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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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belasten.«
    »Aha.«
    »Was soll das heißen?«
    »Du kannst selbst keine Kinder bekommen, stimmt’s?« Er hatte ins Schwarze getroffen.
    Sie wollte ihm alles erzählen. Sie verspürte einen überwältigenden Drang, ihm ihr Herz auszuschütten. Dieses Bedürfnis hatte sie nie zuvor gehabt, aber John Paul war nicht wie die anderen Männer, die sie kannte. Er scherte sich keinen Deut um solchen Unsinn wie Prestige. Er spielte keine Spielchen und verfolgte keine eigenen Ziele. Bei ihm bekam man genau das, was man sah. Vielleicht fühlte sie sich deswegen so zu ihm hingezogen … und so geborgen in seiner Nähe.
    »Mir ist schleierhaft, wie du darauf kommst.«
    »Du hast einmal gesagt, dass du nie heiraten willst, und das fand ich ein bisschen seltsam.«
    Sie reagierte heftig auf diese Bemerkung. »Weshalb? Weil alle Frauen den Wunsch haben sollten zu heiraten? Das kann nicht dein Ernst sein. Viele allein lebende Frauen sind absolut glücklich.«
    Er hob beschwichtigend die Hand. »Da widerspreche ich dir gar nicht, aber als du sagtest, dass du nie heiraten würdest, warst du verdammt defensiv. Das war das Seltsame. Und jetzt verstehe ich deine Haltung. Du kannst keine Kinder bekommen, und deshalb war Carrie dagegen, dass du mit Kindern arbeitest. Hab ich Recht?«
    »Ja.«
    Sie war kampfbereit. Sie hatte ihm ihre Verletzlichkeit offenbart und wusste, dass sie die Nerven verlieren würde, wenn er auch nur einen Hauch von Mitgefühl oder gar Mitleid zeigte. Oder sie würde anfangen zu heulen – was ihrer Ansicht nach noch viel schlimmer wäre. Sie war sich im Klaren, dass ihre Reaktion ein Schutzmechanismus war, aber das kümmerte sie nicht. Sie sah ihm direkt in die Augen und warnte ihn so davor, nett zu ihr zu sein.
    Er starrte zurück. »Also?«, sagte sie schließlich, als er nichts sagte.
    »Das ist verdammt dumm.«
    Sie zwinkerte. »Wie bitte?«
    »Du hast mich schon verstanden, Süße. Du liebst es, mit Kindern zu arbeiten; also solltest du das auch tun. Auf deine Tante zu hören und ihr alles recht zu machen, ist verdammt dumm.«
    »Aber ich bin gut in meinem Job beim FBI.«
    »Ja und? Du hast mehr als nur ein Talent, oder? Du bist wahrscheinlich gut in vielen verschiedenen Dingen.«
    Er stand auf, um die Rechnung zu bezahlen, dann tätigte er einen Anruf, aber die ganze Zeit behielt er den Parkplatz im Blick. Avery sah der Serviererin zu, wie sie eine Kaugummiblase machte, die größer war als ihr Gesicht, sich dann an die Theke lehnte und John Paul unverhohlen anstarrte.
    John Pauls Telefonat dauerte fünf Minuten. »Komm. Wir müssen los«, forderte er Avery auf.
    Sie folgte ihm zum Auto. Er war dabei, die Beifahrertür für sie zu öffnen, als sie ihn fragte: »Und worin bist du gut?«
    »In vielen Dingen.«
    »Ich weiß, dass du für die CIA gearbeitet hast. Was war dein Talent?«
    »Schießen. Ich war ein guter Schütze. Nein, das stimmt nicht. Ich war nicht nur gut. Ich war hervorragend und habe Adleraugen.«
    »Gibt’s sonst noch was, was du gut kannst?«
    »Ja«, erwiderte er vielsagend, legte den Arm um ihre Taille und zog sie langsam an sich. »Auch ein paar andere Dinge kann ich wirklich gut.«
    »Zum Beispiel?«
    Er drückte sie und flüsterte dicht an ihrem Ohr: »Wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, wirst du es aus erster Hand erfahren.«
    »O Mann«, hauchte sie atemlos.
    Fühlte er ihre Gänsehaut? Wahrscheinlich, dachte sie und wandte sich ihm seufzend zu, um ihm in die Augen zu schauen.
    Er lächelte, küsste ihren warmen, weichen Mund und nahm sich Zeit, sie so sehr zu reizen, dass sie den Kuss erwiderte. Es war unmöglich, ihr zu widerstehen. Der verträumte Ausdruck in ihren Augen machte ihn ungeheuer selbstzufrieden. »Verschwinden wir lieber von hier, bevor ich die Beherrschung verliere und es dir gleich hier zeige.«
    Er öffnete ihr die Tür und setzte sich hinters Steuer. Sie rollten vom Parkplatz und fuhren weiter in Richtung Denver. »Wir müssen einige Entfernung zwischen uns und dieses Restaurant bringen«, erklärte er. »Die Serviererin wird sich an dich erinnern.«
    »Glaubst du?«
    »Ja. Du bist absolut unvergesslich.«
    »Ich hab Neuigkeiten für dich, Süßer«, sagte sie und versuchte, seinen südlichen Akzent nachzuahmen. »Bubblegum hat die ganze Zeit dich angestarrt.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Wir brauchen mindestens noch eine Stunde bis zu der Hütte. Beim nächsten Lebensmittelladen am Weg bleiben wir stehen und besorgen uns, was wir

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