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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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morgen ans Loch Ewe fahren«, sagte Paul und klopfte auf sein weich
gekochtes Ei. »Ich werde dafür sorgen, dass sich die Kollegen von der Fahndung
schnellstens mit der Leegaard Societyin Verbindung setzen, womöglich
unter Einschaltung von Interpol. Die sollen sich nach den Namen aller
LKW-Fahrer erkundigen. Vielleicht befindet sich unter ihnen einer der Henning oder so ähnlich heißt. Wenn dieser Mann obendrein noch Schoko-Bonbons von Nidar konsumiert, dann wären wir einen gewaltigen Schritt weiter. Außerdem werde ich
unseren Laborfritzen die Bonbonpapiere vorbeibringen. Es wäre doch toll, wenn
man darauf noch DNA-Spuren entdeckte. Sollten die von einem Fahrer der Leegaard
Society stammen – ganz egal wie der heißt – dann hätten wir vermutlich den
Mörder.«

Kapitel 30
     
    Die Rückfahrt nach Inverness genossen sie bei herrlichstem
Sonnenschein. Paul setzte Jenny vor dem Gebäude des Inverness Report ab
und fuhr gleich weiter zum CID.
       »Was hast du in der Sache Henning erreicht?«,
erkundigte sich Jenny am Abend.
       »Eine ganze Menge!«, antwortete Paul. »Die Leegaard
Society in Lillehammerbeliefert viele Lachsfarmen in unserer Region
mit Futtermitteln, Antibiotika, Impfstoffen, Netzwerk und was sonst noch
dazugehört. Die beschäftigen einen Fahrer namens Henrik Jörgensson, allerdings
nur zur Aushilfe, solange der eigentliche Stelleninhaber krank ist. Man sei
froh gewesen, einen Ersatz gefunden zu haben. Leider habe man versäumt, ein
Foto für die Personalakte anfertigen zu lassen. Bei dem Mann könnte es sich
also durchaus um unseren Henning handeln. Aber nun kommt’s: Die Rückkehr
dieses Henrik Jörgenssons ist längst überfällig, aber er meldet sich nicht
mehr. Die schottische Polizei wurde bereits eingeschaltet. Man befürchtet,
Jörgensson könnte Opfer eines Unfalls geworden sein. Nach tagelanger Suche und
Einschaltung des RAC (Royal Automobil Club) wurde nämlich sein
verlassener Truck auf einem Parkplatz an der A85 zwischen Oban und Crianlarich
entdeckt. Die Nummernschilder waren demontiert gewesen und die Frontpartie des
Volvos wies starke Beschädigungen auf. Daran befanden sich Blut- und
Fleischspuren, sowie ganze Büschel von Schafswolle. Man vermutet, dass
Jörgensson in eine Schafherde raste, darauf in Panik geriet und das Weite
suchte. Vielleicht war er sogar verletzt. Unklar ist allerdings, warum beide
Nummernschilder fehlten. Inzwischen wurde auch Interpol eingeschaltet. Das ist
der Sachstand. Hoffentlich findet man den Mann, damit wir endlich wissen, ob er
mit unserem Henning identisch und möglicherweise sogar der Kopfschussmörder
ist!«
     
    Am frühen Morgen setzten Paul und Jenny ihre
Erkundungsreise fort. Von Inverness aus fuhren sie die kurvenreiche Strecke am
1.125 Meter hohen Ben Wyvis vorbei und durch eine wilde Berglandschaft
bis zu dem am Loch Broom gelegenen Fischerstädtchen Ullapool .
Seit Jennys Fortgang hatte sich dort nichts verändert und ortskundig leitete
sie Paul zu dem Parkplatz, wo sie einst die Ladung in Henrik Jörgenssons Truck
bestaunt hatte. Danach führte sie Paul zu der inzwischen noch weiter
ausgebauten Lachsfarm. »Dieses Projekt wollte ich damals verhindern, aber wie
du siehst, ist mir das nicht gelungen. Aber eines Tages wird man mit den Folgen
der Massentierhaltung leben müssen. Die Schäden, die man in der Tier- und
Pflanzenwelt durch die Zerstörung des biologischen Gleichgewichts angerichtet
hat, werden irreversibel sein. Es geht nämlich nicht nur um die Fische, sondern
auch um Säugetiere wie Seehunde und Delfine.
       »Gibt es auch die hier?«, wunderte sich Paul.
       »Natürlich. Diese Tiere bevölkern inzwischen fast alle
schottischen Gewässer, die mit der offenen See verbunden sind. Und für
Meeressäuger wie Seehunde besteht immer Lebensgefahr, wenn sie nämlich die
Netze durchbeißen, um an die begehrten Lachse zu gelangen. Es kommt immer
wieder vor, dass Dutzende von Seehunden in den Netzen verenden, nur weil sie
nicht mehr den Weg hinausfinden.«
       Paul wurde nachdenklich. »Jetzt wird mir auch klar,
warum sich die Gegner solch widernatürlicher Aufzuchtsysteme mit Händen und
Füßen gegen die Errichtung neuer Lachsfarmen wehren. Drei dieser tüchtigen
Leute mussten das bereits mit ihrem Leben bezahlen. Hoffentlich erwischen wir
bald den Dreckskerl, der vielleicht sogar auf Anweisung höherer Stellen
handelte. Aber auch diese Hintermänner werden wir eines Tages zur Rechenschaft
ziehen. Nur will ich einfach

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