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Ein mörderischer Sommer

Titel: Ein mörderischer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fielding Joy
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Frage von stärkeren Schmerzen«, erklärte Eve. »Es ist ein einziger, ständiger Schmerz. Ich warte immer, daß er verschwindet, aber er verschwindet nicht. Er wird höchstens schlimmer. Kennst du das Gefühl, das man hat, kurz bevor man Halsschmerzen bekommt? So fühlt sich mein Hals an, irgendwie zusammengezogen, als ob irgend etwas darin stecken würde, als ob ich ersticken müßte. Die ganze Nacht war ich auf. Am Morgen hatte ich erhöhte Temperatur. Ich habe gestern nacht zwei Pfund verloren, und außerdem habe ich Verstopfung. Ich falle auseinander. Es ist, als ob mein Körper sich entschlossen hätte, nichts mehr mit mir zu tun haben zu wollen. Schau mal meinen Bauch an! Er ist so aufgebläht, als wäre ich schwanger.«
    »Wann hast du den nächsten Termin beim Arzt?«
    »Am Dienstag vormittag soll ich beim Kardiologen sein, am Freitag vormittag beim Gynäkologen. Und dann noch zu ein paar anderen, aber ich weiß nicht mehr, wann. Du brauchst nicht mitzukommen.«
    »Natürlich gehe ich mit.«
    Auf einmal beugte Eve sich vor, stemmte sich gegen den Rand des weißen Küchentisches und sog mit geschlossenen Augen laut die Luft ein.
    »Wieder Schmerzen?«
    »Es ist mehr ein Krampf«, flüsterte Eve. Sie ließ die Luft ausströmen, lehnte sich zurück und versuchte zu lächeln.
    »Komm, spielen wir ein bißchen Karten«, sagte Joanne energisch. »Gin Rommé.« Sie fand Spielkarten und packte sie schnell aus. Eine Freude, die sie als Kind oft empfunden hatte, erfüllte sie.
    »Du hast gegeben, also beginne ich«, sagte Eve, nachdem Joanne den Talon auf den Tisch gelegt hatte. Sie fingen an zu spielen.
    »Hat Brian in letzter Zeit etwas gesagt über …«, begann Joanne nach einer längeren Pause.
    »Über was?« Eve blickte von ihren Karten auf und hob die Augenbrauen.
    »Über den Kerl, der diese Frauen umgebracht hat«, murmelte Joanne. Sie versuchte, es leicht dahinzusagen, als ob sie es nicht als wichtig erachte.
    »Dein heimlicher Verehrer?«
    »Vielen Dank!«
    »Entschuldige, ich wollte dich nicht ärgern. Hast du der Polizei der Anruf letzte Nacht gemeldet?«
    Joanne nickte. »Sie sagen, sie können nichts machen. Ich soll meine Telefonnummer noch einmal ändern und das Alarmsystem jede Nacht anschalten. Aber ich soll doch bitte daran denken, es das nächstemal wieder abzuschalten.« Sie lächelte. »Gin.« Sie legte ihre Karten offen auf den Tisch; dabei versuchte sie das Zittern ihrer Finger zu verbergen.
    »Scheiße!« Eve knallte ihre Karten hin. »Schau nicht so erschreckt drein, Joanne. Das ist nur irgendein Kranker, der dir einen üblen Streich spielt. Los, teil aus! Noch mal schlägst du mich nicht!« Joanne mischte und verteilte die Karten. »Wahrscheinlich ist es einer von Robins oder Lulus Freunden. Du weißt doch, wie idiotisch Teenager sind.«
    »Ich glaube nicht, daß ein Freund meiner Töchter so idiotisch ist!«
    »Jeder könnte es sein«, meinte Eve. »Dieser Firmenwagen hat tagelang vor deinem Haus gestanden. Jeder, der an deinem Haus vorbeikam, hat ihn gesehen. Kommt die Stimme dir denn bekannt vor?«
    »Das ist es ja gerade – sie klingt wie die Stimme aller möglichen Leute, die ich kenne.«
    »Und? Willst du es machen?«
    »Was?«
    »Dir eine neue Telefonnummer geben lassen?«
    »Ach, ich weiß nicht. Es ist ein so großer Aufwand. Wer immer es diesmal herausgefunden hat, wird es auch herausfinden, wenn ich die Nummer noch einmal ändern lasse.«
    »Oder er wird es müde. Dann ist die Sache ausgestanden. Es sei denn, du willst das gar nicht.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Nichts«, antwortete Eve und warf den Kopf zurück. »Spiel schon aus. Du brauchst dir über nichts Sorgen zu machen außer über mein hervorragendes Spiel.«
    »Gin«, rief Joanne wenige Augenblicke später. Nervös verteilte sie ihre Karten auf dem Tisch.
    »Ich gebe auf. Dein Großvater hat es dir einfach zu gut beigebracht. Ich bleibe lieber beim Patiencelegen. Da kann ich wenigstens schummeln.«
    »Menschen, die beim Patiencelegen schummeln, sind unsicher«, sagte Joanne. Das hatte ihr Großvater immer behauptet.
    »Du weißt doch, daß ich ein schlechter Verlierer bin. Sieg oder Tod!« Plötzlich beugte sie sich wieder vornüber vor Schmerz. Das Glas fiel um, und die restliche Milch lief über den Tisch auf den Boden. »Scheiße!«
    »Ich mach's schon.« Joanne nahm ein Küchentuch von der Anrichte und wischte die Milch auf. »Soll ich dich ins Krankenhaus fahren?«
    Eve winkte ungeduldig ab. »Schon

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