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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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leerte er noch ein großes Glas Whisky. Auf meine Bedenken wegen
der Fahrt mit dem Auto lachte er mich aus mit den Worten ›So ein paar
Tropfen machen einem alten Whisky-Brenner doch nichts aus!‹ Ich stand am
Fenster und sah, wie er ziemlich schwankend in seinen Wagen stieg und in
Schlangenlinien davonfuhr. Ich war besorgt und hoffte nur, dass er gut nach
Hause kommt. Danach las ich im Inverness Report von dem furchtbaren Unfall
in Aviemore und kann nicht mehr ausschließen, dass er von Oliver verursacht
wurde.«
       »Können Sie mir Oliver Robinson näher beschreiben?«,
fragte Jenny. »Oder besitzen Sie vielleicht ein Bild von ihm?«
       »Übers Internet schickte er mir ein Passfoto, ich hatte
es aber gleich wieder gelöscht, weil mein Mann nicht dahinterkommen durfte.
Oliver war eine stattliche Erscheinung mit breiten Schultern. Er besaß einen
gepflegten Schnauzbart, so wie früher die britischen Kolonialoffiziere.«
       »Wissen Sie, was für ein Auto er benutzte?«
       »Einen silbergrauen Rover, ich glaube vom Typ Streetwise. «
       »Hm! Das ist sehr interessant. Sollte Ihnen noch mehr
dazu einfallen, können Sie mich jederzeit anrufen.« Jenny gab ihre private
Telefonnummer durch. »Haben Sie zunächst herzlichen Dank für diese Hinweise«,
sagte sie. »Falls ich weitere Fragen hätte, darf ich Sie dann nochmals
belästigen?«
       »Selbstverständlich. Mir liegt doch auch daran, dass man
diesen Verbrecher überführt. Aber ich hoffe immer noch, dass es jemand anderes
war, der zufällig den gleichen Wagentyp fuhr. Nur will ich nichts mit der
Polizei zu tun haben, das müssen Sie mir fest versprechen. Die würden mir mit
ihrer Fragerei auf die Nerven gehen.«
       »Natürlich bleibt alles unter uns! Sie haben darauf mein
Wort.«
     
    Jenny Symon lieh sich vom Sekretariat des Inverness
Report sämtliche Einwohnerlisten der Region aus. Mit Paul O’Briens
Unterstützung durchsuchte sie die Verzeichnisse nach Personen mit dem Namen Robinson .
Dabei fanden sie sechs auf Oliver Robinson lautende Einträge. Paul zog
daraufhin nähere Erkundigungen bei den betreffenden Gemeinden ein. Unter diesem
Namen waren zwei Buben von drei bzw. sieben Jahren gemeldet, außerdem ein
76-jähriger Mann in einem Altenheim in Elgin sowie ein 25-jähriger
Polizeibeamter in Fort William. In den Registern von Oban und Fraserburgh
existierten ebenfalls zwei Männer gleichen Namens, die aber bereits verstorben
waren.
       Ihr nächstes Ziel waren die Whisky-Destillerien östlich
von Inverness. Sie suchten die Royal Brackla Distillery in Nairn, die Glenburgie
Distillery in Forres und die Findhorn Distillery in Lossiemouth auf.
Bei keiner stießen sie auf einen Besitzer namens Robinson. Der Chef der
Findhorn Distillery legte ihnen einen Katalog sämtlicher Brennereien
Schottlands mit den Personalien der Inhaber und Betriebsleiter vor. Aber auch
hier blieb ihre Suche erfolglos.
       »Warum nur habe ich nicht gleich an die Existenz eines
solchen Katalogs gedacht!«, ärgerte sich O’Brien. Trotzdem war er erleichtert,
nicht noch bei weiteren Betrieben recherchieren zu müssen.
     
    Abends meinte Jenny: »Jane McNiven besitzt zwar kein Foto
mehr von ihrem Oliver, aber vielleicht könnte sie uns bei der Erstellung eines
Phantombilds behilflich sein. Was halten Sie von dieser Idee?« Erwartungsvoll
sah sie Paul an.
       »Daran hatte ich auch schon gedacht, aber momentan darf
ich mich im CID nicht blicken lassen. Bayne würde das sofort spitzkriegen und
ich bekäme größte Scherereien. Aber wie wäre es, wenn Sie sich mal mit
unserem Phantombild-Experten in Verbindung setzten? Der Mann heißt Tom Conery.
Nur müssten Sie Mrs McNiven überreden mitzumachen und dann einen Termin mit Tom
vereinbaren. Der würde sich bestimmt freuen, nach langer Zeit wieder ein
Phantombild anfertigen zu dürfen. So etwas kommt bei uns nur selten vor.«
       Jenny war begeistert. Falls Jane McNiven zustimmte, dann
würde sie mit ihr gemeinsam Tom Conery aufsuchen. Vielleicht gelänge es dem
Experten tatsächlich, ein brauchbares Fahndungsbild von Oliver Robinson
anzufertigen.
     
    Beim Frühstück bestrich sich Jenny gerade ein Toastbrot mit
Honig, als sie am Handy verlangt wurde. Paul ahnte gleich, dass sie in der
Redaktion erwartet wurde. Jenny legte das Handy zur Seite und sagte leicht
verärgert:
       »Miss Tarill teilte mir mit, dass sich bei ihr ein Mann
gemeldet hat, der an dem Sonntag, als die Familie Packard tödlich

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