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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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»Ich brauche sie nicht zu lesen.«
    »O doch«, beharrte Sara sanft. »Dann werden Sie erkennen, dass wir in ernsthaften Schwierigkeiten sind. Jemand hat dieses Haus mit Sprengstoff ausgestattet, um uns umzubringen.«
    »So ein Quatsch«, murmelte Anne. »Ich lasse mir diesen schönen Tag nicht durch Ihre lächerlichen Spielchen verderben.«
    »Wir sind in diesem Haus gefangen«, machte Sara deutlich.
    »Das sind wir nicht.«
    »Es hat keinen Zweck«, befand Carrie. »Ich habe schon vorhin versucht, ihr all das klar zu machen.«
    »Sie lügen«, behauptete Anne.
    Carrie hätte ihr am liebsten eine Ohrfeige versetzt, fürchtete aber, dass ein Schlag Annes Lebenslicht ausblasen würde, so dünn und elend, wie sie war. Ein Windstoß würde sie umblasen.
    »Wenn eine von uns ein Fenster oder eine Tür öffnet, fliegt alles in die Luft«, erklärte Sara geduldig.
    Weder sie noch Carrie hatten mit Annes Reaktion gerechnet. Die Frau sprang auf und rannte quer durch den Raum. »Sie beide lügen, um mir Angst zu machen. Es gibt keine Sprengladungen und das werde ich Ihnen beweisen.«
    Sie steuerte die Haustür an.

8
    John Paul lungerte schon länger im Utopia herum, als er beabsichtigt hatte, aber das Warten lohnte sich. Er saß oder lümmelte vielmehr in einem Sessel halb versteckt hinter zwei Palmen in der Lobby-Bar, als Avery Delaney hereinkam. Ein Blick genügte ihm und er wusste über sie Bescheid. Sie war die typische Kalifornien-Blondine. Nein, vielleicht nicht ganz typisch. Sie war einzigartig, das musste er ihr lassen. Aber sie achtete offensichtlich sehr auf ihre Figur und die äußerliche Erscheinung. Warum sollte sie sonst eine Woche in einer Schönheitsfarm verbringen? Wieso tat das überhaupt irgendjemand?
    Diese Delaney trug ein kurzes weißes T-Shirt, das sich an ihre vollen Brüste schmiegte, und eine enge Jeans, die zweifellos ihre langen Beine und den knackigen Hintern betonen sollte. Ihr langes, gerades, blondes Haar glänzte im Licht. Es sah natürlich aus, aber das war es höchstwahrscheinlich nicht. Die Farbe kam vermutlich aus einer Flasche. Die Sonnenbrille verbarg ihre Augen, aber John Paul war fast überzeugt, dass sie farbige Kontaktlinsen trug. Das T-Shirt bedeckte den Nabel, aber John Paul würde es nicht wundern, wenn sie dort ein Piercing hätte. War das nicht zur Zeit modern?
    Sie war eine heiße Braut. Genau genommen war Avery Delaney eine wunderschöne Frau, aber ganz und gar nicht sein Typ. Für seinen Geschmack war sie ein wenig zu perfekt. Und sexy wie die Sünde. Während er beobachtete, wie sie stehen blieb und ihre Umgebung in Augenschein nahm – und vorgab, nicht zu merken, dass die anderen Gäste sie anstarrten –, fragte sich John Paul, wie viel an ihr echt und wie viel kosmetisch »verbessert« sein mochte. Die Brüste waren sicherlich korrigiert. Und vielleicht auch der Hintern.
    Sie war keine Frau, mit der er eine dauerhafte Beziehung haben wollte – er wünschte sich überhaupt keine dauerhafte Beziehung mit einer Frau. Aber eine Nacht mit ihr würde ihm schon verdammt gut gefallen. Zum Teufel, die Frau hatte wahrscheinlich den IQ einer Tsetsefliege, aber im Bett spielte Intelligenz nun wirklich keine große Rolle.
    Anscheinend hatte die dumme Pute Schwierigkeiten, herauszufinden, wo die Rezeption war. Wartete sie darauf, dass sie jemand an die Hand nahm und durch die Lobby führte? Sie sah zu der goldenen Kugel auf, die sich langsam drehte wie einer dieser alten Disco-Bälle. Hatte das Ding sie hypnotisiert?
    Avery wusste, dass sie glotzte wie eine Touristin. Sie konnte nicht anders; das Utopia war unglaublich. Die Lobby hatte gigantische Ausmaße, der Boden war mit glänzendem schwarzem Marmor ausgelegt. Über ihr hing von der vergoldeten Kuppel eine schimmernde Kugel. Sie konnte den Blick nicht von dieser Kugel wenden. War das echtes Gold? Dieses Gebilde muss den Besitzer ein Vermögen gekostet haben, dachte sie.
    Sie wandte sich nach rechts und blieb wieder stehen. Ein breiter Wasserfall bildete eine Wand, und in der Mitte des Auffangbeckens stand eine Statue von Atlas, der eine kleinere Kugel auf der Schulter trug. Sowohl die Skulptur als auch der rauschende Wasserfall sollten die Gäste wohl so beeindrucken, dass sie bereit waren, ein Vermögen auszugeben, um in dieser Umgebung verwöhnt zu werden, und nach Averys Einschätzung verfehlten sie ihre Wirkung nicht.
    Sie schüttelte den Kopf über all den Prunk, fasste nach dem Gurt des alten, abgenutzten Gucci-Rucksacks,

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