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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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Erfahrung bringen. Ein Unfallfahrzeug dieses Typs sei dort
nie abgeliefert worden.«
       Jack Packards Schilderungen hatten Jenny tief bewegt.
Ihre sonst so glatte Stirn wies jetzt Falten auf und ihr Gesicht drückte große
Bestürzung aus. Sie stützte ihr Kinn auf die geballte Faust und schaute
nachdenklich zum Fenster hin.
       »Was soll man dazu sagen? Ich bin wirklich sprachlos!
Natürlich muss hier etwas unternommen werden, Mr Packard. Ich darf Ihnen
versichern, dass ich alles, was Sie mir vortrugen, äußerst ernst nehme. Ich bin
nur etwas in Zeitdruck, denn ich muss für die Samstagsausgabe des Inverness
Report eine größere Reportage vorbereiten. Aber ich lasse mir bestimmt
etwas einfallen und darf Ihnen versichern, dass Sie in Kürze von mir hören
werden.«
       Jack Packard bedankte sich für die ihm erwiesene
Aufmerksamkeit. Jenny Symon notierte sich seine Adresse und begleitete ihn noch
an die Tür. Als sie wieder an ihrem Schreibtisch saß, konnte sie keinen klaren
Gedanken mehr fassen. ›Da muss irgendeine Schweinerei passiert sein ,
dachte sie bei sich. Aber es ist die Aufgabe von Journalisten eines freien,
demokratischen Landes, solche Missstände aufzudecken‹ . Sie trank den
restlichen Kaffe aus, knabberte an einem Shortbread und machte sich wieder an
die Arbeit.

Kapitel 9
     

Die Eröffnungen Jack
Packards beschäftigten Jenny Symon rund um die Uhr. Trotzdem musste sie
zunächst alles daransetzen, um noch rechtzeitig bis Redaktionsschluss die
Stadion-Reportage abliefern zu können. Doch die Interviews mit allen an der
Videoüberwachungsanlage beteiligten Stellen waren zum Glück schnell erledigt.
   Jenny erkannte die
Gefahr, sich erneut aufs Glatteis zu begeben, denn Ähnliches hatte sie bereits
vor Jahresfrist in Ullapool erlebt. Besaß dieser Fall womöglich eine
vergleichbare Dimension und würde sie auch diesmal wieder ihr Leben aufs Spiel
setzen? Sie hatte nur die Wahl, entweder ihren Journalistenberuf aufzugeben,
oder alle damit verbundenen persönlichen Risiken einzugehen. Aber durfte sie
wirklich auf sich allein gestellt die schwierigen Ermittlungen zu dem
mysteriösen Vorfall aufnehmen? Besaß sie überhaupt die Kraft und die Fähigkeit,
in einem vermutlich kriminellen Umfeld zu recherchieren? Immer wieder stellte
sie sich diese Frage und sah schließlich keinen anderen Ausweg, als ihren Chef
um personelle Unterstützung zu bitten. Harry McKinnel zeigte sich allerdings
nicht bereit, hierfür einen seiner Mitarbeiter abzustellen. » Miss Symon « , hatte er ihr erklärt , » lassen Sie die Sache doch einfach auf sich
beruhen. Wir sind schließlich nicht die Polizei und die Aufgabe unserer Zeitung
ist es, die Leserschaft über lokale Ereignisse zu unterrichten und nicht
irgendwelche abstrusen Fälle aufzudecken. «
   Sie durfte also mit
keiner Hilfe rechnen. Hatte sie aber nicht dem Busfahrer hoch und heilig
versprochen, sich seines Falls anzunehmen?
     

Es war Freitagabend und
Jennys Beitrag zum Stadionthema durchlief bereits die Rotationsdruckmaschine.
Die Samstagsausgabe würde morgen pünktlich den Abonnenten vorliegen und überall
zu kaufen sein. Miss Tarrill hatte schon Feierabend und auch Jenny räumte ihren
Schreibtisch auf, um nach Hause zu gehen. Erst jetzt fiel ihr Blick auf einen
kleinen Notizzettel, den ihre Sekretärin ihr hinterlassen hatte. Einen kurzen
Moment war Jenny irritiert, denn sie erkannte sogleich die Telefonnummer des
CID, mit dessen Pressestelle sie gelegentlich telefonierte. Sie spürte, wie ihr
das Blut in den Kopf schoss und war froh, jetzt allein zu sein.
   In den ersten Wochen
nach ihrer Begegnung mit Paul O’Brien hatte sie zwar täglich auf einen Anruf
von ihm gehofft, sich aber schließlich damit abgefunden, dass seinerseits kein
Interesse an einem nochmaligen Treffen zu bestehen schien.
   Jenny war ziemlich
aufgeregt, als sie den Hörer abnahm und bedächtig die Tasten bediente. Sie
zuckte zusammen, als sie die strenge, trotzdem sympathische Stimme von Paul
O’Brien vernahm:
       »Hallo, hier
DCI Paul O’Brien! Was kann ich für Sie tun?«
       »Hallo, Mr O’Brien! Hier ist Jennifer Symon. Stimmt es,
dass Sie mich sprechen wollten?«
       Paul O’Brien sah die bezaubernde, junge Frau im
dunkelblauen Kostüm wieder vor sich. Sein Herz begann zu rasen. Er hatte schon
daran gezweifelt, ob sie sich überhaupt melden würde. Jedenfalls hatte er mit
einem so kurzfristigen Rückruf nicht gerechnet. Doch er fasste sich schnell

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