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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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nicht begreifen, was Adams, Bayne, McNiven,
Coleman und letztlich auch McDavid damit zu tun hatten.«
       Nach kurzem Aufenthalt in Ullapool fuhren sie die A835
ostwärts ein Stück zurück, dann auf der A832 am Little Loch Broom vorbei
bis zu der am Loch Ewe gelegenen Ortschaft Inverewe .
       »Wie kommt man eigentlich an so einen
Schlachtschussapparat?«, fragte Jenny unterwegs.   »Wenn Henrik Jörgensson
tatsächlich der Mörder ist, dann muss er doch Beziehungen zu Metzgereien oder
Schlachthöfen unterhalten.«
       »Ich nehme an, dass man ein solches Gerät nicht im
Supermarkt kaufen kann.«
       »Du bringst mich auf einen Gedanken!«, rief Paul aus und
hielt an. »Dass ich nicht selber draufgekommen bin!« Er nahm sein Handy und
wählte Hastings Nummer. Der meldete sich sofort, als er auf dem Display den
Namen des Anrufers erkannte.
       »Hier Hastings, stets zu Ihren Diensten«, scherzte der
Sergeant, was er sich allerdings nur in Abwesenheit seines Chefs erlaubte.
       »Bitte keine Witze, Hastings! Stellen Sie umgehend fest,
wo in letzter Zeit Schlachtschussapparate, die man auch als Bolzenschussgerät
bezeichnet, den Besitzer wechselten«, befahl O’Brien barsch. »Erkundigen Sie
sich in allen einschlägigen Geschäften und notieren Sie sich die Namen der Käufer,
sofern die bekannt sind. Und noch besser: Setzen Sie zusätzlich ein Inserat in
den Inverness Report .«
       »Welchen Text schlagen Sie vor, Chef?«, fragte Hastings
unsicher.
       »Mann, wie lange sind sie schon beim CID?«, rief O’Brien
verärgert. »Da müssen Sie sich schon selbst etwas einfallen lassen. Morgen
sprechen wir uns wieder!«
     
    Als sie gegen Mittag das kleine, idyllisch gelegene Inverewe in der Grafschaft Ross&Cromarty erreichten, mussten sie lange Zeit suchen,
bis sie endlich einen Parkplatz fanden. Den Grund für diesen außergewöhnlichen
Zustand erkannten sie gleich, denn als sie dem Hinweisschild Salmon-Aquakulturen folgten, stießen sie auf eine riesige Menschenansammlung. Ein älterer Mann
erklärte ihnen, dass gerade einem interessierten Publikum die erst kürzlich in
Betrieb genommene Lachsfarm vorgestellt würde. Somit sah Paul vorerst keine
Chance, den Betriebsleiter sprechen zu können.
       »Ewig kann das aber nicht dauern«, meinte Jenny. »Wir
könnten derweil nach Poolewe fahren und dem berühmten Inverewe
Garden einen kurzen Besuch abstatten. Der befindet sich nicht
weit von hier. Von Stornoway aus bin ich einige Male dort gewesen. Ein Besuch
lohnt sich wirklich.«
     
    In den bezaubernden Gärten konnten sie sich leider nur zwei
Stunden aufhalten. Paul zeigte sich begeistert von dieser einzigartigen Anlage
und der Fülle seltener subtropischer Pflanzen. »Das war ein guter Tipp von dir.
Wir müssen unbedingt wiederkommen«, schwärmte er. »Aber um alles zu erkunden,
würde man wohl mindestens einen Tag benötigen!«
     
    Die Menschenmassen des Vormittags waren verschwunden. So
fanden sie gleich einen Parkplatz und begaben sich gleich ans Wasser. Aus einer
Holzhütte mit dem Schild Loch Ewe Aquafarm trat gerade ein Mann in
orangefarbenem Overall heraus und wollte die Tür abschließen. Paul zeigte ihm
seinen Dienstausweis und sagte: »Wir haben einige Fragen an den Leiter dieser
Einrichtung. Wo finde ich ihn?«
       Der Mann wirkte erschöpft. »Der bin ich«, sagte er mit
heiserer Stimme. »Und was wünschen Sie von mir?«
       »Kannten Sie Pit McDuff, der kürzlich hier ermordet
wurde?«
       »Nein, nicht persönlich, aber ich erfuhr natürlich von
dem schrecklichen Verbrechen. Wissen Sie, ich habe diesen Job erst vor einer
knappen Woche übernommen. Mein Vorgänger Barney Cooper hatte gekündigt,
vermutlich aus Angst, es könnte ihm was Ähnliches wie Pit McDuff zustoßen. Die
Leute hier waren nach dessen Ermordung aufgebracht und verdächtigten sogar Mr
Cooper, etwas damit zu tun zu haben. Doch inzwischen hat man sich beruhigt und
mit den Fakten abgefunden. Und mir können Sie schließlich nichts anhaben.«
       »Ist denn so eine Lachsfarm überhaupt rentabel?«, wollte
O’Brien wissen.
       »Im Augenblick noch nicht, der Besatz mit Jungfischen
braucht noch eine Weile bis zur Schlachtreife. Außerdem haben wir erhebliche
Ausfälle durch Läuse und andere Parasiten. Aber zum Glück gibt’s ja
Antibiotika!« Dabei lächelte er etwas verlegen.
     
       »Dem wird bald sein dämliches Grinsen vergehen!«, sagte
Jenny später voll Zorn. »Wenn ich das schon höre: ›Läuse und

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