellen, dass kein Marder über Nacht irgendetwas zerbissen hatte? Am Tag zuvor hattet ihr die Tiere in Bio durchgenommen.“
„Ich-.“
„Oder als du darauf bestanden hast, eine unheimliche Gestalt hätte nachts die Butterkremtorte gestohlen, die im Dezember nachts auf der Veranda stand?“
„Ich hab auch jemanden gesehen!“
„Jedenfalls stand die Torte am nächsten Tag aber noch verpackt auf dem Tisch. Was ich damit sagen will, Toni, ist, dass du ab und an etwas überreagierst. Mit der Geschichte mit Herrn Kunze will ich gar nicht erst anfangen.“
Toni rieb sich die Augen. Wenn schon die eigene Mutter ihr nicht glaubte. „Und was ist mit den Pralinen?“
„Was für Pralinen?“
„Jemand hat mi r Pralinen geschenkt.“
„Oh, wie schön. Ein Verehrer. Wer ist es denn? Du hast mir gar nicht erzählt, das
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