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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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und sie uns dabei beobachten, drücken sie gleich auf den Kopf und jagen uns in die Luft -deshalb.«
    Im Keller zu graben, kam natürlich nicht in Frage. Der Keller war abgesperrt und an der Tür hing ein Zettel, auf dem ein einziges Wort stand, das die Frauen davon abhielt, das Schloss aufzubrechen: »Bumm.«
    Erschöpft und verängstigt starrten Sara und Carrie aus dem Fenster und sahen zu, wie sich die Dunkelheit über die grandiose Landschaft senkte.
    Anne setzte sich auf. Carries Blick fiel auf den Papierstapel, der neben ihr auf dem Sofa lag.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    »Zeitungsausschnitte, die ich in der Kommode in der Diele gefunden habe. Einer der Besitzer des Hause muss sie aufgehoben haben. Das da sind sie.« Sie reichte Carrie ein Foto von Dennis und Pamela Parnell an ihrem Hochzeitstag.
    »Sie sehen glücklich aus.«
    »Vielleicht waren sie das auch«, meinte Anne. »Aber jetzt lassen sie sich scheiden und streiten um das Haus. Hier, sehen Sie sich die Artikel an.« Sie drückte sie Carrie in die Hand. »Es ist ziemlich schäbig. Sind Sie bereit fürs Dessert?«
    Sie benahm sich wie eine Gastgeberin auf einer Party. Carrie fand die Frage komisch und lachte, bis ihr die Tränen kamen. Sara musste auch kichern.
    »Oh, ich weiß nicht, ob ich noch Platz für ein Dessert habe«, meinte Sara. »Nach diesem köstlichen Dinner mit Dosenbohnen und Roten Beten bin ich wirklich satt.«
    »Vergessen Sie nicht den Maisbrei«, rief ihr Anne ins Gedächtnis. »Ich habe mich mächtig angestrengt, um genau die richtige Menge Pfeffer unterzumischen.«
    »Er hat sehr gut geschmeckt«, lobte Sara.
    »Ich habe in der Speisekammer Bestandsaufnahme gemacht«, berichtete Anne. »Ich dachte, wir könnten uns Dosenpfirsiche zum Nachtisch gönnen. Sollen wir in der Küche bei Kerzenlicht essen? Ich habe die Jalousien heruntergelassen, so dass man von der Auffahrt aus nicht hereinsehen kann.«
    Anne war so munter, dass Carrie stutzig wurde. Ihr Lachen grenzte fast an Hysterie, aber Anne war nicht hysterisch. Sie spielte Theater – sie tat so, als hätte sie jede Menge Spaß bei einem Zusammensein mit alten Freundinnen.
    »Nach dem Dessert habe ich eine Überraschung für Sie«, kündigte Anne an. Ihr schiefes Lächeln erinnerte Carrie an eine Katze, die gerade den Kanarienvogel gefressen hatte.
    »Sie haben nicht etwa vor, die Tür zur Garage aufzumachen, oder? Die ist auch verdrahtet«, sagte Sara. »Ich habe mich selbst davon überzeugt.«
    »Mit anderen Worten – Sie haben das Schild an der Tür gesehen«, sagte Carrie.
    »Ja«, antwortete Sara kleinlaut.
    Carrie streckte die Hand aus und half Sara auf die Füße.
    »Ich bin ein wenig steif«, erklärte Sara.
    Anne war bereits in der Küche. Sie hörten sie singen. Carrie hatte plötzlich eine Vision, in der Anne auf die Arbeitsplatte aus Granit kletterte und das Fenster über der Spüle aufmachte, und lief los. Zum Glück entsprach ihre Vorstellung nicht der Realität. Anne öffnete nur die Pfirsichdose.
    Carrie machte sich unaufhörlich Gedanken. Doch Anne hatte anscheinend immer noch nicht begriffen, wie aussichtslos ihre Lage war. »Anne, Sie rasten doch nicht noch einmal aus, oder?«
    Anne lachte schrill. »Ich glaube nicht. Nehmen Sie Platz und entspannen Sie sich.«
    In diesem Moment wurde sich Carrie bewusst, dass sie alles tun würde, was Anne oder Sara von ihr verlangten. Sie war am Boden zerstört und krank vor Sorge um Avery, und sie vermisste Tony, auch wenn sie das gar nicht gern zugab.
    »Mein Mann fehlt mir.« Sie war selbst überrascht, dass sie das laut ausgesprochen hatte. »Ich nehme an, ich liebe ihn.«
    »Sie wissen es nicht genau?«, fragte Anne. Sie stellte die geriffelten Schälchen auf den Tisch und teilte die Pfirsichhälften aus.
    »Ich dachte, dass er mich betrügt. Er behauptete, er hätte keine andere, aber ich habe ihm nicht geglaubt. Eine Frau rief immerzu nachts bei uns an. Das Telefon steht auf meinem Nachttisch und ich bin jedes Mal drangegangen. Sie wollte Tony sprechen, aber es kam nie ein Gespräch zustande. Tony erklärte mir, dass sie immer schon aufgelegt hätte, wenn er den Hörer in die Hand nahm. Was, wenn Jilly diese Anruferin war?«
    »Sie haben Ihrem Mann nicht vertraut.«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    Die drei Frauen aßen schweigend ihr Kompott und Carrie schwelgte in Selbstmitleid. »Wissen Sie, was ich hoffe?«
    »Was?«, fragte Sara.
    »Ich hoffe, dass wir alle tief und fest schlafen, wenn es passiert. Dann merken

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