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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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der Unfallstelle vorbei und hielt kurz an. Erst
jetzt bemerkte ich vor der Werkstatt einen silbergrauen Rover vom Typ Streetwise ,
der mir vorher noch nicht aufgefallen war. Mit Sicherheit handelte es sich um
den am Unfall beteiligten Wagen, denn ich entdeckte rote Lackspuren an einem
Kotflügel. Aber ich mochte nicht genauer hinsehen, denn in meiner maßlosen
Verzweiflung hätte ich diese Karre noch kaputt geschlagen. Darum fuhr ich
schnell weiter. In Dingwall radelte ich gleich zum Friedhof, leider war die
Leichenhalle bereits geschlossen. Erst am Morgen danach fand ich Einlass.
Ersparen Sie mir Weiteres! Es war grauenvoll und ich werde diesen Anblick nie
in meinem Leben vergessen.« Er entnahm seiner Aktentasche einige Formulare.
»Das hier sind die Sterbeurkunden.« Nochmals langte er in die Tasche und breitete
drei Fotos vor Jenny aus. »Und das sind sie, meine geliebte Helen und meine
süßen Kinder Anne und Robert.«
       Jack begann erneut zu weinen. »Was mag Helen in den
letzten Sekunden ihres Lebens gefühlt haben? Ob wohl meine beiden Kinder sehr
leiden mussten? Hoffentlich ging alles so schnell, dass sie nichts mehr
mitbekamen!«
       Jenny hatte sich eifrig Notizen gemacht und betrachtete
nun kopfschüttelnd und mit Wehmut die drei Bildchen. Das eine zeigte eine junge
Frau mit blondem, gelocktem Haar, die beiden anderen ein etwa sechsjähriges,
dunkelhaariges Mädchen mit Zahnlücken vorn, und einen etwas jüngeren Buben, der
wie seine Mutter blond war. Jenny war erschüttert und sagte:
       »Da haben Sie sehr viel verloren. Was Sie mir erzählen,
klingt wirklich furchtbar. Der Unfallverursacher ist also vorerst unauffindbar.
Natürlich kann niemand den Verlust einer ganzen Familie ersetzen. Aber
zusätzlich entstand Ihnen ein wirtschaftlicher Schaden, so gefühllos das
klingen mag. Und weil der Schädiger und sein Auto spurlos verschwanden, bleiben
Sie auch noch auf den Kosten sitzen.«
       »Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich mich an Ihre
Zeitung wende. Zum einen bin ich jetzt arbeitsunfähig, denn die Aufregungen
haben derart an meinen Nerven gezerrt, dass ich die Verantwortung für die
sichere Beförderung von Passagieren vorerst nicht übernehmen kann. Zum anderen
benötige ich dringend einen Wagen und musste mir einen für viel Geld leihen.
Ein neues Auto kann ich erst kaufen, wenn mir die Versicherung des
Unfallverursachers den Sachschaden ersetzt hat. Aber ob Sie es glauben oder
nicht: Von keiner Seite konnte ich Näheres in Erfahrung bringen. Weder hat mich
die Polizei informiert, noch hat sich eine Versicherungsgesellschaft bei mir
gemeldet. Gestern wurde ich daher selber aktiv und wandte mich direkt an die
Staatsanwaltschaft. Dort trug ich dem Staatsanwalt Henry Forster mein Anliegen
vor, einem widerlichen, arroganten Glatzkopf. Der wollte mich gleich abwimmeln
mit dem Hinweis, für derartige Fälle sei nur die Polizei zuständig. Aber als
ich darauf bestand, Anzeige zu erstatten, lehnte er das mit überheblichem
Gebaren ab und empfahl mir, mich direkt ans CID zu wenden.
       Noch am selben Tag suchte ich das CID auf. Es dauerte
Stunden, bis ich jemand fand, der bereit war, mich überhaupt anzuhören. Ein
überheblicher Saftladen ist das! Doch nun kommt’s! Einen DSupt Dylan Jameson
gibt es überhaupt nicht! Niemand beim CID kennt einen Mann dieses Namens. Ist
doch merkwürdig, nicht wahr? Man riet mir schließlich, ich solle mich an das Polizeipräsidium
wenden, dort würde man mir bestimmt weiterhelfen.
       Ziemlich zerknirscht suchte ich dort das für
verkehrspolizeiliche Angelegenheiten zuständige Referat auf. Doch stellen Sie
sich vor: Keiner dort hat Kenntnis von einem Verkehrsunfall vor genau zwei
Wochen, bei dem drei Menschen ums Leben kamen. Es liegt hierzu nicht die
kleinste Aktennotiz vor, auch unter den für die Presse bestimmten
Tagesberichten fand sich nicht der geringste Hinweis. Als ich den Beamten die
Sterbeurkunden vorlegte, zuckten sie nur mit den Schultern. Sie fanden dafür
keine plausible Erklärung sondern meinten, dass es schon mal vorkäme, dass
Unfallmeldungen irgendwo hängen blieben, Urlaub oder Krankheit eines
Sachbearbeiters könnte der Grund dafür sein. Vermutlich läge der Bericht noch
unbearbeitet in irgendeiner Schreibtischschublade. Auch über den Verbleib
meines Austin Mini, von dem nur noch ein Schrotthaufen übrig geblieben sein
soll und der angeblich an eine Spezialwerkstatt der Polizei überführt wurde,
konnte ich nichts in

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