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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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tätowiert war. Das könnte die Frage
beantworten, warum der fremde Gast einen Handschuh trug. Sollte es Henrik
Jörgensson gewesen sein, musste er wohl befürchten, an dieser Tätowierung
erkannt zu werden.«
       »Wie gut, dass ich dich mitnahm!«, meinte Paul auf der
Rückfahrt. »Hastings ist zwar ein lieber Kerl, aber weder hätte ihn ein Bonbonpapier
interessiert, noch hätte er etwas von einer Tätowierung gewusst. Ich bin fest
überzeugt, dass wir dank deiner Beobachtungsgabe dem Kopfschussmörder dicht auf
den Fersen sind.«

Kapitel 31
     
    Zwischen Paul O’Brien und Edward Hastings hatte sich allmählich
ein kollegiales Vertrauensverhältnis entwickelt, auch wenn sich der junge Mann
von seinem Chef oft herablassend behandelt fühlte. Als O’Brien nach seiner
Reise wieder im CID eintraf, meldete ihm Hastings pflichtgemäß:
       »Ich habe mich inzwischen wegen der
Schlachtschussapparate umgehört. Es gibt eine Abteilung im Polizeipräsidium,
die ein Register über gestohlene oder sonst wie abhanden gekommene Waffen
führt. Und stellen Sie sich vor, im Schlachthof von Perth ist vor einiger Zeit
ein derartiges Gerät verlustig gegangen. Mehr konnte ich leider nicht erfahren.
Aber ich meine, dass wir dort mal nachhaken sollten.«
       »Prima gemacht, Hastings, weiter so! Und wir beide
fahren gleich morgen früh nach Perth.«
     
    Am späten Vormittag trafen sie in der etwa 45.000 Einwohner
zählenden, in den südöstlichen Lowlands am River Tay gelegenen Kleinstadt ein.
Paul O’Brien hatte ihren Besuch bereits telefonisch bei Christopher McNeal –
dem Leiter des Schlachthofs – avisiert. Mit Hilfe seines mobilen
Navigationsgeräts fand er ohne Schwierigkeiten zu dem am Stadtrand gelegenen
Betrieb.
       Die beiden Kriminalisten wurden in das im ersten Stock
befindliche, bescheiden eingerichtete Büro geführt und dort sogleich von Mr
McNeal begrüßt. »Wissen Sie, wir sind nur ein kleiner, regionaler Betrieb,
daher ist es ärgerlich, wenn so ein Gerät verloren geht; es besitzt immerhin
einigen Wert.«
       »Wie konnte denn ein Schlachtschussapparat
abhandenkommen? Es gibt schließlich eindeutige Sicherheitsvorschriften für den
Umgang und die Aufbewahrung von Schusswaffen, die natürlich auch für derartige
Gerätschaften gelten.«
       »Ich weiß schon«, erwiderte McNeal mit schuldbewusster
Miene. »Aber das kam so: Ein stämmiger Stier wurde zum Tor hin getrieben, wo
ihn bereits einer unserer Metzger – mit dem Schussapparat in der Hand –
erwartete. Doch Rinder sind nicht so dumm wie man allgemein annimmt. Der Bulle
hat vermutlich geahnt, was ihn erwartete. Mit einem machtvollen Schwung drehte
er sich um und stieß die beiden Treiber zu Boden. Zwei andere meiner Leute versuchten
zwar, ihn wieder einzufangen, doch der rannte direkt auf die etwa 150 Meter
entfernt liegende Straße zu, wo sich zur selben Zeit ein großer Truck näherte.
Der Fahrer muss wohl schon von Weitem bemerkt haben, was da ablief. Er stoppte
sein Fahrzeug, sprang heraus, öffnete die Ladeklappe und zog ein riesiges Netz
heraus. Damit kam er den Metzgern zu Hilfe, die es dem Stier über den Kopf
warfen. Das Biest verfing sich darin, tobte wild herum, bis es total erschöpft
war. Dann konnte es wieder zur Schlachtbank geführt werden. Der hilfsbereite
Truckfahrer ging noch mit bis vors Tor. Dann schien er es aber recht eilig zu
haben und fuhr weiter.«
       »Und was war nun mit dem Schussapparat?«, hakte O’ Brien
nach.
       »Ach so, das hätte ich beinahe vergessen! Als der Stier
ausbrach, hatte der für die Betäubung zuständige Metzger den Bolzenschießer
rasch weggelegt, um sich ebenfalls an der Jagd zu beteiligen. Leider lag
hinterher das teure Gerät nicht mehr an seinem Platz. Wir vermuteten, dass der
Truckfahrer es mitgenommen hatte. Wahrscheinlich betrachtete er das als
Belohnung für seine Bemühungen.« McNeal machte ein betrübtes Gesicht.
       »Hat sich jemand das Kennzeichen des Trucks gemerkt?«,
erkundigte sich Hastings.
       »Nein, aber einer meiner Mitarbeiter erkannte ein ›N‹-Schild.
Das Fahrzeug war demnach in Norwegen zugelassen. Doch zufällig hatte ein
Kollege aus der Verwaltung vom Fenster aus den ganzen Rummel beobachtet und mit
seiner Kamera einige Schnappschüsse gemacht. Vielleicht ist auf einem der Fotos
das Nummernschild zu sehen.«
       »Das könnte uns weiterhelfen«, meinte O’Brien. »Bitte
führen Sie uns zu dem Mann!«
     
    Diesmal hatten sie Glück. Der junge

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