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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Herzchen. Ich hatte schon vorher beschlossen zu warten.«
    »Aha.«
    Er war klug genug, um zu wissen, wann es Zeit war, eine Diskussion zu beenden. Sie war weiß Gott ein noch größerer Dickkopf als er und das beeindruckte ihn zutiefst. Sie ließ ihn diese Runde nicht gewinnen, aber er hatte bereits einen Alternativplan im Kopf. Er würde sich kurz vor Tagesanbruch davonschleichen. Und wenn sie später aufwachte, würde sie, ob es ihr recht war oder nicht, im Auto bleiben und warten müssen, bis er zurückkam.
    Und wenn er nicht zurückkommen konnte …
    »Ich lasse den Schlüssel im Wagen.«
    »Okay.«
    »Setzen Sie sich wieder nach vorn, dann kann ich die Rücklehnen nach hinten klappen. Ich habe einen Schlafsack dabei. Den können Sie haben.«
    »Wir werden ihn beide benutzen.«
    »Ja?«
    Sie verdrehte die Augen. »Kommen Sie bloß nicht auf ausgefallene Gedanken, Renard.«
    »Ausgefallen?« Er lachte.
    Avery hatte den Hebel gefunden und klappte die Lehne zurück. Dann breitete sie den Schlafsack aus. Sie stellte ihre Wanderschuhe unter den Sitz, zog ihre Jacke aus und warf sie auf den Boden. John Paul streckte sich aus und legte die Füße aufs Armaturenbrett. Er hatte die Hände auf die Brust gelegt und die Augen geschlossen. Wie es schien, fühlte er sich ganz behaglich. Avery zitterte vor Kälte, und sie musste über John Pauls Beine klettern, um auf die andere Seite zu kommen. Ihre Zähne klapperten, als sie sich neben ihn legte. Ihre Jacke lag unter John Pauls Sitz und sie kam nicht dran. Ein Gentleman hätte den Arm um sie gelegt, um sie zu wärmen. Aber John Paul war kein Gentleman, denn er beachtete sie gar nicht.
    Sie war immer schon zu stolz gewesen, sich über irgendetwas zu beklagen. Gewöhnlich konnte sie kleinere und größere Beschwerlichkeiten schweigend ertragen. Aber John Paul brachte die schlimmsten Seiten an ihr zutage. Sie hatte gute Lust, laut zu lamentieren, und sie ärgerte sich mehr über sich selbst als über ihn. Er konnte nichts dafür, dass er ein solcher Blödmann war.
    Nimm dich zusammen, ermahnte sie sich. Eine Minute später, als sie sicher war, dass ihre Zehen abgefroren waren, flüsterte sie: »Verdammte Scheiße.«
    »Was?«
    »Ich sagte: ›Mir ist kalt.‹«
    »Ha.«
    »Was – ha?«
    »Ich hätte schwören können, ›verdammte Scheiße‹ verstanden zu haben.«
    Sie nahm an, dass es ihm richtig Spaß machte, unverschämt zu sein. Kein Wunder, dass er das so gut konnte. Sie lächelte trotz ihrer misslichen Lage. »Finden Sie es nicht kalt?«
    »Nein.«
    Ohne auf seine Antwort einzugehen, sagte sie: »Wir sollten unsere Körperwärme nutzen.« Er bewegte keinen Muskel. »Legen Sie Ihren verdammten Arm um mich, Renard. Ich erfriere. Seien Sie doch einmal ein Gentleman, um Himmels willen.«
    Er rührte sich immer noch nicht. Sie lag mittlerweile schon halb auf ihm und versuchte, etwas von der Wärme abzubekommen, die er ausstrahlte. Der Mann war wie eine Heizdecke.
    »Bewegen Sie sich.« Sie schnitt eine Grimasse. Sie herrschte ihn an wie ein Feldwebel.
    Er musste sich mächtig anstrengen, um nicht laut loszulachen. »Wenn ich meine Arme um Sie lege, Schätzchen, dann bleibe ich vielleicht kein Gentleman.«
    O Mann. »Das Risiko gehe ich ein, Schätzchen« , gab sie gedehnt zurück.
    Sie richtete sich auf, damit er den Arm ausstrecken konnte, und als er es tat, kuschelte sie sich an ihn. John Paul drehte sich auf die Seite und schloss sie in die Arme.
    Er hatte das Gefühl, einen Eisblock zu umarmen. Sein Kinn streifte ihren Kopf. Verdammt, sie roch gut. Nach Pfefferminz, dachte er, als er anfing, ihr den Rücken zu reiben.
    »Du bist eine einzige Frostbeule«, stellte er fest.
    Sie hatte nicht die Energie, mit ihm zu reden. Seine Wärme war tröstlich, und sie schloss die Augen und ließ sich streicheln. Ihr T-Shirt war nach oben gerutscht, und zu spät merkte sie, dass er eine Hand unter das Hemd schob. Er legte die flache Hand auf ihren Rücken.
    Sie zuckte in die Höhe, als sie spürte, dass er ihre Narbe berührte. Ihr Kopf prallte gegen sein Kinn.
    »Verdammt«, brummte er. »Was sollte das?« Er rieb sich das Kinn.
    Avery zog hektisch ihr T-Shirt herunter und drehte sich von ihm weg. »Schlaf.«
    Sie rutschte schneller wieder zu ihm, als er mit den Fingern schnippen konnte. Er legte sich auf den Rücken und machte die Augen zu. Was, in Gottes Namen, war mit ihrem Rücken passiert? Er wusste, dass er eine Narbe gefühlt hatte. Wer hatte ihr das angetan?
    »Lass mich

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