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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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dass sie flunkerte.
    »Ich dachte, es müsste mein Wunsch sein, Agentin zu werden. Ein FBI-Agent hat mir das Leben gerettet, und ich glaube, damals habe ich mir in den Kopf gesetzt, so zu werden wie er. Ich wollte auch Leuten helfen – du weißt schon.«
    »Du wolltest also die Welt retten. In welchem Alter warst du, als du diese weit reichende Entscheidung getroffen hast?«
    »Zwölf. Ich wurde gerade zwölf.«
    »Erstaunlich.«
    »Wieso?«
    »Dass du deine Ansicht nicht geändert und an diesem Ziel während der Highschool und dem College festgehalten hast.«
    »Weißt du noch, was du als Junge werden wolltest?«
    »Ich erinnere mich nicht mehr, wie alt ich war, als ich es ziemlich cool fand, Astronaut zu sein. Vielleicht zehn oder elf.«
    »Aber der Plan hat nicht funktioniert?«, neckte sie ihn.
    »Das Leben ist irgendwie dazwischengekommen«, sagte er. »Ich landete in Tulane, habe Maschinenbau studiert und bin zur Marine gegangen.«
    »Warum die Marine?«
    »Ich war betrunken.«
    Das kaufte sie ihm nicht ab. »Sag mir den wahren Grund.«
    »Ich dachte, ich könnte etwas bewirken. Mir gefiel die Disziplin und ich wollte etwas anderes als Bowen, Louisiana.«
    »Aber jetzt lebst du wieder in Bowen, oder?«
    »Ja«, bestätigte John Paul. »Ich musste erst weggehen, um zu begreifen, was ich wirklich wollte. Genau genommen lebe ich außerhalb von Bowen, im Sumpf.«
    »Du bist wirklich ein Aussteiger, was?«
    »Ich mag die Einsamkeit.«
    »Ich schätze, du hast im Sumpf nicht viel Gesellschaft.«
    »Auch das mag ich. Wo bist du ins College gegangen?«
    »Santa Clara University«, antwortete Avery. »Dann Stanford.« Sie biss noch einmal von ihrem Sandwich ab und bekam das grauenvolle Zeug kaum runter. Das Brot war aufgeweicht, der Salat schlapp und das Putenfleisch trocken.
    »Keiner von uns beiden ist weit von zu Hause weggegangen. Carrie wollte, dass ich ein College in L. A. besuchte, damit ich hin und wieder in ihrer Firma arbeiten konnte.«
    »Was hast du dort gemacht?«
    Sie wurde rot. Diese Reaktion machte John Paul umso neugieriger.
    »Sie hat mich gedrängt, bei Werbespots mitzumachen. Als sie einmal in der Klemme saß, habe ich mich breitschlagen lassen, für jemanden einzuspringen.«
    »Und was musstest du in diesem Werbespot tun?«
    »Ein Stück Seife hochhalten, mit den Wimpern klimpern und einen albernen Slogan singen.«
    Er lachte nicht, war aber nahe dran. »Sing ihn mir vor.«
    »Nein. Ich war furchtbar und fand es grauenvoll. Ich schätze, ich bin ein introvertierter Mensch«, fügte sie mit einem Achselzucken hinzu. »Da ich diesen Traum, FBI-Agentin zu werden, schon so lange hatte, gab Carrie schließlich nach und quälte mich nicht länger. Eigentlich haben wir beide nachgegeben.«
    Sie schob ihren Teller beiseite und John Paul nahm sich noch ein paar Pommes. »Inwiefern hast du nachgegeben?«
    Sie faltete ihre Papierserviette und legte sie auf den Tisch. »Ich habe ein Projekt im College mitgemacht und dabei in einer Grundschule in San Jose unterrichtet. Es hat mir ehrlich Spaß gemacht, mit den Kindern zu arbeiten – so sehr, dass ich überlegte, ob ich Lehrerin werden sollte. Ich konnte gut mit den Kindern umgehen«, fügte sie mit einer Spur Erstaunen in der Stimme hinzu. »Ich ging sogar so weit, ein paar der Kurse zu belegen, die man braucht, um eine Lehrgenehmigung zu bekommen. Ich dachte, ich könnte Geschichtsunterricht geben. Aber davon habe ich Carrie nichts erzählt.«
    »Warum nicht? Was hat sie gegen Lehrerinnen?«
    »Nichts. Sie wollte nur nicht, dass ich eine werde.«
    Er lehnte sich zurück und fixierte sie. »Avery, was willst du damit sagen?«
    Sie ignorierte die Frage und rief der Serviererin zu, sie sollte bitte die Rechnung bringen.
    »Komm schon, Baby. Antworte mir. Wieso wollte sie nicht, dass du unterrichtest?«
    »Die Bezahlung ist miserabel.«
    »Und sonst?«
    »Lehrer werden nicht sehr respektiert. Du kennst das: Es gibt welche, die unterrichten können, und solche, die es nicht können. Carrie fand, dass Lehrer nicht viel Prestige genießen. Meine Tante ist kein Snob«, beteuerte sie. »Ich weiß, dass das alles schrecklich klingt, aber so ist sie gar nicht. Ehrlich.«
    »Das war alles? Das war der Grund dafür, dass du nicht Lehrerin geworden bist? Weil du nicht genügend Prestige hättest?«
    »Carrie hielt es für keine gute Idee, wenn ich Kinder um mich habe.«
    »Warum nicht?« John Paul ließ nicht locker.
    »Sie meinte, es könnte mich zu sehr

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