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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Ermittlungen drankriegen.
    John Paul legte seine Hand auf ihr Knie. »Wieso bist du so zappelig?« Noch ehe sie sich eine gute Ausrede einfallen lassen konnte, sagte er: »Da ist es.«
    Er bog auf einen Feldweg ein. Er konnte im Dunkeln besser sehen als sie. Sie hatte die kleine Kurve nicht einmal bemerkt. »Bist du sicher?«
    Seine Hand lag immer noch auf ihrem Bein, und Avery hatte nicht vor, sie wegzuschieben. Sie sah starr geradeaus und gab vor, sich auf die Straße zu konzentrieren, während sie daran dachte, ihm die Kleider vom Leib zu reißen.
    Verwandelte sie sich in ein Flittchen? Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie hatte nur ganz normale Bedürfnisse wie jede andere Frau, aber da sie diese Bedürfnisse so lange unterdrückt hatte, kam sie jetzt nicht besonders gut damit zurecht.
    »Woran denkst du?«, wollte John Paul wissen.
    An Sex, verdammt noch mal. »An nichts Besonderes.«
    »Ach, ja?«
    Selbst seine Stimme war sexy. Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und registrierte, wie angespannt und unsicher sie war.
    Sie umrundeten ein Wäldchen und der Weg mündete in eine Art Wiese. Genau konnte Avery das im Dunkeln nicht erkennen. Wieder wippte sie mit dem Fuß. Die Vorstellung, mit John Paul ganz allein in der abgeschiedenen Hütte zu sein, machte sie entsetzlich nervös.
    John Paul blieb vor den Stufen zum Eingang stehen. Als er den Motor und die Scheinwerfer ausschaltete, war es totenstill und finster. Avery konnte nicht mal die Hand vor Augen sehen.
    »Bleib sitzen, bis ich den Schlüssel gefunden habe.«
    Sie hätte sich nicht einmal von der Stelle rühren können, wenn ihr Leben davon abgehangen hätte. Ihre Beine fühlten sich an wie Gummi und ihr Herz klopfte bis zum Halse. Zum Glück hatte sie ihre ausschweifenden Gedanken einigermaßen unter Kontrolle, als er jetzt die Haustür aufschloss und das Licht in der Hütte anmachte. Sie stieg aus und half John Paul, die Sachen hineinzutragen.
    Die Hütte war entzückend und roch nach Fichtenholz und Lysol. Der Tür gegenüber befand sich ein gemauerter Kamin, der von zwei Korbsesseln mit rot und gelb karierten Kissen flankiert war. Das waldgrüne Sofa hatte schon bessere Tage gesehen – die Armlehnen und der Bezug waren durchgescheuert –, aber es sah sehr gemütlich aus. Gleich rechts standen ein runder Fichtenholztisch und vier Stühle mit ledernen Rückenlehnen.
    Hinter dem Esstisch war eine kleine Küche mit einer Tür ins Freie. Avery stellte die Lebensmittel auf die Arbeitsfläche und durchquerte das Wohnzimmer. Sie kam in einen kleinen Flur mit zwei Türen. Die auf der linken Seite führte ins Bad. Avery öffnete die andere. Das sanfte Licht fiel in ein geräumiges Schlafzimmer. Auf dem eisernen Doppelbett lag eine bunte Decke.
    Je länger sie das Bett anstarrte, umso schneller ging ihr Atem. Sie hörte, wie John Paul die Lebensmittel wegräumte. Ihr war klar, dass sie ihm helfen müsste, aber sie schien unfähig zu sein, auch nur einen Muskel zu bewegen.
    »Es ist doch nur ein Bett«, murmelte sie. »Was soll schon damit sein?«
    Ärgerlich über sich selbst und ihre Nervosität, schnappte sie sich ihre Reisetasche und ging ins Bad, um eine Dusche zu nehmen.
    Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, ein hübsches Nachthemd oder einen Morgenrock einzupacken. Nachdem sie sich die Haare getrocknet und die Zähne geputzt hatte, zog sie ein knappes pinkfarbenes Höschen und ein schäbiges, altes T-Shirt an. Es war mindestens drei Nummern zu groß für sie. Es hing an ihr herunter und reichte fast bis zu den Knien.
    Avery betrachtete sich im Spiegel und fand, dass ihr jegliche weibliche Raffinesse fehlte. Zum ersten Mal in ihrem Leben wollte sie hübsch aussehen. Himmel, Carrie würde sich halb tot lachen. Sie meckerte immer über die Art, wie sich ihre Nichte kleidete, und ausnahmsweise musste Avery ihr Recht geben.
    Aber im Moment konnte sie nichts an ihrem äußeren Erscheinungsbild ändern. Seufzend stellte sie ihre Tasche in die Ecke des Schlafzimmers, so dass sie nicht darüber stolpern konnte, dann ging sie ins Wohnzimmer. Im selben Augenblick kam John Paul von draußen herein. Er machte die Tür zu, verriegelte sie, dann drehte er sich um und erstarrte.
    »Was ist los?«, fragte Avery. Er gab keine Antwort. »Du siehst aus, als hättest du mit Dreck geduscht. Was ist passiert?«
    John Paul blickte unverwandt auf ihre Beine. Wilde Fantasien bestürmten ihn. »Ich habe das Auto in die Scheune gefahren, und ich dachte … das Öl … die

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