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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Wendeltreppe, in der Erwartung, Anne zu sehen.
    »Ich habe bereits sämtliche Fenster, zu denen ich Zugang hatte, überprüft. Sie sind alle verdrahtet.«
    »Ja, damit habe ich gerechnet.«
    »Ich wünschte, ich könnte so ruhig bleiben wie Sie.«
    »Ich bin nicht ruhig«, entgegnete Sara. »Ich versuche nur … einen kühlen Kopf zu bewahren.«
    Carrie musste lächeln. »Ich auch«, sagte sie.
    »Ich denke …«
    »Ja?«
    »Es ist eigenartig, dass wir drei in diesem Haus zusammen sind. Was haben wir gemeinsam?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Carrie zurück. »Und ich bezweifle, dass wir Zeit genug haben, um das herauszufinden.«
    »Wir werden hier rauskommen.«
    Saras Entschlossenheit machte Carrie Mut. »Ja, das müssen wir und wir werden es auch schaffen.«
    »Ich frage mich, wo Anne bleibt.«
    »Sie wird zum Problem.«
    »So?«
    Carrie nickte. »Sie will nicht zugeben, dass sie auch einen Brief bekommen hat.«
    »Vielleicht steht sie unter Schock.«
    Damit könnte Sara Recht haben, dachte Carrie. »Und sie weigert sich, die Realität zu akzeptieren.«
    »Wir werden alle zusammenarbeiten müssen, aber ich weiß nicht, ob ich eine große Hilfe bin. Ich werde tun, was ich kann. Ich bin achtundsechzig Jahre alt.« Sara zuckte mit den Schultern. »Und ganz und gar nicht in Form. Als ich die Einladung für einen kostenlosen zweiwöchigen Aufenthalt in der Wellnessfarm erhielt, dachte ich: Warum eigentlich nicht? Die Experten sagen, es ist nie zu spät, sein Leben zu ändern. Ich beschloss, ein bisschen etwas für mich zu tun. Wie Sie sehen, bin ich übergewichtig, und sobald wir hier draußen sind – und wir finden eine Möglichkeit«, erklärte sie im Brustton der Überzeugung, »werde ich nicht im Stande sein, weit zu Fuß zu gehen. Ich hätte schon vor Jahren künstliche Kniegelenke bekommen sollen. Meine Knochen reiben bei jedem Schritt aneinander.«
    »Anne und ich werden Sie irgendwo verstecken … Irgendwo im Wald, wo Sie in Sicherheit sind, solange wir Hilfe holen.«
    Sie hörten, wie eine Tür ins Schloss fiel, und sahen auf. Anne hatte sich endlich entschieden, sich zu ihnen zu gesellen. Carrie fiel der Unterkiefer herunter, als die zerbrechliche Frau die Treppe herunterkam. Sie traute ihren Augen nicht: Anne war tipptopp zurechtgemacht und trug einen pinkfarbenen St.-Johns-Hosenanzug. Ihre goldenen Ohrringe passten perfekt zu den Jackenknöpfen. Zudem hatte sich Anne die Zeit genommen, Make-up aufzulegen und ihre Haare aufzudrehen. Als sie den Fuß der Treppe erreichte, lächelte sie und ging auf Carrie und die Richterin zu. Ihre hohen Absätze klapperten auf dem Marmorboden. Carrie schüttelte den Kopf. Was glaubte diese alberne Person, wohin sie ging? Zu einem vornehmen Brunch?
    »Du liebe Güte«, flüsterte Sara.
    »Guten Morgen, meine Damen«, sagte Anne. »Oder besser: guten Tag.«
    Sie klang ungemein heiter und vergnügt. Ist sie übergeschnappt?, überlegte Carrie. Sie war drauf und dran, Anne zu fragen, was verdammt noch mal los mit ihr war, als Sara ihr einen Platz anbot.
    »Haben Sie gut geschlafen?«, erkundigte sich Anne bei Sara. Doch ehe sie eine Antwort erhielt, fuhr sie fort: »Ich kann es nicht fassen, dass ich so lange geschlafen habe. Das muss an der wunderbaren Bergluft liegen. Wenn man aus Cleveland kommt, ist das eine erfreuliche Abwechslung.«
    »Möchten Sie einen Kaffee?«, fragte Sara. Sie behielt Anne aufmerksam im Auge, als versuchte sie das eigenartige Verhalten der Frau zu analysieren.
    »Noch nicht. Ich werde klingeln, wenn ich so weit bin.«
    Carrie wandte sich an Sara. »Ich habe Ihnen gesagt, dass sie zum Problem wird.«
    »Entschuldigung, was haben Sie gesagt?«, wollte Anne wissen. Sie nahm sorgsam Platz und kreuzte ein Bein über das andere.
    Carrie drehte sich zu ihr. »Es war nicht die wunderbare Bergluft, die Sie so lange schlafen ließ, Anne. Wir wurden alle betäubt.«
    »Unsinn. Sehen Sie sich doch um«, sagte sie. »Wer würde so etwas in dieser zauberhaften Umgebung tun?«
    Carrie schnitt ihr das Wort ab. »Haben Sie Ihren Brief mitgebracht?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    »Sehen Sie, was ich meine?«, sagte Carrie zu Sara.
    Die Richterin nahm das Heft in die Hand. »Anne, sowohl in Carries als auch in meinem Zimmer befand sich heute Morgen ein Brief. Sie liegen da auf dem Tisch. Bitte lesen Sie sie.«
    Carrie bemerkte, dass Annes Hand heftig zitterte, als sie nach den Briefen fasste. Sie hob sie auf, legte sie aber schnell wieder zurück.

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