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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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mitgenommen zu werden.
     
    Als O’Brien und Hastings in Aviemore eintrafen, lag
Colemans Anwesen in grellem Scheinwerferlicht. Sie wurden von PI Graham und
seinem Kollegen PC Byron begrüßt. Beide schienen äußerst aufgeregt zu sein.
       »Ich war es, der Sie anrief, Sir«, sagte Graham. Das ist
ein klarer Fall für die Mordkommission.«
       »Wo genau ist es passiert?« erkundigte sich O’Brien
barsch.
       »Gehen wir! Drüben in der Halle liegt die Leiche«,
erwiderte Graham ebenso knapp und rief noch seinem Kollegen zu: »Sichern Sie
das Haus vor Schaulustigen ab, bis die Leute von der Spurensicherung da sind.
Die müssten aber in Kürze eintreffen!«
     
    Was sich jetzt Paul O’Brien darbot, war um ein Vielfaches
schlimmer als alles bisher Gesehene. Er war froh, dass Jenny dieser Anblick
erspart blieb. Auch diesmal war ein Schlachtschussapparat als Mordwaffe
verwendet worden. Zweifellos wurden sowohl DSupt Bayne als auch Jane McNiven
von dem gleichen Mann ermordet. Immer deutlicher wurde ein Zusammenhang mit dem
Fall Packard erkennbar.
     
    Bereits am Morgen hatte sich O’Brien mit den Behörden in
Edinburgh in Verbindung gesetzt und erfahren, dass ein Staatsanwalt Dr. Gregor
Goldman nirgends registriert war. Ebenso war im Abercromby Place Nr. 14 ein Dr.
Goldmann unbekannt. Auch die auf der Visitenkarte angegebene Telefonnummer
existierte nicht. Der Mörder ging also mit einer unglaublichen Raffinesse vor
und wurde anscheinend umso brutaler, je mehr er sich in die Enge getrieben
fühlte. Doch Paul O’Brien wusste aus Erfahrung, dass selbst der gewiefteste
Verbrecher irgendwann einen Fehler beging und es nur noch eine Frage der Zeit
war, ihn dingfest zu machen.
       »Wer hat denn den Toten gefunden?«, fragte O’Brien. PI
Graham deutete auf eine schmächtige, ältere Frau, die in einem geblümten Kittel
vor dem Hauseingang stand und zu ihnen herüberstarrte. »Das war Mrs Forster,
die vis-à-vis einen Souvenirladen betreibt. Von ihr können Sie alles aus erster
Hand erfahren.«
    Während sich Hastings weiter in der Montagehalle umsah,
ging O’Brien auf Mrs Forster zu und stellte sich vor. Die alte Frau hielt sich
die Hände vors Gesicht und zitterte am ganzen Leib. Schließlich fasste sie sich
und berichtete O’Brien alles was sie wusste. »Die armen Kinder haben nun auch
noch den Vater verloren«, jammerte sie.
       Paul O’Brien war schockiert als er erfuhr, dass zwei
kleine Mädchen fast Zeugen des brutalen Mordes an ihrem Vater wurden. »Wo sind
die beiden jetzt?«, erkundigte er sich.
       Sie deutete auf ihr kleines Haus schräg gegenüber, das
aber im Dunkeln kaum zu erkennen war. »Die Mädchen sind jetzt bei mir, ich bin
ihre Ersatzmama.«
       Nach kurzem Schweigen fragte O’Brien weiter. »Konnten
Sie den Typ des Autos erkennen, in dem der Täter wegfuhr?«
       »Ach wissen Sie, Inspector, Autos sind für mich wie ein
Buch mit sieben Siegeln. Aber das Kennzeichen des Wagens habe ich mir notiert.«
Sie zog aus einer Kitteltasche einen kleinen Zettel hervor, den sie O’Brien
hinhielt. »Die Buchstaben sind die Initiale meines verstorbenen Mannes, die
Ziffern meine Geburtsdaten.«
       O’Brien steckte den Zettel ein, bedankte sich und suchte
Hastings auf, der in der Montagehalle gerade eine interessante Entdeckung
gemacht hatte.
       »Sehen Sie mal, Chef, am Hals des Toten befinden sich
silbergraue Lackspuren. Das sieht gerade so aus, als wäre dem armen Kerl die
Motorhaube auf den Nacken gefallen.«
       »Interessant!« O’Brien war begeistert. »Vielleicht
stammen sie sogar von dem Rover, den Jack Packard damals auf Colemans Hof
stehen sah.« Er drückte Hastings Mrs Forsters Zettel in die Hand. »Hier, lassen
Sie mal überprüfen, zu welchem Fahrzeug dieses Kennzeichen gehört. In der
Zentrale ist immer jemand zu erreichen. Aber die sollen sich etwas beeilen!«
     
    Unterdessen waren die Kriminaltechniker eingetroffen,
dasselbe Team, das erst kürzlich die Spurensicherung im Haus McNiven
durchführte. Mit deren Erlaubnis führte Paul O’Brien nun die Untersuchung von
Colemans Laptop durch, stieß aber nur auf Rechnungen und
Geschäftskorrespondenz, sowie auf Dateien mit Unmengen von Fotos. Darunter
befanden sich mehrere Aufnahmen von einer jungen, dunkelhaarigen Frau mit zwei
Babys auf dem Arm. Vermutlich handelte es sich dabei um Harry Colemans
verstorbene Frau mit den Zwillingstöchtern. Ein mit ›Peter‹ betitelter
Ordner enthielt mehrere Fotos von einem Paar,

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