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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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gestatte Ihnen nicht, mein persönliches
Gepäck zu kontrollieren. Oder haben Sie einen richterlichen
Durchsuchungsbeschluss?«
       »Den brauche ich in diesem Fall nicht, denn es ist
Gefahr im Verzug. Also machen Sie schon!« Der Polizist wurde jetzt energisch.
       Foreman sah nun keinen Ausweg mehr und öffnete die
Heckklappe. Der Constable bückte sich und griff nach dem von einer Wolldecke
umhüllten Gegenstand, der hinter dem Rücksitz verstaut war. In diesem Moment
versetzte ihm Charles Foreman einen Stoß, und der Constable fiel kopfüber in
den Kofferraum. Behände riss Foreman ihm die Waffe aus der Pistolentasche, hob
seine Beine an und mit einem letzten Schwung verschwand der ganze Mann im
Wagen. Rasch drückte Foreman den Deckel zu, stieg ein und brauste mit laut
aufheulendem Motor die schmale Straße in östlicher Richtung davon.
       Dass er zu einer solchen Gewaltaktion tatsächlich fähig
war, konnte er zunächst nicht fassen. Ähnliches kannte er nur aus Spielfilmen
oder Fernsehproduktionen. ›In bestimmten Situationen ist jeder Mensch wohl
in der Lage, auch Außergewöhnliches zu vollbringen‹ , dachte er und fuhr –
vor Aufregung zitternd – in schnellem Tempo weiter.
     
    Detective Inspector Adams befand sich gerade mit Tim Wilder
auf einem der schwimmenden Versorgungsstege. Auf seine Anordnung hin sollte der
Police Constable alle vorbeikommenden Fahrzeuge kontrollieren, einer alten
Weisheit folgend, wonach Mörder oftmals an den Tatort zurückkehren. Aus der
Ferne beobachtete er, dass es einen Disput zwischen dem Constable und einem
Autofahrer zu geben schien. Plötzlich war der Beamte wie vom Erdboden
verschwunden und der Fahrer in seinen Wagen eingestiegen. Das kam Adams
verdächtig vor, weshalb er sich genötigt sah, der Sache auf den Grund zu gehen.
Die Weiterfahrt dieses Wagens musste unbedingt verhindert werden, im äußersten
Fall sogar mit Waffengewalt. Vorsorglich zog er seine Pistole. Immer das Auto
im Auge behaltend, kam er auf den schwankenden Bohlen nur vorsichtig
balancierend voran. Als die von einem vorbeifahrenden Motorboot erzeugten
Wellen den Steg heftig auf und ab bewegten, verlor er das Gleichgewicht und
musste sich an der aus dicken Seilen bestehenden Reling Halt suchen. Dabei
rutschte ihm die Pistole aus der Hand und plumpste ins Wasser. Bevor er endlich
das Ufer erreichte, war der Wagen bereits außer Sichtweite. Den Constable
jedoch schien der Erdboden verschluckt zu haben.
       Über sein Handy informierte er sogleich DSupt Bayne.
Dieser war entsetzt, als er von dem Zwischenfall erfuhr. »Sie haben sich
hoffentlich das Kennzeichen notiert, Adams?«
       »Leider nein, Chef! Ich war nicht dicht genug dran, es
ging alles viel zu schnell. Auf dem schwankenden Steg fiel mir auch noch die
Dienstwaffe in den Loch Eil. Ich versuche ständig, Constable Gardner über
Mobilfunk zu erreichen, aber bekomme keine Verbindung. Was mache ich nun? «
       »Sie sind schon ein Pechvogel, Adams! Bleiben Sie dort,
wo Sie sind! Warten Sie auf meine Anweisungen!«
       »Roger, Chef!« Er bediente sich gern der in der
Luftfahrt üblichen Bestätigungsformel, denn er wusste, dass Bayne derartige
Floskeln mochte.
     
    Der im Kofferraum eingesperrte Constable war von kleiner
Statur, sonst hätte er den beengten Zustand kaum ertragen. Aber seine rechte
Schulter schmerzte ihn, denn er war damit direkt auf das harte Bündel hinter
der Rückbank gefallen. Zum Glück hatte er eine Stabtaschenlampe dabei und
leuchtete damit sein enges Verlies aus. Nach einigen Verrenkungen gelang es
ihm, den von einer Wolldecke umhüllten Gegenstand freizulegen. Weil er aus einem
Dorf stammt, wo auch heute noch Hausschlachtungen üblich sind, war ihm ein
Schlachtschussapparat natürlich bekannt. Ein solches Betäubungsgerät war
vielleicht die Ursache für das Einschussloch im Kopf des Michael Farmer, wovon
ihm DI Adams berichtete. Ein Schauer lief ihm über den Rücken: Wurde er gerade
von Mike Farmers Mörder verschleppt und lief nun in Gefahr, auf die gleiche
Weise wie dieser umgebracht zu werden? Der Constable bekam es mit der Angst zu
tun und hoffte, dass Adams seine Entführung bemerkt hatte und alles zu seiner
Rettung unternehmen würde. Obwohl er sich kaum bewegen konnte, bekam er sein
Handy zu fassen. Dummerweise war es ausgeschaltet gewesen und es dauerte eine
ganze Weile, bis die Netzverbindung wiederhergestellt war. Er wählte die
abgespeicherte Nummer und hoffte, sich trotz des Motorgeräuschs

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